Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Biodiversitätspreis: Vier Lavanttaler Initiativen wurden mit der »Goldenen Apis« ausgezeichnetAusgabe 44 | Mittwoch, 29. Oktober 2025

Die Privatstiftung der Kärntner Sparkasse zeichnete 14 Vorbilder für Biodiversität aus, 75 Projekte hatten sich beworben. Mit 100.000 Euro Dotierung würdigt die Stiftung engagierte Initiativen. Vier davon kommen aus dem Lavanttal oder haben einen Bezug zum Tal.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Artikel

Sabine David (2. v. l.) vom Weinhof vlg. Ritter aus St. Paul sorgt bei der Slow Wine Coalition Carinthia für die Lavanttaler Note. Am Bild ist sie mit Georg Lexer, Romana Candussi und Petra Egger zu sehen.
Gabriele Semmelrock-Werzer mit Mathias Huber und Gebhard Wulz (v. r.) von der MS St. Andrä.
Karin Hinteregger und Christoph Walter Weinberger wurden für das Kollnitzgreuther Bienenkistl ausgezeichnet.

Lavanttal, Klagenfurt. Am vergangenen Freitag, 24. Oktober, wurden in der neu renovierten Kärntner Sparkasse in Klagenfurt die Preisträger des Kärntner Biodiversitätspreises »Die Goldene Apis« gekürt. Die Privatstiftung der Kärntner Sparkasse holt mit diesem Wettbewerb Initiativen vor den Vorhang, die sich für die Erhaltung der Artenvielfalt in Kärnten einsetzen. 

Beim diesjährigen Wettbewerb reichten 75 Initiativen aus Kärnten ihre Projekte ein. In sechs Kategorien wurden die Gewinner durch eine kompetente Fach-Jury ermittelt. Insgesamt wurde »Die Goldene Apis« mit Preisgeldern von 100.000 Euro dotiert. 14 der Initiativen wurden mit einer Apis ausgezeichnet. Davon haben vier einen Bezug zum bzw. kommen aus dem Lavanttal. Dabei handelt es sich um den Naturwissenschaftlichen Verein Alpe Adria, die Mittelschule St. Andrä, das Kollnitzgreuther Bienenkistl und die Slow Wine Coalition Carinthia.

Ein Highlight des Abends war der Vortrag des FH-Professors Michael Jungmeier. Mit eindrucksvollen Beispielen zeigte er, wie selbst kleine Maßnahmen große Veränderungen bewirken können – ein Appell an alle, aktiv zu werden.

Gabriele Semmelrock-Werzer, die Präsidentin der Privatstiftung der Kärntner Sparkasse, betonte die Wichtigkeit »unseren Lebensraum durch Naturschutz und Artenvielfalt zu bewahren und das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu stärken«. Jeder könne dazu etwas dazu beitragen. Gemeinsam mit Johann Schönegger (Vorstand Privatstiftung Kärntner Sparkasse) und Johann Lintner (Vorstandsvorsitzender Privatstiftung Kärntner Sparkasse) überreichte sie die »Goldene Apis« an die Preisträger.

Marco Ventre führte abwechslungsreich und humorvoll durch den Abend. Die Inhalte der Gewinner wurden mit einem kurzen Video vorgestellt. 

Preisträger aus dem Tal

Der zweite Platz in der Kategorie Vereine ging an den Naturwissenschaftlichen Verein Alpe Adria

Der Verein engagiert sich seit 2021 für die Revitalisierung eines der ehemals artenreichsten Flüsse Kärntens – der unteren Lavant. In über 5.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurden genetische Analysen durchgeführt, Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt und neue Lebensräume für rund 30 Fischarten sowie zahlreiche weitere Tiergruppen geschaffen. Dabei verzichtet der Verein bewusst auf künstlichen Besatz und setzt stattdessen auf natürliche Dynamik und strukturreiche Gewässergestaltung. 

Das Projekt macht deutlich, wie bedrohte Ökosysteme durch wissenschaftlich fundiertes Engagement und regionale Zusammenarbeit wiederbelebt werden.

Die Mittelschule St. Andrä gewann in der Kategorie Schulen und Kindergärten den dritten Platz. Sie zeigt, wie praxisnahe Umweltbildung junge Menschen für Natur und Nachhaltigkeit begeistert. Im Rahmen des Projekts »Biodiversität lernen, erleben & leben« errichteten die Schüler einen Schaubienenstock, legten Blühwiesen an, bauten Insekten- und Igelhotels und pflanzten eine Biodiversitätshecke. Begleitet von Imkern, Gemeinden und Naturschutz-Experten lernten die Jugendlichen hautnah, wie vielfältig Natur ist und wie man sie aktiv schützen kann.

Das Kollnitzgreuther Bienenkistl errang in der Kategorie Landwirtschaftliche Betriebe den dritten Platz. Mit ihrem »Herzensprojekt« beweisen Karin Hinteregger und Christoph Weinberger vom Kollnitzgreuther Bienenkistl vlg. Neuhäusl, dass auch kleinstrukturierte Landwirtschaft große Wirkung entfalten kann. Ihr Hof steht für eine mutige, zukunftsorientierte Landwirtschaft, die Artenvielfalt, Tierwohl und Regionalität in den Mittelpunkt stellt. 

Neben der Produktion von Honig, Propolis und Bienenwachsprodukten engagieren sich die beiden für die Erhaltung der gefährdeten Rasse Krainer Steinschaf und pflegen alte Streuobstbestände. Mit dem Fund und der Kultivierung des »Kollnitzgreuther Apfels« haben sie sogar eine neue Sorte entdeckt. 

Die Slow Wine Coalition Carinthia errang in der Kategorie Vereine den dritten Platz. Sie vereint Winzer, die sich dem nachhaltigen Weinbau verschrieben haben – mit einem klaren Fokus auf Biodiversität als Grundlage für Qualität, Kultur und Genuss. Auch die beiden Lavanttaler Sabine und Dominique David vom Weinhof vlg. Ritter aus St. Paul gehören zu dieser Gruppe.

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren