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Schlüsselübergabe am Kirchbichl: Mieter beziehen vier Wohnhäuser im neuen Wolfsberger Stadtteil Ausgabe 14 | Donnerstag, 3. April 2025

Zwölf Millionen Euro wurden in die Gebäude investiert, die die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft »Meine Heimat« errichtete. Bei 47 der 53 Wohnungen hat die Stadt das Einweisungsrecht, dazu richtet die Lebenshilfe Wolfsberg eine Wohngemeinschaft ein.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Simone Lippi (3. v. l.) und zahlreiche weitere Mieter der Wohnanlage Kirchbichl erhielten die Schlüssel zu ihrem neuen Zuhause von LHStv. Gaby Schaunig (4. v. r.), Landesrätin Beate Prettner (3. v. r.), »Meine-Heimat«-Vorstand Helmut Kusternik (2. v. r.), Vizebürgermeister Alexander Radl (l.) und Stadtrat Jürgen Jöbstl (2. v. l.).Büro LH-Stv. Schaunig

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Wolfsberg. Volksfeststimmung herrschte am Mittwoch der Vorwoche bei der Schlüsselübergabe an die Erstmieter der 53 neuen Wohnungen im Wolfsberger Stadtteil Kirchbichl. 

Nachdem im Oktober 2023 der Spatenstich stattgefunden hatte, stellte die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft »Meine Heimat« die Arbeiten an den vier neuen Wohnhäusern auf dem früher Mikutta-Areal genannten Gelände kürzlich fertig (wir berichteten).  Die Gesamtbaukosten betrugen rund zwölf Millionen Euro.

»Wohnen ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf – es ist ein Grundrecht für alle Menschen« 
Helmut Kusternik, Vorstand »Meine Heimat«

Entstanden sind 53 Mietwohnungen mit Größen zwischen 45 und 93 Quadratmetern, die allen Standards des modernen Wohnbaus entsprechen. Das Grundstück wurde 2016 von der Stadt Wolfsberg um 1,3 Millionen Euro gekauft, 2022 räumte der Gemeinderat der Genossenschaft ein 99 Jahre währendes Baurecht ein. Das Einweisungsrecht für 47 Wohnungen liegt bei der Stadt, die Vergabe erfolgte bereits im Juni 2024. 

Bei der Schlüsselübergabe waren neben den Mietern und zahlreichen Angehörigen auch die Verantwortlichen der Wohnbaugenossenschaft, der amtsführende Vizebürgermeister Alexander Radl, Wohnungsstadtrat Jürgen Jöbstl, LH-Stv. Gaby Schaunig und Soziallandesrätin Beate Prettner (alle SPÖ). 

»Wohnen ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf – es ist ein Grundrecht für alle Menschen«, sagte »Meine Heimat«-Vorstand Helmut Kusternik. Er hob die Vorzüge des gemeinnützigen Wohnbaus hervor: »Die Miete beträgt 9,25 Euro pro Quadratmeter, das sind 25 bis 30 Prozent weniger als bei privaten Anbietern. Die Mieter ersparen sich pro Monat zwischen 140 und 300 Euro.« 

80 Prozent bezahlt das Land

Radl dankte dem Land Kärnten für die Bereitstellung der finanziellen Mittel. »80 Prozent der Investitionssumme wurden aus Mitteln der Wohnbauförderung des Landes Kärnten abgedeckt. Ohne dem wäre das Projekt nicht möglich gewesen«, sagte Radl, der die gute Lage der Wohnhäuser hervorhob. Besonders freute er sich, dass viele junge Mieter hier ihre erste Wohnung beziehen werden. »Sie finden beste Voraussetzungen für einen Start in eine neue Lebensphase«, so Radl. 

Wohnungsstadtrat Jöbstl betonte einmal mehr, dass der Bedarf nach modernem und vor allem leistbaren Wohnraum in Wolfsberg nach wie vor sehr hoch sei und dankte der Genossenschaft für die Zusammenarbeit: »Es ist ein Vorzeigeprojekt, das auf hohe Standards setzt, die sozialen Aspekte aber mitberücksichtigt.« 

»Es ist ein Vorzeigeprojekt, das auf hohe Standards setzt, die sozialen Aspekte aber mitberücksichtigt« 
Jürgen Jöbstl, Wohnungsstadtrat

Die soziale Komponente spielt bei dem Projekt eine große Rolle: Von der Lebenshilfe Wolfsberg wird eine Wohngemeinschaft betrieben. Für acht Menschen mit Behinderungen beginnt hier ein neuer Lebensabschnitt, in dem sie selbstbestimmter wohnen können. 

Anton Henckel-Donnersmarck, Präsident der Lebenshilfe Österreich: »Sie können hier fernab von Institutionen mittendrin in der Gesellschaft leben, wie alle anderen auch. Für uns ist das selbstverständlich, aber für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen nicht. Deswegen ist es gut und wichtig, dass wir dank der guten Partnerschaft solche Projekte umsetzen können. Das bringt uns alle näher zusammen.« 

Die »Väter« des Projekts

Lobende Worte richteten die Redner auch an den früheren Wolfsberger Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz und »Meine Heimat«-Ehrenvorsitzenden Helmut Manzenreiter als Initiatoren und »Väter« des Projekts. Schlagholz nannte das Projekt in seiner letzten Gemeinderatssitzung vor seinem Rücktritt im Juli 2020 sein »Herzensprojekt«.

Eine der Mieterinnen, die ihre Schlüssel erhielten, war Simone Lippi. Für sie kam der Umzug überraschend – sie stand auf der Warteliste und bekam erst zu Monatsbeginn die Zusage. Umso größer ist jetzt ihre Freude: »Wir fangen heute mit dem Umzug an.«

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