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Bad Eisenkappel, Wolfsberg. Die Vergaben von Jagdpachten sind immer wieder ein trefflicher Grund zum Streiten. Zuletzt brachte der Wolfsberger Anwalt Christian Ragger einen solchen Fall vor das Landesverwaltungsgericht Kärnten.
Verhandlungsgegenstand war ein Jagdgebiet in der Trögener Klamm im Gemeindegebiet von Bad Eisenkappel. Ragger schildert die Sache so: »Der frühere Bürgermeister Franz Josef Smrtnik hat in seiner Amtszeit das Gebiet als Sonderjagd beantragt, er und zwei weitere Personen jagten darin.« Nachdem die Nutzung ausgelaufen war, bewarben sich die Grundeigentümer, die Ragger nun als Anwalt vertrat, selbst um die Jagdpacht. Allerdings ging sie nicht an die Besitzer, sondern an andere Personen. »Und Smrtnik war als Aufsichtsjäger in diesem Gebiet tätig«, so Ragger.
»Und Smrtnik war als Aufsichtsjäger in diesem Jagdgebiet tätig«
Christian Ragger, Rechtsanwalt
Das ließen sich die Eigentümer nicht gefallen und wandten sich an das Landesverwaltungsgericht, wo sie den Vergabebescheid, der von der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt bestätigt worden war, bekämpften.
Der Wolfsberger Anwalt: »Vor etwa einem Monat haben wir gewonnen, die Vergabe wurde aufgehoben. Jetzt gibt es einen zwangsweisen Jagdverwalter, den die Gemeinde bezahlen muss. Die Jagd muss neu ausgeschrieben werden, wenn es keine gütliche Einigung gibt, wäre sogar eine Versteigerung des Jagdrechts möglich.«
Aussprache ohne Ergebnis
Mittlerweile gab es eine Aussprache bei der neuen Bürgermeisterin Elisabeth Lobnik (SPÖ), die aber zu keinem Ergebnis geführt habe. »Ich hoffe auf eine Einigung und dass die Besitzer auf ihrem eigenen Grund jagen dürfen, was ihr Recht ist«, so Ragger. Sollte es dazu allerdings nicht kommen, sei auch eine Fortsetzung des Falls vor Gericht möglich.
»Es ist eine Erfindung und nicht wahr, dass ich in diesem Gebiet gejagt hätte«
Franz Josef Smrtnik, Vizebürgermeister
Smrtnik (EL), jetzt Vizebürgermeister von Bad Eisenkappel, bestreitet Raggers Aussagen vehement: »Es ist eine Erfindung und nicht wahr, dass ich in diesem Gebiet gejagt hätte, wie es wieder heißt. Die Jagd wurde von anderen gepachtet. Es handelt sich um eine rein politische Aktion, denn ich habe selbst eine Eigenjagd.« Ragger wiederholt freilich: »Smrtnik war dort Aufsichtsjäger.«
Dass die Vergabe aufgehoben wurde und eine Neuausschreibung durchgeführt werden muss, bestätigt der Vizebürgermeister, der bei der erwähnten Aussprache laut eigener Aussage aber nicht dabei war.
»Laufendes Verfahren«
Bürgermeisterin Lobnik meint: »Es ist ein laufendes Verfahren, daher kann ich auf Details nicht eingehen. Richtig ist, dass ich im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt Schritte setzen muss, die Verpachtung ist nicht abgeschlossen.« Die Angelegenheit habe sich in den vorhergehenden Perioden zugetragen, als sie nicht als Bürgermeisterin amtierte.
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