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Wolfsberg. Es folgte eine intensive Diskussion, als der frühere SPÖ-Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz im Februar 2020 die Errichtung von drei automatischen Pollern am Eingang des Hohen Platzes bei der Trafik Bardel ankündigte. Sie sollten dem Durchzugsverkehr ein Ende setzen und rund 35.000 Euro kosten. Die am Hohen Platz ansässigen Unternehmen waren davon nicht begeistert: Sie fürchteten, die Absperrung würde nicht nur Autofahrer, sondern auch Kunden abschrecken.
Eingebaut wurden sie bis heute nicht. Der jetzige Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) sprach sich im März des Vorjahrs zwar nicht gegen die Poller aus, machte ihre Installierung aber von der Frage abhängig, ob sie sich in die Neugestaltung des Getreidemarkts integrieren lassen würden.
»Wer den Hohen Platz nur durchfahren will, müsste bei der zweiten Schranke bezahlen«
Hannes Primus, Bürgermeister Wolfsberg
Jetzt lässt Primus mit einer neuen Idee aufhorchen. Statt versenkbarer Poller sollen Schranken die erhoffte Verkehrsberuhigung am Hohen Platz bewirken. Der Bürgermeister: »Ich mache mir viele Gedanken über die Situation. Wir werden jetzt auch ein Schrankensystem prüfen – das ist aber derzeit nur ein Einfall.«
Trotzdem sind die Vorstellungen des Bürgermeisters schon recht konkret: Nach dem Bleiweiß-Parkplatz soll auf Höhe von »Kitz Computer« in der Johann-Offner-Straße eine Schranke eingebaut werden. Damit sie sich hebt, müssen Autofahrer eine Karte ziehen.
»Diejenigen, die danach in einem Geschäft einkaufen oder die Apotheke etc. besuchen, erhalten einen Jeton, mit dem sie wieder ausfahren können«, so Primus. Wer den Hohen Platz aber nur durchfahren will, muss bei der zweiten Schranke, die beim Rathaus stehen würde, bezahlen. Ein bis zwei Euro könnten laut Bürgermeister fällig werden: »Mit diesem System könnten die Leute ihre Geschäfte am Hohen Platz weiterhin erledigen.«
Ende des Durchzugs
Der Durchzugsverkehr durch die Begegnungszone am Hohen Platz, in der Tempo 20 gilt, wäre aber wohl mit einem Schlag abgestellt. Denn welcher Lenker würde »Maut« für das Durchfahren einer rund 400 Meter langen Strecke bezahlen? Laut Primus gilt es aber, einen wichtigen Aspekt zu bedenken: Was, wenn Einsatzfahrzeuge den abgeschrankten Bereich durchfahren müssen?
Bevor Poller oder Schranken Wirklichkeit werden, muss aber erst der Getreidemarkt neu gestaltet werden. Der Bürgermeister: »Wir hatten gerade die wasserrechtliche Verhandlung«, die wegen der geplanten Sanierung des unter dem Platz fließenden Schoßbachs notwendig war. Wenn alles klappt, soll im Herbst mit der Instandsetzung des Bachs begonnen werden. Zugleich soll auch die Verlegung aller Leitungen – Strom, Wasser etc. – erfolgen. Der Start der Oberflächengestaltung des Getreidemarkts ist im nächsten Jahr geplant. Ausgehend vom Bardeleck soll Richtung Unterführung gearbeitet werden.
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