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St. Andrä. In der Bischofsstadt wird wieder gebaut. Auf dem Grundstück neben dem neuen St. Andräer Kindergarten in Burgstall entsteht ein Wohnhaus mit 20 geförderten Miet- und vier betreuten Wohnungen für insgesamt acht Personen mit Beeinträchtigung, die vom Hilfswerk Kärnten betreut werden. Wie es Hilfswerk-Geschäftsführer Horst Krainz beim Spatenstich am Mittwoch, 22. Oktober, ausdrückte: »Hier soll Inklusion gelebt werden.«
5,3 Millionen Euro kostet der Bau, dessen Wohnungen zwei, bzw. drei Zimmer haben und zwischen 50 bis 71 Quadratmeter groß sein werden. »Leistbarer Wohnbau«, wie Christian Piber, Geschäftsführer des gemeinnützigen Kärntner Siedlungswerks (KSW) am Mittwoch betonte. Das KSW verwirklicht das Projekt gemeinsam mit dem Kärntner Hilfswerk, der Baustart soll noch im Oktober erfolgen. Dabei wird auf Nachhaltigkeit gesetzt: Es gibt keine Kellerräume, stattdessen sind Eigengärten, Balkone und einen Spielplatz auf dem 2.945 Quadratmeter großen Grundstück vorgesehen, geheizt wird mit Fernwärme. Geplant wurde das Vorhaben von der St. Andräer »G+H Ziviltechniker GmbH«.
»Beeinträchtigte werden hier betreut, wohnen aber trotzdem selbstständig«
Maria Knauder, Bürgermeisterin
Für junge Familien ist die Lage des Baus hervorragend: Der Kindergarten befindet sich am Nachbargrundstück, Schule und Einkaufsmöglichkeiten sind nicht weit entfernt, dazu gibt es eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr.
Es gibt schon Interessenten
Das Vergaberecht der Wohnungen liegt bei der Stadtgemeinde. Laut der St. Andräer Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) haben sich erste Mietinteressenten bereits gemeldet.
Knauder hob die »gelebte Inklusion« des Bauprojekts hervor: »Beeinträchtigte werden hier betreut, wohnen aber trotzdem selbstständig.« Es zeige außerdem, dass St. Andrä »zukunftsfit für die Koralmbahn« werde.
Ausdrücklich dankte Knauder der Familie Wasserbacher, den ursprünglichen Eigentümern des Grundstücks, auf denen der jetzige Wohnbau errichtet wird. Auch der neue Kindergarten befindet sich auf vormaligen Wasserbacher-Grund.
KSW-Geschäftsführer Piber sagte, es werde qualitativ hochwertig gebaut, dennoch sei der Anspruch, den vorgegebenen Budgetrahmen einzuhalten. Er unterstrich, dass in Burgstall 20 geförderte Wohnungen entstehen, wofür er der Kärntner Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ) dankte. Wie berichtet hatte die Landeshauptmannstellvertreterin für das Projekt einen Förderungskredit von rund 4,3 Millionen Euro beantragt, der im September von der Landesregierung beschlossen wurde.
Schaunig sagte am vergangenen Mittwoch, sie habe zwei Arten von »Lieblingsterminen«: »Spatenstiche und Wohnungsübergaben.« Das Gebäude in St. Andrä werde mit einem Landesdarlehen gefördert, dessen Verzinsung 0,5 Prozent betrage: »So soll das Dach über dem Kopf leistbar bleiben.« Derzeit werde im ganzen Land gebaut, besonders aber entlang der Koralmbahn-Achse, »die neue Impulse für die Entwicklung des Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftsstandorts Kärnten setzt«.
Während der Corona-Pandemie habe sich gezeigt, wie wichtig Balkone zur Erholung in Krisenzeiten seien. Dementsprechend werden nun laut Schaunig keine Wohnungen mehr ohne Balkon gebaut – auch in St. Andrä.
Hilfswerk-Geschäftsführer Krainz kehrte zur Inklusion – der Teilhabe beeinträchtigter Menschen an allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens – zurück: »Es ist wichtig, dass hier Menschen mit und ohne Beeinträchtigung einander begegnen.« Wenn die Wohnungen im Sommer 2027 fertiggestellt sind, soll das gelebt werden.
Von Horst Kakl
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