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Lavamünd. Im Zug des Hochwasserschutz-Projekts in Lavamünd musste auch die Lavantbrücke neu errichtet werden. Im Oktober des Vorjahrs begannen die Bauarbeiten und der Schwerverkehr wurde weiträumig über Bleiburg umgeleitet. Während der Arbeiten konnte die Lavant nur über eine Behelfsbrücke überquert werden.
Nun sind die Bauarbeiten abgeschlossen und die neue Lavantbrücke ist befahrbar. Auch die Umleitungen wurden aufgehoben – und das wirkt sich auf den Schwerverkehr in der Marktgemeinde aus. Bürgermeister Wolfgang Gallant (LWG) berichtet: »Der Verkehr nimmt seit der Öffnung der Brücke merkbar zu, die großen Lkw kehren langsam wieder zurück. Ich denke, in ein bis zwei Wochen liegt der Durchzugsverkehr wieder auf dem Niveau vor der baubedingten Umleitung.«
»Der Verkehr nimmt seit der Öffnung der Brücke merkbar zu, die großen Lkw kehren wieder zurück«
Wolfgang Gallant, Bürgermeister
Damit spricht Gallant die rund 6.000 Fahrzeuge, darunter etwa 1.000 Lkw an, die täglich mitten durch den Ort fahren.
Die Umleitung des Schwerverkehrs wurde von der Lavamünder Bevölkerung als sehr angenehm empfunden. »Wenn die bestehen bleiben würden, bräuchten wir keine Umfahrung. Aber jetzt ist der Verkehr einfach eine Belastung«, sagt Gallant.
Um den Verkehr ein wenig zu beruhigen, wurde die Fahrbahn mit einer Breite von sechseinhalb Metern auf der Brücke eher schmal gehalten. »Es wurde auch kein Mittelstreifen aufgemalt, denn laut Straßenbauamt reduzieren die Fahrzeuge ihre Geschwindigkeit dadurch um rund zehn km/h«, so Gallant, der aber noch nicht sagen kann, wie es in Zukunft weitergehen wird. Im Mai möchte der Lavamünder Bürgermeister Gespräche mit dem Wolfsberger Bezirkshauptmann Georg Fejan und dem Völkermarkter Bezirkshauptmann Gert-Andre Klösch führen und sich für eine überregionale Lösung stark machen.
Noch kein Konzept
Danach soll es Gespräche mit den slowenischen Amtskollegen geben. Das Problem: Es gibt in Slowenien noch kein Konzept, wie der Verkehrsanschluss an Österreich erfolgen soll. Derzeit endet die Schnellstraße in Unterdrauburg. Von dort aus ist die Route über Lavamünd für die Weiterführung der Schnellstraße die schnellste und einfachste Variante nach Österreich.
Der Kampf um die Umfahrung
Seit Jahren fordert die Gemeinde Lavamünd eine Umfahrung, um den Schwerverkehr aus dem Ort zu bekommen. 2018 gründete Gallant eine Bürgerinitiative, die sich für die Umfahrung stark machte. Mit Demonstrationen und Straßensperren wurde auf die Problematik des Schwerverkehrs aufmerksam gemacht. »Der ständige Lärm und die Staubentwicklung durch die Lkw sind eine grobe Beeinträchtigung der Lebensqualität im Ort«, meinte damals Gallant. Im September 2020 legte Landesverkehrsreferent Martin Gruber (ÖVP) der Gemeinde einen Lösungsvorschlag vor. Er ließ drei kleinräumigere Varianten einer Umfahrung erarbeiten, die den Ortskern von Lärm und Abgasen entlasten würden. Alle drei Varianten starten rund 150 Meter über der so genannten Watzingkreuzung und würden die Lavant im Bereich der Polizeiinspektion Lavamünd überqueren, um den Schwerverkehr vom Hauptplatz wegzuleiten. Die Vorschläge erhielten seitens der Gemeinde keinen Zuspruch, der Kampf um eine Umfahrung in Lavamünd geht also weiter.
Am Donnerstag, 28. April, werden im Rahmen der Gemeinderatssitzungen die Umfahrungsvarianten des Landes sowie die Variante der Gemeinde der Öffentlichkeit präsentiert.
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