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Vanessa Pichler ist erst 15 Jahre alt und zählt schon jetzt zu den besten Tischlerlehrlingen KärntensAusgabe 22 | Mittwoch, 28. Mai 2025

Die 15-jährige Bad St. Leonharderin konnte sich kürzlich beim Landeslehrlingswettbewerb der Tischler den Sieg im ersten Lehrjahr sichern. Mit dem Sieg gerechnet hat sie nicht. Ende Juni misst sie sich beim Bundesentscheid mit den besten Lehrlingen Österreichs.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Vanessa Pichler (oben) musste beim Landeslehrlingswettbewerb einen Schemel herstellen. Stattgefunden hat der Bewerb in der Festhalle St. Michael. Pichler und die anderen Teilnehmer hatten vier Stunden Zeit. Unten: Pichler (Mitte) mit Sophie Stückler und Gerold Stückler von der Kreativmöbel Stückler GmbH. Fotos: PSB-Media

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Reichenfels. Vanessa Pichler (15) hatte schon als Kind den Wunsch, später mit Holz zu arbeiten, wie sie sagt: »Ich finde es schön, wenn ich Menschen mit den Sachen, die ich baue, eine Freude machen kann.« Ihr Wunsch ist in Erfüllung gegangen.

Die 15-jährige Bad St. Leonharderin ist im ersten Lehrjahr als Tischlereitechnikerin bei der Kreativmöbel Stückler GmbH in Reichenfels beschäftigt und hat kürzlich ihr Talent unter Beweis gestellt. Beim Landeslehrlingswettbewerb der Tischler, der am Samstag, 17. Mai, in der Festhalle St. Michael über die Bühne ging, konnte sie den Sieg im ersten Lehrjahr einfahren. Je nach Lehrjahr, mussten die Teilnehmer unterschiedliche Möbelstücke aus Rohholzplatten herstellen. Für die Lehrlinge im ersten Lehrjahr galt es, einen Schemel aus Fichtenholz zu fertigen.

»Wir haben schon im Vorfeld gewusst, was wir machen müssen, und konnten uns deshalb auch dementsprechend auf den Bewerb vorbereiten. Ich habe am Vortag noch ein letztes Mal geübt, das hat anscheinend geholfen«, lacht die 15-Jährige.

»Ich war fassungslos und wirklich begeistert, als verkündet wurde, dass ich gewonnen habe«
Vanessa Pichler über ihren Sieg

Für die Fertigstellung des Schemels hatten die Teilnehmer vier Stunden Zeit. Die Bad St. Leonharderin war aber bereits nach drei Stunden fertig, was bei ihr für einen Moment der Unsicherheit sorgte, wie sie sagt: »Ich hatte kurz ein schlechtes Gefühl, weil ich gedacht habe, ich hätte etwas vergessen und sei deswegen so früh fertig geworden.« Doch dem war nicht so, die angehende Tischlerin hatte nicht nur alle Herausforderungen gemeistert, ihre Leistung war auch die beste der Teilnehmer im ersten Lehrjahr. Mit einem Sieg gerechnet hat Vanessa Pichler nicht: »Ich habe mit einem dritten oder vierten Platz gerechnet und war fassungslos und wirklich begeistert, als verkündet wurde, dass ich gewonnen habe.«

Jetzt geht‘s zum Bundesbewerb
Mit ihrem Sieg beim Landeslehrlingswettbewerb hat sich die 15-Jährige auch für den Bundeslehrlingswettbewerb qualifiziert, der am 27. und 28. Juni in Pörtschach stattfindet. Hier erhält Vanessa Pichler die Möglichkeit, sich mit den besten Nachwuchskräften Österreichs zu messen. »Ich möchte gut abschneiden, aber vor allem eine Leistung bringen, mit der ich selbst zufrieden bin«, zeigt sich die Lavanttalerin bescheiden.

Während Pichler vor dem Landesbewerb wusste, welche Aufgabe auf sie wartet, ist es beim Bundesentscheid anders. »Wir erfahren unsere Aufgabenstellung erst am Bewerbstag in der Früh. Aber ich habe in der Berufsschule extra einen Lehrer zum Üben zur Verfügung gestellt bekommen«, erklärt die Bad St. Leonharderin, die die Fachberufsschule 1 in Klagenfurt besucht.

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tischlerlehre könnten für die 15-Jährige übrigens kaum besser sein, denn ihre Lehrlingsausbilderin ist die 23-jährige Tischlermeisterin Sophie Stückler, die im Herbst des Vorjahrs ihr Meisterstück in der Tischlermeister-Galerie im Holz- und Werkzeugmuseum Lignorama im oberösterreichischen Riedau ausstellen durfte und schließlich als zweitbeste Tischlerin Österreichs prämiert wurde (wir berichteten).

Wieso sich Vanessa Pichler für die Kreativmöbel Stückler GmbH als Ausbildungsbetrieb entschieden hat, erklärt sie so: »Es herrscht ein sehr familiäres Betriebsklima, und es werden nicht nur die üblichen Tischlerarbeiten gemacht. Wir widmen uns auch dem Jacht-Innenausbau, da fallen vor allem etwas feinere Arbeiten an, und das hat mir gefallen. Ich habe eine Woche lang geschnuppert und gleich danach meinen Lehrvertrag unterschrieben. Im September des Vorjahrs habe ich schließlich meine Lehre gestartet, und mit dieser Entscheidung bin ich sehr glücklich.«

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