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Verena Reinisch (19) ist nach ihrem Sieg bei den »juniorSkills 2025« Kärntens bester BäckerlehrlingAusgabe 15 | Mittwoch, 9. April 2025

Die Völkermarkterin absolviert eine Doppellehre in der Café-Konditorei Hecher in Wolfsberg. Sie konnte kürzlich in Villach den Sieg beim Landeslehrlingsbewerb holen und ist nun Kärntens bester Bäckerlehrling. Ihre Zukunft sieht sie allerdings in der Patisserie.

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Völkermarkt, Wolfsberg, Villach. Verena Reinisch (19) ist Kärntens bester Bäckerlehrling. Das steht seit den »juniorSkills 2025«, die kürzlich in der Fachberufschule für Tourismus in Villach über die Bühne gingen, fest (wir berichteten). Die Völkermarkterin befindet sich im vierten und damit letzten Lehrjahr ihrer Doppellehre zur Bäckerin und Konditorin in der Café-Konditorei Hecher in Wolfsberg. »Es gibt nicht mehr viele Bäckereien, in denen so viel von Hand gemacht wird wie hier. Das Umfeld ist sehr familiär. Es hat sich einfach angeboten«, sagt die 19-Jährige auf die Frage, wieso sie sich für eine Lehre in der Café-Konditorei Hecher in Wolfsberg entschieden hat.

Ende März fand der Landes-lehrlingswettbewerb für Bäcker und Konditoren in Warmbad-Villach statt. Reinisch, die bei den Bäckerlehrlingen an den Start ging, erzählt von einem dichten Programm, dass die Teilnehmer zu bewältigen hatten: »Wir mussten zum Beispiel schon am Vortag für die Brote Teige abwiegen, die von unserem Berufschullehrer dann für den Bewerb vorgerichtet wurden. Am Bewerbstag ging es dann schon sportlich zu.« Unterschiedliche Aufgabenstellungen wollten bewältigt werden. So standen unter anderem Teigführungen, Flechttechniken und Brotsorten auf der To-do-Liste. »Es gab zuerst einen kurzen theoretischen Test, bevor wir um 8.30 Uhr mit den Teigen begonnen haben. Es gab ein fixes Programm, aber wir mussten gut organisiert sein, damit wir die zeitlichen Herausforderungen meistern konnten.« Semmeln, Salzstangerl und Brezen galt es zu Beginn des praktischen Teils zu formen, bevor es mit den Briocheteigen weiterging. Sechser- und Viererzöpfe – also ein Zopf mit sechs oder vier geflochtenen Teigsträngen – sowie das Herstellen von Ornamentgebäck, wie zum Beispiel Schnecken stand als nächstes auf der Tagesordnung. Danach ging es darum, Plunderteig auszurollen, zurechtzuschneiden, zu backen, zu füllen und schließlich zu dekorieren.

»Ich hatte ein gutes Gefühl, aber dass ich gewinne, hätte ich nicht gedacht«
Verena Reinisch über ihren Sieg

»Es war viel Organisation gefragt. Wir hatten für einzelne Aufgaben immer ein bestimmtes Zeitfenster. Beim Semmel- und Briocheteig waren es zum Beispiel jeweils 20 Minuten, beim Plunder hatten wir zwölf Minuten Zeit, um aus dem fertigen Teig die Plunderstücke zu formen, die in den Ofen gingen«, erzählt Reinisch, die ihre Freizeit unter anderem bei der Landjugend in Brückl und auf dem Motorrad verbringt.

Schließlich folgte zum Abschluss das sogenannte Schaugebäck. In dieser Sparte musste jeder Teilnehmer ein eigens gewähltes Motiv gestalten. Reinisch entschied sich für einen Oktopus, der aus Briocheteig gefertigt wurde. Für die Gestaltung hatte sie lediglich 15 Minuten Zeit. »Für die Präsentation waren wir dann selbst zuständig und konnten entscheiden, wie wir unseren Tisch und die Produkte dekorieren und in Szene setzen wollten. Ich war ehrlich gesagt erleichtert, dass es vorbei war«, lacht die 19-Jährige. Aufgeregt war sie aber kaum, wie sie sagt: »In der Früh, bevor wir begonnen haben, war ich etwas nervös, aber das ist dann schnell verflogen.«

»Nicht damit gerechnet«
Schließlich fand die Siegerehrung statt. Reinisch wurde als Siegerin und damit als Kärntens bester Bäckerlehrling des Jahres gekürt. »Ich hatte ein gutes Gefühl und damit gerechnet, dass ich zumindest vorne dabei bin, aber dass ich gewinne, hätte ich nicht gedacht. Es ist natürlich schön, dass ich gewonnen habe, aber bei der Arbeit ändert sich damit nichts«, zeigt sich die Völkermarkterin bescheiden.

Ihre Doppellehre beendet die 19-Jährige im August. Danach möchte sie auf Saison gehen. »Ich weiß noch nicht, wohin genau es gehen wird, vielleicht in ein Skigebiet. Ich würde gerne in der Patisserie in einem Hotel arbeiten«, sagt Reinisch, der das Dekorieren von Torten und Modellieren von Marzipanfiguren bei ihrer Arbeit am meisten Spaß macht.

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