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Das Obst- und Weinbauzentrum St. Andrä mit Leiter Siegfried Quendler feierte seinen »70er«Ausgabe 24 | Mittwoch, 15. Juni 2022

Am vergangenen Wochenende wurden gleich zwei Jubiläen gefeiert: Das Obst- und Weinbauzentrum (OWZ) in St. Andrä wurde 70 Jahre alt und der neue Kärntner Weinbau jährte sich zum 50. Mal. Seit 17 Jahren fungiert Siegfried Quendler als OWZ-Leiter.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Siegfried Quendler (l.), Leiter des Obst- und Weinbauzentrums in St. Andrä, Hans Mikl (Mitte), Kammeramtsdirektor der Landwirtschaftskammer, und Erwin Gartner (r.), der die Weinbauberatung inne hat, feierten am vergangenen Wochenende das 70-jährige Bestandsjubiläum. Foto: Schaflechner

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St. Andrä. Der St. Andräer Siegfried Quendler (53) ist seit 2005 als Leiter des Obst- und Weinbauzentrums (OWZ) der Landwirtschaftskammer Kärnten in St. Andrä tätig. Am vergangenen Wochenende feierte das OWZ seit 70-jähriges Bestehen. Quendler, der an der Höheren Bundeslehranstalt und Bundesamt für Obst- und Weinbau in Klosterneuburg maturierte, war unter anderem ein Jahr als Wein- und Obstbauberater bei der Landwirtschaftskammer Wien tätig, übernahm 1997 den Aufbau des Mostlabors in St. Andrä und leitet seit rund 17 Jahren das OWZ in St. Andrä.

»Als Leiter zählen zu meinen Aufgabenbereichen Beratung und Versuche im Obst- und Weinbau, Aus- und Weiterbildung, aber auch die Qualitätssicherung im Bereich des Obstbaus und der -verarbeitung. Ebenso bin ich für den Weinbau und die Kellerwirtschaft zuständig«, erklärt Siegfried Quendler seine Aufgaben.

70-Jahr-Jubiläum
Die Obstbauversuchsanlage der Landwirtschaftskammer Kärnten, wie sie vor 70 Jahren bezeichnet wurde, wurde im Jahr 1952 gegründet. Als Leiter fungierte damals Friedrich Wiesenhofer, der aus dem steirischen Puch bei Weiz stammte. »Wiesenhofer leitete die Aufbauarbeit dieser Forschungs- und Beratungseinrichtung mit zahlreichen Versuchen im Bereich der Süßmosterzeugung, Anbau von Kulturheidelbeeren, Holunder und Ribiseln und brachte so neue Impulse nach Kärnten«, blickt Quendler auf die Anfänge des heutigen Zentrums zurück.

In den besagten 70 Jahren hat sich der Schwerpunkt verlagert, wie der 53-Jährige informiert: »In dieser Zeit ging es vor allem um die Produktion von Obst. Heute spielen viele Faktoren wie Regionalität, aber auch ökologische Faktoren in der Produktion eine größere Rolle.«

Der Kärntner Weinbau
Die Geschichte des Kärntner Weinbaus geht in das neunte Jahrhundert zurück. Die erste schriftliche Urkunde, die einen Weingarten benennt, stammt vom 10. Juli 822 und befasst sich mit einem Gut, das zwischen Trixen und Griffen gelegen sein dürfte. Die heimische Weinproduktion war damals durch Zölle geschützt, die für Weine außerhalb des Herzogtums erhoben wurden. Das »Umheben« beziehungsweise »Umpacken« des untersteirischen Weins von einer Kutsche auf die andere, verlieh den Pässen Pack, Wein(h)eben(e) und Hebalm ihre Namen.

»Der Weinbau hat sich im Lavanttal etabliert, es ist aber noch viel Aufbauarbeit zu leisten«
Siegfried Quendler, Leiter OWZ

Als der Wein höher besteuert und die Schutzzölle aufgehoben wurden, geriet der Weinbau ökonomisch unter Druck. Wein wurde ausschließlich zum Eigenverbrauch produziert. Die Auspflanzung der Rebfläche am St. Andräer »Weinzedl« 1972 durch Herbert Gartner ergab in den Folgejahren die ersten verkaufsfähigen Mengen Kärntner Weins aus »modernen« Sorten wie Rotburger oder Blauburger. Quendler: »Deshalb wird dieses Jahr als Geburtsstunde des neuen Kärntner Weinbaus angenommen.« Die Winzer schlossen sich zu regionalen Vereinen zusammen, was zur Gründung des Kärntner Weinbauverbands im Jahr 2005 führte. Im Jahr 2007 wurde die Marke »Wein aus Kärnten« aus der Taufe gehoben und das Kärntner Landesweinbaugesetz installiert.

Das OWZ verfügt heute über eine Rebfläche von 3,5 Hektar. Angebaut werden die Rebsorten Sauvignon blanc, Riesling, Weißer Burgunder, Traminer, Zweigelt und Blauer Burgunder. Quendler: »Der Weinbau hat sich im Lavanttal etabliert, es ist jedoch noch sehr viel Aufbauarbeit bei Konsumenten und Gastronomie notwendig, um ihn besser zu verankern.«

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