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Europa-Wahl: Das Lavanttal ist nun blau eingefärbtAusgabe 24 | Donnerstag, 13. Juni 2024

Mit Ausnahme von Frantschach-St. Gertraud ging die FPÖ in allen Lavanttaler Gemeinden als klarer Sieger bei der EU-Wahl hervor. Auch österreichweit liegen die Freiheitlichen auf Platz eins. Die Volkspartei verliert massiv. Wahlbeteiligung lag nur bei 56,3 Prozent.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Michael Swersina Von Michael Swersina m.swersinano@spamunterkaerntner.at
FPÖ-Nationalrat Christian Ragger (l.) hat gut lachen: Die FPÖ ging als Sieger der EU-Wahl hervor. Laut Marion Schuhai (2. v. l.) schnitt die ÖVP weit besser als erwartet ab. Claudia Arpa (2. v. r.) bedankt sich. Und Michael Hirzbauer (r.) zeigt sich mit dem Ergebnis der Grünen zufrieden. UN, KK

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Wolfsberg. Europaweit waren die Menschen von 6. bis 9. Juni dazu aufgerufen, die 720 Abgeordneten für das Europäische Parlament neu zu wählen. In Österreich waren 6.372.204 Bürger wahlberechtigt, von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht haben nur 3.448.520 Personen. Damit liegt die Wahlbeteiligung bei 56,3 Prozent. 

Als Sieger der Wahl in Österreich ging die FPÖ hervor. Die Freiheitlichen kamen auf 25,4 Prozent. Das bedeutet ein Plus von 8,2 Prozent gegenüber der Wahl 2019. Auf Platz zwei landet die ÖVP, die von 34,5 Prozent im Jahr 2019 auf 24,5 Prozent abstürzt. Die SPÖ landet mit 23,2 Prozent auf Platz drei. Gegenüber der Wahl vor fünf Jahren bedeutet das ein Minus von 0,7 Prozent. In Grenzen gehalten haben sich auch die prognostizierten Verluste der Grünen. Von 14,8 Prozent im Jahr 2019 fielen sie auf 11,1 Prozent. Damit liegen sie noch knapp vor den Neos, die auf 10,1 Prozent (+1,7 Prozent) kamen.

Kärnten und das Tal sind blau

In Kärnten fiel der Wahlsieg der Freiheitlichen wesentlich höher aus. Die Wahlbeteiligung in Kärnten lag diesmal nur bei 50,67. Hier kommen die Blauen auf 33,2Prozent, ein Plus von über elf Prozent. Auf Platz zwei landet in Kärnten die SPÖ mit 27,5 Prozent der gültigen Stimmen (-2,9 Prozent). Mit Platz drei muss sich die ÖVP begnügen. Für sie stimmten 18,9 Prozent der Wähler (-10 Prozent). Nur 6,6 Prozent machten ihr Kreuz bei den Grünen, das ist ein Minus von 3,3 Prozent gegenüber 2019.

Im Lavanttal konnten sich die Freiheitlichen über 35,7 Prozent der Wählerstimmen freuen (+10,4 Prozent). Die SPÖ auf Platz zwei verliert 1,1 Prozent und schafft 29,4 Prozent. Mit einem Minus von 10,4 Prozent stürzt die ÖVP auf 19,6 Prozent ab und wird Dritter. Die Grünen erreichen 4,6 Prozent (-2,2 Prozent). 

Mit Ausnahme von Frantschach-St. Gertraud, der Heimatgemeinde von EU-Kandidatin Claudia Arpa, lag in allen Lavanttaler Gemeinden die FPÖ klar auf Platz eins.

Stimmen zur Wahl

Dementsprechend zufrieden zeigt sich der Bezirksobmann der FPÖ, Christian Ragger, der von einem historischen Ergebnis spricht: »Nicht einmal zu Jörg Haiders Zeiten hatten wir einen solchen Erfolg. Das Wahlergebnis zeigt eindeutig die Unzufriedenheit mit der derzeitigen Politik. Kärnten steht der Europäischen Union und diesem bürokratischen Moloch ohnehin recht kritisch gegenüber. Daher freut es mich besonders, dass die FPÖ in Kärnten österreichweit das beste Ergebnis erzielt hat.«

Auch wenn die ÖVP fast zehn Prozent verlor, zeigt sich die Wolfsberger EU-Kandidatin Marion Schuhai zufrieden: »Die Volkspartei ist viel stärker als es uns viele zugetraut haben. Die FPÖ ist mit ihrem Parteichef Herbert Kickl unter den Erwartungen geblieben, während wir die Erwartungen übertroffen haben. Das haben wir bei der Europawahl gezeigt, und das werden wir bei der Nationalratswahl erneut beweisen. Das Ergebnis ist ein starkes Signal und zeigt, dass wir in Zukunft auch Wahlen gewinnen können.«

Die als Nummer sechs gereihte SPÖ-Kandidatin Claudia Arpa aus Frantschach-St. Gertraud meint zum Wahlergebnis: »Ich möchte mich für das überwältigende Votum in meiner Heimatgemeinde bedanken (Anm.: Die SPÖ erreichte in Frantschach-St. Gertraud mit 36,86 Prozent ein Plus von 5,12 Prozent. Dahinter lag die FPÖ mit 32,08 Prozent und einem Zuwachs von 8,86 Prozent). Wir müssen uns nun daranmachen, den Auftrag der Wähler umzusetzen.« Den Einzug in das EU-Parlament hat sie knapp verfehlt: »Vorerst ist kein Platz im Europäischen Parlament für mich vorgesehen – die Listenreihung bleibt allerdings weiterhin bestehen. Sollte es einen Verzicht oder einen Abgang in Brüssel geben, könnte ich nachrücken.«

Der Grüne-Bezirkssprecher Michael Hirzbauer sagte: »Ich bin zufrieden. Es waren harte Bedingungen für uns als Regierungspartei. Dass Rechtsaußen zulegen wird, war klar. Jetzt müssen wir daran gehen, in Brüssel etwas zu bewegen und weiter für den Klimaschutz kämpfen.« 

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