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Nur 38 Strafen: Lavanttaler zeigen Corona-DisziplinAusgabe 50 | Dienstag, 8. Dezember 2020

Laut Innenministerium gab es im zweiten Lockdown österreichweit bisher ca. 3.000 Organmandate und Anzeigen wegen Verstößen gegen die Covid-19-Maßnahmen. Im Lavanttal mussten nur 32 Anzeigen eingebracht und sechs Organmandate ausgestellt werden.

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Lavanttal. Die Zahl der Corona-Infizierten ist in den  vergangenen Wochen auch im Lavanttal in die Höhe geschossen. Warum, das ist die große Frage (siehe Kommentar unten). Denn die Lavanttaler Bevölkerung hat sich seit Beginn des Lockdowns Light und auch während des harten Lockdowns im November – wenn man nach den Anzeigen geht – sehr diszipliniert verhalten. Es kam im Bezirk Wolfsberg zu lediglich 32 Anzeigen und zur Ausstellung von sechs Organmandaten. 

»Grundsätzlich ist die Bevölkerung im Lavanttal sehr diszipliniert. Wenn es zu Übertretungen der Covid-19-Maßnahmen kommt, setzen wir zunächst darauf, die Leute aufmerksam zu machen. In den meisten Fällen sind sie einsichtig. Nur in wenigen Fällen, kommt es auch zu einer Anzeige oder der Ausstellung eines Organmandats«, sagt der Lavanttaler Kriminalreferent Herbert Schweiger.

Laut der Statistik der Polizei ist es im Zeitraum seit Beginn des Lockdowns light am 2. November zu 32 Anzeigen gekommen. Außerdem wurden sechs Organmandate ausgestellt. In den meisten Fällen im Lavanttal kam die Polizei mit Abmahnungen aus. Der wohl schwerwiegenste Fall spielte sich in einer Gastwirtschaft ab. Dort musste die Polizei einschreiten, nachdem sich in dem Lokal sechs Personen aufhielten. Und das, obwohl die Gasthäuser während des Lockdowns nicht aufsperren dürfen. 

»Wir können in Geschäften kontrollieren, ob die erlaubte Anzahl an Kunden eingehalten wird«
Herbert Schweiger, Kriminalreferent Wolfsberg

Aufgefallen während des zweiten Lockdowns, sowohl während der Light-Phase als auch nun im harten Lockdown, ist Schweiger: »Der große Unterschied zum ersten Lockdown im Frühjahr ist, dass nun trotz der Einschränkungen sehr viele Menschen unterwegs sind.« 

Und dagegen kann auch die Polizei nichts machen. Denn es gibt ja Gründe, aus denen das Haus verlassen werden darf, wie zum Beispiel zur Erholung, zur Arbeit, Hilfeleistungen und Betreuung von hilfsbedürftigen Menschen, zum Einkaufen, zur Religionsausübung usw. »Wenn wir jemanden anhalten, und die Person sagt, sie sei zur Erholung unterwegs oder gehe Einkaufen, dann ist die Sache für uns auch schon erledigt. Denn zu überprüfen, ob die Aussage stimmt, würde unsere Kapazitäten sprengen.«

Die Polizisten sind derzeit ohnehin sehr gefordert. Denn sie müssen auch zahlreiche Aufgaben erledigen, die vorher in den Bereich der Gesundheitsbehörde gefallen sind. So müssen die Polizeibeamten nun unter anderem auch Quarantänebescheide zustellen. 

»Wir  müssen nun zum Beispiel aber auch die Einhaltung der Covid-19-Bestimmung überprüfen. So können wir in Geschäften Nachschau halten, ob die maximale Kundenzahl eingehalten wird. All diese zusätzlichen Aufgaben erledigen wir im Zuge unseres normalen Dienstes«, erzählt Schweiger.

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