Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Wolfsberg: FPÖ-Stadträtin fordert Aufbau von E-Car-Sharing, Bürgermeister möchte einen Vorschlag sehenAusgabe 15 | Mittwoch, 13. April 2022

Laut Stadträtin Isabella Theuermann liege E-Car-Sharing derzeit voll im Trend und soll auch in Wolfsberg eingeführt werden. Bürgermeister Hannes Primus möchte sich den Antrag genau anschauen: »Wenn es praktikabel ist und funktioniert, warum nicht?«

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Unterkärntner Nachrichten Redakteur Michael Swersina Von Michael Swersina m.swersinano@spamunterkaerntner.at
Stadträtin Isabella Theuermann mit Harald Reichl, der bereits an mehreren Standorten in Kärnten das E-Car-Sharing betreibt. Bürgermeister Hannes Primus (r.) möchte sich den Antrag, wenn er eingebracht wird, genau anschauen. Das letzte Mal wurde der Antrag abgelehnt, weil kein Bedarf an einem E-Car-Sharing-Modell in Wolfsberg bestand. KK

Artikel

Wolfsberg. Bereits im Juni 2021 brachten die Freiheitlichen im Wolfsberger Gemeinderat einen Antrag zur Installierung eine E-Car-Sharing-Projekts ein. Er wurde damals von SPÖ und ÖVP abgelehnt. Nun möchte FPÖ-Stadträtin Isabella Theuermann einen neuen Versuch starten: »E-Car-Sharing liegt momentan nicht nur aufgrund der hohen Treibstoffpreise im Trend, sondern ist eine echte Alternative, wenn man das Auto nur gelegentlich benötigt.«

Nun hofft Theuermann, dass es mittlerweile bei den anderen Parteien zu einem Umdenken gekommen ist. Sie kündigt an: »Wir werden in der nächsten Gemeinderatssitzung erneut den Antrag zu E-Car-Sharing in Wolfsberg einbringen. Wir hoffen nämlich, dass sich die Einstellung der SPÖ zu diesem Thema geändert hat, da sie sieht, wie viele SPÖ-Bürgermeister  E-Car Sharing erfolgreich betreiben.« Sie verweist auf die Gemeinde Ferlach und den Bezirk Hermagor, wo das E-Car-Sharing bereits eingesetzt wird.

»Es ist unverständlich, dass es in Wolfsberg kein entsprechendes Angebot für die Bürger gibt«
Isabella Theuermann, FPÖ Stadträtin

»Es ist absolut unverständlich, dass es für die Wolfsberger kein entsprechendes Angebot bezüglich Elektroauto-Sharing in der Stadt gibt. Das ist für die drittgrößte Stadt Kärntens mehr als beschämend«, so Theuermann.

Auch einen Betreiber für das E-Car-Sharing hat Theuermann bereits gefunden. Harald Reichl von »Family of Power« könnte ihrer Meinung nach das Modell in Wolfsberg betreiben. Er verfügt bereits über 20 E-Car-Sharing-Standorte in ganz Kärnten. Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) meint dazu: »Wir haben den Antrag seinerzeit abgelehnt, weil es in anderen Städten nicht funktioniert hat und uns von Experten gesagt wurde, dass kein Bedarf gegeben ist. Wenn Frau Theuermann einen Antrag einbringt, muss sie auch genau sagen, wie es dann gemacht wird. Auch die Frage der Ladestationen ist zu klären. Wenn es praktikabel ist, funktioniert und sinnvoll ist, dann spricht nichts dagegen.«

Die Unterkärntner Nachrichten haben in St. Veit nachgefragt, wie dort das E-Car-Sharing abläuft bzw. angenommen wird. Dort wird das E-Car-Sharing seit 2015 betrieben. 

Stefan Regenfelder vom Stadtmarketing erzählt: »Es wird sehr gut angenommen, seit 2015 wurden rund 300.000 Kilometer mit den Autos gefahren. Hauptnutzer sind Pensionisten, aber auch die städtischen Betriebe nutzen die Fahrzeuge für Dienstfahrten und Touristen vor allem an den Wochenenden.«

»Wenn es praktikabel ist, funktioniert und sinnvoll ist, dann spricht nichts dagegen«
Hannes Primus, SPÖ Bürgermeister

St. Veit verfügt über sechs Fahrzeuge, von denen jeweils zwei in einem der drei Parkhäuser der Stadt stehen. Es gibt zwei unterschiedliche Mietoptionen: Eine  Jahresmitgliedschaft sowie Einzelfahrten. Die Autos sind vollversichert und verfügen über eine Autobahn-Vignette. Regenfelder sagt: »Wir haben rund 60 Personen, die eine Jahresmitgliedschaft haben, der Rest sind Tagesbucher.«

Das E-Car-Sharing in St. Veit wird von der Stadtgemeinde selbst betrieben.

Was ist E-Car-Sharing?

Beim E-Car-Sharing können Personen nach Voranmeldung an einem vorgegebenen Standort ein E-Auto abholen und dieses nutzen. Es gibt meist zwei Bezahlmodelle, ein Jahres- bzw. Monatsabo oder man bezahlt für Einzelfahrten. 

In Kärnten gibt es mehrere Anbieter, die den Gemeinden ein Angebot an E-Autos zur Verfügung stellen. 

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren