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Fleischermeister Christoph Butej: »Es gibt kaum noch Betriebe, die alles im eigenen Haus machen«Ausgabe 23 | Mittwoch, 4. Juni 2025

Im kürzlich durchgeführten Falstaff-Voting wurde die Fleischerei Butej kärntenweit auf Platz fünf der beliebtesten Fleischereien gewählt. Christoph Butej führt den Betrieb seit zwölf Jahren und sagt, dass für den Erfolg vor allem die Mitarbeiter verantwortlich sind.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Der Wolfsberger Christoph Butej hat den elterlichen Fleischereibetrieb im Jahr 2013 übernommen. Die Tiere werden in Kärnten gekauft und im eigenen Betrieb geschlachtet, zerlegt, verarbeitet und verkauft. Die komplette Verarbeitung im eigenen Haus hebt die Fleischerei auch von vielen anderen Betrieben ab.Fotos: Emhofer (1), Tripolt (1)

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Wolfsberg. Die Fleischerei Butej in Wolfsberg besteht seit 45 Jahren und darf sich nun über eine Falstaff-Auszeichnung freuen. Beim Voting der beliebtesten Fleischhauer des Landes landete der Lavanttaler Betrieb kärntenweit auf dem fünften Platz des Falstaff-Community. Christoph Butej (36), der den elterlichen Betrieb im Jahr 2013 übernommen hat, sagt dazu: »Ich sehe das Ergebnis der Abstimmung als Wertschätzung unserer Kunden, und deshalb sind wir mit dem Ergebnis sehr zufrieden.« 

Auf die Frage, was den Betrieb denn auszeichnet bzw. ihn von der Konkurrenz abhebt, zögert Butej keine Sekunde und antwortet: »Unsere Mitarbeiter. Wir haben 29 sehr gute Mitarbeiter, aktuell einen Lehrling, bald wieder einen. Ein Großteil des Personals hat auch bei uns im Betrieb eine Lehre absolviert.« 

Keine Nachwuchsprobleme

Erst vor rund einem Monat hat genau dieser eine Lehrling, der aktuell ausgebildet wird, Noah Alexander Lorbeg, beim Landeslehrlingswettbewerb, den »juniorSkills der Fleischer«, den hervorragenden zweiten Platz erreicht (wir berichteten). Christoph Butej meint zum Erfolg seines Lehrlings: »Wenn man Freude an der Arbeit hat und zu dem, was man hier macht, dann gibt es solche Erfolge. Man muss mit dem Beruf, den man ausübt, Freude haben, sonst wird man nie gut darin sein und ist am falschen Platz.«

Wie viele andere Branchen, kämpft auch das Fleischergewerbe mit Nachwuchsproblemen. Nicht so die Fleischerei Butej, wie der 36-Jährige sagt: »Wir erhalten oft Anfragen. Auch, weil wir einen Vorteil haben, denn wir decken nahezu alles ab – von der Schlachtung über die Zerlegung bis hin zur Wurstproduktion. Das gibt es nicht mehr in vielen Betrieben.«

Butej, der seine berufliche Laufbahn im elterlichen Betrieb gestartet hat, absolvierte seine Meisterprüfung 2008 in Bayern. »Ich glaube, es ist wichtig, andere Einblicke zu gewinnen, deshalb bin ich woanders hin«, sagt der zweifache Vater, der mit Margot Nössler liiert ist. Nössler betrieb bis Ende März 2024 das Café »Maxy‘s« am Hohen Platz. Sie stieg damals in den Betrieb der Fleischerei Butej ein, den sie seit damals gemeinsam mit Christoph Butej führt. 

»Es hat sich schließlich ergeben, dass ich den Betrieb daheim übernehme, und das passt so sehr gut. Ich bin sehr zufrieden«, sagt Christoph Butej, der im Betrieb überall mithilft, wo er gebraucht wird, wie er sagt: »Ich kann mich nicht darauf fixieren, im Büro zu sitzen. Ich helfe bei der Verpackung, bei der Zerlegung oder bei der Wurstproduktion – überall da, wo gerade mehr zu tun ist.« 

Breites Angebot

Die Fleischerei Butej schlachtet noch selbst. Alle Tiere – Schwein, Rind, Kalb und Schaf – werden in Kärnten gekauft, im Wolfsberger Betrieb verarbeitet und schließlich in den beiden Geschäften in der Stadthammerstraße und in der Sporergasse sowie in einigen Handelsketten verkauft. Angeboten wird außerdem ein tägliches Mittagsmenü sowie auf Vorbestellung auch Jausenplatten und Brötchen.  

Die Regionalität und die kurzen Wege sind ebenfalls ein Faktor, mit dem man bei den Kunden punktet. »Es gibt nicht mehr viele Fleischereien, die alles im eigenen Haus machen. Ich glaube, das wissen unsere Kunden auch zu schätzen«, sagt Butej.

»Ich helfe im Betrieb überall da mit, wo gerade mehr zu tun ist«
Christoph Butej, Fleischermeister

Auf die Frage, ob nun mit dem Start der Grillsaison vermehrt Arbeit bevorsteht, erntet der Redakteur vom Fleischermeister ein Schulterzucken und die Antwort: »Bei uns geht es von einem Höhepunkt zum nächsten. Zu Ostern ist die Nachfrage groß, zu Sommerbeginn, wenn die Grillsaison startet ebenfalls. Und im Herbst, wenn es kühler wird, ist der Fleischverzehr generell wieder höher«, sagt Butej.

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