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100 Jahre Türk & Sternat: In dritter Generation führen Roland und Regina Sternat den BetriebAusgabe 17 | Mittwoch, 23. April 2025

Von Fuhrwagen zu modebewussten Konzepten: Türk & Sternat prägt seit 1925 Wolfsbergs Handel. Heute führen Roland Sternat, Urenkel des Firmengründers, und seine Frau Regina das Unternehmen, das sich vom Futtermittelhandel zur Modeboutique wandelte.

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Wolfsberg. Die Geschichte des Unternehmens Türk & Sternat beginnt im Jahr 1925: Sepp Türk eröffnete am Weiher einen Laden, in dem er Futtermittel und Samen verkaufte. Das Geschäft lief gut, die Fuhrwerke der Landwirte rollten heran, und mit der Zeit wurden auch Lebensmittel im Geschäft angeboten. 

In den 1930er Jahren erfolgte der Umzug in das sogenannte Voglhaus in der Herberthstraße, wo auch das Angebot an Waren an die wachsenden Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst wurde. Nach dem Tod von Sepp Türk im Jahr 1950 führten seine Witwe und die beiden Töchter Roswitha und Sigrid das Unternehmen weiter. In dieser Zeit übersiedelte das Geschäft auch an den heutigen Standort in der Wiener Straße. 1957 heiratete Roswitha Erich Sternat, der nun auch in das Geschäft einstieg – so kam es zur Umbenennung des Unternehmens in Türk & Sternat. Erich gestaltete das Geschäft um und führte es als Gemischtwarenhandel. 

»Es war mir quasi in die Wiege gelegt, den Betrieb einmal zu übernehmen« 
Roland Sternat, Unternehmer

Der große Umbruch kam 1971, als Erich gegenüber des bestehenden Ladens den Supermarkt Nord eröffnete. »Dadurch fielen die Lebensmittel bei Türk & Sternat aus dem Sortiment und es wurden im Geschäft Flächen frei, die nun anderwertig genutzt werden konnten. Es erfolgte eine strategische Neuausrichtung«, erzählt Roland Sternat aus der Geschichte des Traditionsunternehmens. Die neu gewonnenen Verkaufsflächen wurden für Bekleidung und Schuhe genutzt. 

Dritte Generation

Roland Sternat übernahm den Familienbetrieb Türk & Sternat im Jahr 1981. »Es war mir ja quasi in die Wiege gelegt, dass ich, als einziges Kind, den Familienbetrieb übernehmen werde, nachdem ihn bereits zwei Generationen unserer Familie aufgebaut hatten. Ich habe diese Entscheidung nie bereut«, so Roland Sternat. 

In den 1980er-Jahre expandierte das Unternehmen. Neben dem Supermarkt Nord gab es Filialen im Euco-Center und in St. Andrä, und auch die beiden Geschäfte Milano und Triumph waren Teil des Unternehmens. Seit 1993 steht Roland auch seine Frau Regina bei der Geschäftsführung zur Seite. Gemeinsam prägten sie das Unternehmen. Die Filialen im Euco-Center und St. Andrä wurden zwar aufgelassen, in Wolfsberg besteht man aber den Kampf gegen den Online-Handel, der seit den 2010er Jahren dem stationären Handel zusetzt. »In Zeiten der globalen Konkurrenz bewährte sich unser Konzept: Mit einem sorgfältig ausgesuchten Sortiment in Nischenbereichen, wie Anlassmode und Tracht, sowie persönlicher Beratung konnten wir bestehen«, erzählt Roland Sternat. Seine Frau Regina fügt hinzu: »Wir haben eine große Zahl von Stammkunden gewonnen, es sind sehr viele Freundschaften entstanden. Es ist sehr schön, ein freundschaftliches Verhältnis mit unseren Kunden zu haben.«

Mittlerweile sind sowohl Roland als auch Regina 65 Jahren alt, es naht der Moment des Rückzugs. »Ans Aufhören denken wir derzeit noch nicht. Wie es nach unserer Pensionierung weitergeht, ist noch offen«, erzählt Roland. Innerhalb der Familie gibt es keinen Nachfolger, die beiden Kinder haben sich beruflich anders orientiert.

Worauf sich Roland in der Pension freut, ist das Schachspiel: »Ich bin ein leidenschaftlicher Schachspieler und auch Mitglied des Schachvereins Wolfsberg. Derzeit fehlt mir die Zeit für die Teilnahme an Turnieren, in der Pension werde ich aber sicher wieder bei mehr Turnieren dabei sein.« Und worauf freut sich Regina? »Lesen, lesen, lesen. Ich liebe es, Bücher zu lesen, egal welches Genre. Aber sehr gerne lese ich Krimis.« 

Eine Leidenschaft der beiden sind auch klassische Konzerte, von denen sie in Österreich zahlreiche besucht haben. »In Mailand haben wir uns noch keine Oper angesehen. Wenn wir irgendwann in Pension gehen, wird das aber nachgeholt werden«, sagt Roland.

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