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Wolfsberg. Über das Vermögen der IBL GmbH mit Sitz in Wolfsberg wurde in der Vorwoche am Landesgericht Klagenfurt ein Konkursverfahren eröffnet. Laut KSV1870 sind davon etwa acht Gläubiger betroffen, die Passiva belaufen sich auf ca. 1,2 Millionen Euro. Dienstnehmer sind von der Insolvenz keine betroffen.
Laut KSV1870 liegen die Ursachen der Insolvenz in einem Projekt, bei dem zwei Wohnungen mit einem Verkaufswert von rund einer Million Euro im Haus Hoher Platz 21 generalsaniert wurden. Die IBL GmbH mit Geschäftsführer Iwan Lobikow soll für diese Wohnungen bereits einen Käufer gehabt haben. Der sei laut Auskunft des Schuldners gegenüber des KSV1870 jedoch vom Vertrag abgesprungen, da es durch Straßensanierungsarbeiten am Getreidemarkt zu massiven Schäden an der Substanz des Gebäudes gekommen sei. Derzeit seien die Wohnungen daher nicht veräußerbar und die Schuldnerin zahlungsunfähig.
»Die Behauptung, das Gebäude sei durch die Bautätigkeiten derart beschädigt worden, dass Wohnungen nicht mehr veräußerbar wären, weisen wir zurück«
Pressestelle der Stadtgemeinde zu den Vorwürfen
Weitere Projekte der IBL GmbH können daher mangels Liquidität nicht realisiert werden. So wären auch vier Reihenhäuser in Wolfsberg am Tulpenweg geplant gewesen.
Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Herbert Juri bestellt. Gläubigerforderungen können bis 28. Juli per Mail an insolvenz.klagenfurt@ksv.at angemeldet werden. Die erste Gläubigerversammlung und Prüfungstagsatzung finden am Montag, dem 11. August, am Landesgericht Klagenfurt statt.
Zu den Vorwürfen, dass Sanierungsarbeiten am Getreidemarkt zu Schäden geführt hätten, beantwortet die Pressestelle der Stadtgemeinde Wolfsberg wie folgt: »Von Seiten mehrerer Anrainer wurden Schäden aufgrund der Baustelle Hochwasserschutzprojekt Schossbach gemeldet. Diese Schäden werden von externen Sachverständigen bzgl. Kausalität und Verantwortlichkeit der Stadtgemeinde Wolfsberg bzw. der von der Stadtgemeinde mit den Arbeiten beauftragten spezialisierten Unternehmen geprüft. Prinzipiell weisen wir darauf hin, dass das betreffende Hochwasserschutzprojekt noch nicht abgeschlossen ist und somit auch eine allfällige Behebung möglicher, durch die Bauarbeiten entstandener Schäden noch aussteht. Die Behauptung, das Gebäude sei durch die Bautätigkeiten derart beschädigt worden, dass Wohnungen nicht mehr veräußerbar wären, weisen wir zurück.«
Zum Haus
Das historische Gebäude Hoher Platz 21 wurde im Jahr 2021 von der IBL GmbH erworben und mit Hilfe heimischer Betriebe komplett renoviert. Geplant wurde das Projekt von der Wolfsberger Architektin Eva Hölbling. Die Wohnungen wurden auf den neuesten Stand gebracht, modern ausgestattet und sind barrierefrei. Auch ein Lift wurde in das Gebäude eingebaut. Zehn Wohnungen mit Größen von 55 bis 120 Quadratmeter wurden dabei errichtet.
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