Artikel
Preitenegg. Im November findet die nächste Gemeinderatssitzung in Preitenegg statt. Ob die elf Mandatare in dieser Sitzung auch über einen Partnerschaftsvertrag zwischen der Gemeinde Preitenegg und dem Unternehmen Püspök abstimmen werden, wird sich erst zeigen. Denn derzeit wartet die Gemeinde laut Bürgermeister Thomas Seelaus (SPÖ) darauf, ob das Gebiet nördlich der Knödelhütte vom Land Kärnten als Windpark-Zone ausgewiesen wird.
Das burgenländische Unternehmen Püspök plant im genannten Bereich den Windpark Preitenegg-Pack zu errichten, der zehn Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 45 Megawatt umfassen soll. Seelaus veröffentlichte zuletzt einen Bürgermeisterbrief, der allen Haushalten im Gemeindegebiet zugestellt wurde. Darin steht unter anderem: »Unser Land Kärnten arbeitet intensiv daran, dass Kärnten und eben das Lavanttal nicht zu einem Windrad-Großgebiet erklärt werden.« Damit meint der Bürgermeister die genannte Ausweisung von Windpark-Zonen des Landes Kärnten.
Auf Anfrage der Unterkärntner Nachrichten sagte Seelaus dazu: »Wir wissen derzeit selber nicht, wann es eine Entscheidung gibt. Wir warten ab, bis wir eine Info vom Land erhalten. Wird das Gebiet nicht als Zone ausgewiesen, hat sich das Thema Windpark in Preitenegg für die nächsten paar Jahre ohnehin erledigt. Wird es aber für die Errichtung ausgewiesen, dann bin ich auch für den Bau der Windräder.«
Der Partnerschaftsvertrag
Für die Gemeinde wäre in diesem Fall noch der Partnerschaftsvertrag zu beschließen. Die Vorteile wären laut Seelaus rund 130.000 Euro jährlich für Gemeindeprojekte von der Püspök, ein Strompreis von neun Cent pro kWh für jeden Preitenegger Haushalt oder auch E-Ladestationen. Die Frage, welche Auswirkungen eine Ablehnung des Partnerschaftsvertrags im Gemeinderat hätte – zum Beispiel ob der Windpark trotzdem errichtet würde und die Gemeinde dann auf das Geld für Gemeindeprojekte etc. verzichten müsste – konnte Seelaus nicht beantworten.
Der zweite Vizebürgermeister Werner Kreuzer (FPÖ) äußerte sich auf Anfrage der Unterkärntner Nachrichten klar zu einem möglichen Partnerschaftsvertrag: »Wir (Anm.: die beiden FPÖ-Mandatare) haben schon in der Sitzung im Dezember 2023 gegen den Ausbau von Windkraft in Preitenegg gestimmt – und dabei bleiben wir auch. Wir bleiben unserer Linie treu und hüpfen nicht von einem Eck in das andere.«
Von der ÖVP gab es keine Stellungnahme zu einer möglichen Abstimmung über einen Partnerschaftsvertrag. Und Johann Joham (Neue Liste Joham) war für die Unterkärntner Nachrichten nicht erreichbar.
Im Dezember 2023 sprach sich der Gemeinderat mit acht zu drei Stimmen für den Ausbau von Windkraftanlagen im Gemeindegebiet aus. Dagegen waren die FPÖ und der parteiunabhängige Johann Joham.
Info-Termine
Bereits zweimal waren im Oktober dieses Jahres Püspök-Vertreter im Gemeindeamt Preitenegg anwesend, um Fragen der Bürger zu beantworten. Laut Seelaus waren zum ersten Termin zwei Gemeindebürger erschienen, beim zweiten Termin keiner. »Auf der einen Seite ist es ein heißes Thema bei uns, auf der anderen Seite ist das Interesse für die Termine sehr gering«, sagte Seelaus. Ob es noch weitere Termine geben wird, müsse erst abgeklärt werden. Ursprünglich noch geplante Termine wären Donnerstag, 23. Oktober, sowie Donnerstag, 30. Oktober, jeweils von 15 bis 17 Uhr im Gemeindeamt Preitenegg.
Von Philipp Tripolt
Jahrelanger Streit ums Büro hat ein Ende gefunden: Stadtrat Schüssler hält Sprechtage am Hohen Platz
Ärger über Baustellen in Wolfsberger Promi-Viertel: In der Griesstraße wird am Beginn und am Ende gebaut
Biodiversitätspreis: Vier Lavanttaler Initiativen wurden mit der »Goldenen Apis« ausgezeichnet
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!