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Nach 18 Jahren Kampf: In Frantschach-St. Gertraud gilt jetzt ein Fahrverbot für Schwerfahrzeuge Ausgabe 49 | Mittwoch, 4. Dezember 2019

Am Freitag, Punkt 16 Uhr, trat in der Gemeinde ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen, ausgenommen Ziel- und Quellverkehr des Bezirks Wolfsberg, in Kraft. Vorerst ist es bis Mai nächsten Jahres befristet, eine Messung wird über seine Zukunft entscheiden.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Aus und vorbei: Kein Lkw, dessen Ziel- und Quellgebiet nicht im Bezirk Wolfsberg liegt, hat künftig in Frantschach-St. Gertraud etwas verloren. Laut dem Bürgermeister war die Verbesserung der Situation schon am ersten Wochenende zu spüren. Fotos: UN/much

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Frantschach-St. Gertraud. 18 Jahre lang hat die Gemeinde darum gekämpft. Jetzt endlich hat sie ihr Ziel erreicht – vorerst allerdings befristet bis Mai nächsten Jahres: Seit Freitag, 29. November, um 16 Uhr gilt in Frantschach-St. Gertraud ein Fahrverbot für Lkw über 7,5 Tonnen, ausgenommen Ziel- und Quellverkehr des Bezirks Wolfsberg. Bisher umfasste der Ziel- und Quellverkehr außer dem Lavanttal auch die Bezirke Völkermarkt, Klagenfurt und Klagenfurt-Land. Das war wenig hilfreich, denn dadurch konnte – praktisch gesehen – fast jeder Lkw den Weg durch die Gemeinde nehmen. Die Folge: Frantschach-St. Gertraud stöhnte unter der Schwerverkehr-Lawine, die so groß war, dass Bürgermeister Günther Vallant im Jänner drohte: »Wenn sich bis Mitte des Jahres nichts tut, dann werden wir die Gemeinderatssitzung im Sommer auf der Straße abhalten und damit alles sperren. Ich will das Thema 2019 endlich erledigt haben.« Die Jahresmitte ging sich nicht aus – doch er ist auch mit dem jetzigen Dezember zufrieden.

»Es ist zumindest ein Etappenerfolg, denn die Verordnung ist bis 15. Mai 2020 befristet«, so der Bürgermeister. »Jetzt wird das Verkehrsaufkommen gemessen und mit den vorherigen Zahlen verglichen, um zu sehen, wie groß die Reduzierung ist. Danach wird sich zeigen, ob diese Maßnahme Sinn macht oder nicht und ob sie fortgesetzt wird. Ich sage aber schon nach dem ersten Wochenende: Sie hat Sinn und wir wollen ein unbefristetes Fahrverbot.«

»Die Verordnung muss auch kontrolliert werden. Wir werden eine Kontrollstelle einrichten«
Günther Vallant, Bürgermeister

Erlassen wurde die Verordnung von der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg, der Beschluss dazu stammt bereits vom 11. November. »Danach erhielt ihn die Behörde, die die Tafeln in Auftrag geben musste. Sobald sie aufgestellt waren, trat das Fahrverbot in Kraft«, sagt Vallant.

Sein Dank gilt jetzt Bezirkshauptmann Georg Fejan: »Seit unserem ersten diesbezüglichen Antrag sind 18 Jahre vergangen. Fejan hat jetzt einen wichtigen Beitrag geleistet, dem ich dafür danke. Er hat sich wirklich ins Zeug gelegt, ohne ihn wäre es nicht möglich gewesen.«

Kontrollstelle im Ort kommt
Laut Vallant ist jetzt wichtig, das Verbot, das von der Autobahnauffahrt Wolfsberg Nord bis zur Auffahrt Bad St. Leonhard gilt, durchzusetzen. »Es muss kontrolliert werden. Dafür werden wir in Frantschach-St. Gertraud eine Kontrollstelle einrichten, die gegenüber dem Café Gutschi liegen wird.«

Damit sich Lkw-Lenker an die neue Regelung halten können, ist es aber auch notwendig, dass sie davon wissen. An der Nordausfahrt von Wolfsberg weist darauf nur eine unauffällige Tafel hin, die dazu erst nach der Autobahnauffahrt angebracht ist. Hier zu wenden, wird für jeden Lkw-Fahrer zur Herausforderung. Vallant: »Es gibt bereits auf der Autobahn mehrere entsprechende Schilder, so dass die Lenker wissen, dass sie gar nicht abfahren dürfen. Auch die Platzierung der Tafel bei Wolfsberg Nord ist korrekt.«

Was bleibt, ist die Hoffnung, dass die Verordnung über Mai 2020 hinaus Gültigkeit behält.

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