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Wolfsberg: Peter Staubers nächste Karriere nimmt Fahrt auf: »Nein, ich vermisse die Politik Gott sei dank nicht« Ausgabe 16 | Mittwoch, 20. April 2022

Der frühere Bürgermeister von St. Andrä hat am Ostersonntag seinen ersten Auftritt vor einem breiteren Publikum mit der Gruppe »Die 4 Lavanttaler« absolviert. Die Show- ist ihm heute lieber als die Polit-Bühne, auch wenn er 150 Stücke auswendig lernen musste.

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St. Andrä. Mittlerweile hat er Abstand zu seiner früheren Aufgabe gewonnen – und seine neue Karriere beginnt, Fahrt aufzunehmen. Peter Stauber, bis Juli 2020 Bürgermeister von St. Andrä, hat seine ersten Auftritte als Klarinettist, Saxofonist, Gitarrist und Sänger der Gruppe »Die 4 Lavanttaler« rund um Walfried Dohr hinter sich gebracht. 

Der erste große »Liveact« liegt nur wenige Tage zurück: Am Ostersonntag trat die Gruppe beim Fest der Freiwilligen Feuerwehr Granitztal erstmals vor einem breiten Publikum auf. Mit von der Partie ein weiterer Neuzugang: Siegfried Strutz, der die Steirische Harmonika, Keyboard und Trompete spielt und ebenfalls seine Stimme erklingen lässt. »Wir hatten bisher wegen der Pandemie noch nicht viele Auftritte«, so Stauber, der am Karfreitag seinen 69. Geburtstag feierte, »wir waren bei zwei Geburtstagsfeiern – und jetzt dem Fest der FF Granitztal.« Wenn das Coronavirus mitspielt, sollen es heuer noch etliche mehr werden.

»Es ist sehr schwer, es allen recht zu machen. Ich bin froh, dass ich nicht mehr entscheiden muss«
Peter Stauber, Alt-Politiker und Neo-Musiker

Die Show- ist ihm heute lieber als die Polit-Bühne. »Nein, ich vermisse die Politik Gott sei Dank nicht. Ich habe damals sofort verinnerlicht, dass das Ende da ist. Ich will mich nicht einmischen«, so Stauber. Zwar werde er weiterhin auf politische Themen angesprochen, »aber ich nehme es locker, denn ich bin nicht mehr in der Verantwortung. Wenn ich gefragt werde, gebe ich gerne Rat, aber umsetzen müssen es die neuen Leute.« 

Dazu ist er im Rückblick dankbar, dass er die Pandemie politisch nur in ihrem Anfangsstadium erlebte und sie nicht zur Gänze managen musste: »Zum Glück war ich nicht mehr dabei. Wer immer dabei die Verantwortung trägt, hat es nicht einfach. Denn es ist sehr schwer, es allen recht zu machen. Ich bin froh, dass ich nicht mehr entscheiden muss.«

150 Stücke im Repertoire

Zuletzt war Stauber vollauf mit seiner neuen Aufgabe beschäftigt: »Ich hatte zu tun, wieder in die  Musik zu kommen. 33 Jahre lang hatte ich kein Instrument angegriffen, ich musste anfangs zwei bis zweieinhalb Stunden pro Tag üben. Außerdem umfasst unser Repertoire 150 Stücke. Man muss alle auswendig beherrschen, wir spielen nicht mit Notenblättern.« Obendrein mussten die Lippen wieder an die Instrumente »gewöhnt« werden.

All das kommt ihm aber entgegen: »Ich mache nicht nur gerne Musik, ich will auch geistig fit bleiben.« Beim Gesang war es einfacher. Stauber: »Es geht wieder. Ich war vor 20 Jahren beim MGV Maria Rojach und habe immer ein bisserl gesungen. Das taugt mir.« Seine Lieblingsstücke sind übrigens »One Way Wind« und »Amore Vero« von den »Nockis«.

Die Ausübung des Bürgermeisteramts war zeitintensiv. Was sagt seine Frau Bernadette dazu, dass er jetzt als Musiker wieder »unterwegs« ist? »Sie ist es gewohnt«, sagt Stauber, »und es ist nicht so schlimm, vielleicht einmal pro Woche. Den Rest bin ich daheim.«

Zweite Musikerkarriere

Das Engagement bei den »4 Lavanttalern« ist Staubers zweite Musikerkarriere. Er war bereits bei den »Lustigen Lavanttalern« dabei, mit denen er 20 Jahre lang musizierte und einige Highlights erlebte, etwa einen Auftritt beim »Musikantenstadl« in der Wiener Stadthalle vor mehr als 10.000 Besuchern. Danach wechselte Stauber auf die Bühne der Politikbühne: Vier Legislaturperioden war er SPÖ-Bürgermeister von St. Andrä, sechs Jahre verbrachte er im österreichischen Nationalrat. Seine Musikerlaufbahn startete Stauber im Alter von 15 Jahren bei der Blasmusik in Ettendorf, wo er unter Andreas Kaplaner die Klarinette erlernte.

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