Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

LKH Wolfsberg feiert Gleichenfeier für Baustufe 3, in der Radiologie gibt es noch Personalprobleme Ausgabe 23 | Mittwoch, 7. Juni 2023

Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel zur Lage im Kärntner Gesundheitssystem und im LKH Wolfsberg: Der Umbau geht 2026 in seine letzte Phase und soll 2029 abgeschlossen sein. Probleme gibt es mit der hohen Zahl von Ambulanzpatienten: Sie belasten die Mediziner.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Artikel

Wolfsberg. Es wird sicher kein Unglückstag: Das LKH Wolfsberg feiert am Dienstag, 13. Juni, um 11 Uhr die Gleichenfeier für die dritte Baustufe der laufenden Umgestaltung. Der nächste Abschnitt befindet sich derzeit im Stadium der Vorplanung, starten wird er im Jahr 2026. Mit seinem Abschluss 2029 ist auch der für das Wolfsberger Spital geschmiedete Masterplan beendet. Arnold Gabriel, Vorstand des Krankenhäuserhalters Kabeg: »Allerdings ist jedes Spital eine immerwährende Baustelle. Auch nach dem Abschluss des Projekts wird es weitere Ideen geben.«

»Zwar ist die Situation an der Peripherie nicht einfach, aber in Wolfsberg hat sich die Lage entspannt«
Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel zum Personalstand im LKH

In einem Pressegespräch berichtete Gabriel über die jüngsten Entwicklungen in den Kärntner Krankenhäusern. Dabei waren auch Rudolf Likar, Primar am LKH Wolfsberg und Primarärztesprecher des Klinikums Klagenfurt, Robert Birnbacher, Primarärztesprecher des LKH Villach, Covid-Bettenkoordinator Primar Jörg Weber sowie Christine Schaller-Maitz, Pflegedirektorin am LKH Villach und Vorsitzende der Pflegedirektoren in Kärnten.

Laut Gabriel fand in der Vorwoche die erste inhaltliche Sitzung des nach der Landtagswahl neu konstituierten Kabeg-Aufsichtsrats statt. Dabei wurde auch beschlossen, dass der Vertrag der derzeitigen Medizinischen Direktorin des LKH Wolfsberg, Sonja-Maria Tesar, um fünf weitere Jahre verlängert wird. Tesar übt ihre Funktion, die es zuvor in diesem Spital nicht gab, seit 2018 aus.

Personal-Höchststand

Zur Personalsituation in den Kärntner Krankenhäusern sagte der Kabeg-Vorstand: »Wir haben einen Höchststand bei Ärzten und in der Pflege erreicht. Waren 2012 888 Mediziner beschäftigt, sind es heute 1.052.« Beim Pflegepersonal stieg die Zahl von 3.395 auf 3.658. Allerdings: Arbeiteten 2012 noch 37 Prozent der Pflegenden in Teilzeit, sind es heute 47 Prozent. Bei den Ärzten stieg der Anteil der Teilzeitbeschäftigten von 8,7 auf 21,5 Prozent. Diese Entwicklung ist laut Gabriel eine »riesengroße Herausforderung und eine Erklärung dafür, warum es in manchen Bereichen Probleme gibt«. 

Im LKH Wolfsberg, das in der Vergangenheit ebenfalls mit Personalschwierigkeiten kämpfte, habe sich die Situation verbessert. Gabriel: »Zwar ist die Situation gerade an der Peripherie nicht einfach, aber in Wolfsberg hat sich die Lage mittlerweile entspannt.« Laut Likar werden junge Mediziner zum Einstieg mit der Aussicht motiviert, Teil eines kleinen Teams zu sein, was sich in der Ausbildungsqualität niederschlägt. In der Wolfsberger Geriatrie wurde der Personalstand durch vier Neuzugänge aufgefüllt, »Probleme gibt es in der Radiologie«, sagte Gabriel. Hier werde die angestrebte Digitalisierung dazu beitragen, die Situation zu normalisieren.

Gesperrte Betten wie in anderen Häusern gibt es in Wolfsberg derzeit nicht, »außer jenen, die mit dem Umbau in Zusammenhang stehen«, sagte der Kabeg-Vorstand.Im Rehabilitationsbereich des LKH Wolfsberg sollen im Zuge der Erneuerung Einbettzimmer die bisherige Doppelbelegung ablösen – auf Wunsch der Patienten und der Pensionsversicherungsanstalt.

Zu viele Ambulanzpatienten

Zu kämpfen haben alle Kabeg-Häuser mit der steigenden Zahl an Ambulanzpatienten. Primarärztesprecher Birnbacher: »Bei den niedergelassenen Ärzten in Randzeiten gibt es keine flächendeckenden Modelle. Die Versorgung in Spitälern ist aber teuer und belastet die Ärzte, was nicht ihre Aufgabe ist.« Er sprach sich aber gegen die Einführung einer Ambulanzgebühr aus. Pflegedirektorin Schaller-Maitz meinte, es sei nicht immer die höchste Versorgungsstufe, wie sie Spitäler bieten, notwendig: »Nicht jeder Besuch im Krankenhaus ist gerechtfertigt.« Auch Covid-Bettenkoordinator Weber stimmte ein: »Krankenhäuser sind eine wertvolle Ressource« – Patienten sollten sich überlegen, ob es nicht Alternativen zum Gang ins Spital gebe.

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren