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Wolfsberg. Es ist ein trauriger Jahrestag: Vor rund einem Jahr, in der Gemeinderatssitzung am 25. April 2024, gab der Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) seine schwere Erkrankung bekannt: Er leidet am myelodysplastischen Syndrom, kurz MDS, einer Erkrankung des Knochenmarks, bei der die Blutbildung nicht von gesunden, sondern von genetisch veränderten Stammzellen ausgeht.
Nach einer Stammzellen-Transplantation in Graz kehrte Primus im vergangenen August in seine Wolfsberger Heimat zurück. Am 24. Oktober musste er aber wieder ins Universitätsklinikum Graz gebracht werden. Die Unterkärntner Nachrichten fragten nach, wie es dem 48-Jährigen jetzt geht.
»Es stimmt«, schreibt der Bürgermeister in seiner Antwort, »dass ich mich noch in stationärer Behandlung befinde. Leider verläuft die Genesung nicht so schnell, wie ich es mir wünschen würde.« Die Therapien seien noch nicht abgeschlossen. Daher könne er »zum jetzigen Zeitpunkt keine verlässliche Einschätzung darüber geben, wann ich mein Amt wieder aktiv ausüben kann«.
Aber: »Ich bleibe kämpferisch und halte an meiner positiven Einstellung fest. Die zahlreichen Genesungswünsche, die mich nach wie vor aus meiner Heimat erreichen, bedeuten mir viel und geben mir Kraft – dafür bin ich sehr dankbar.« Er stehe in regelmäßigem Austausch mit seinen Kolleginnen und Kollegen in Wolfsberg und sei »über alle wesentlichen Entwicklungen in der Stadt informiert«.
Zuletzt schreibt Primus: »Mein besonderer Dank gilt den beiden Vizebürgermeistern Alexander Radl und Michaela Lientscher sowie dem gesamten Stadt- und Gemeinderat, die für mich in Wolfsberg engagiert und verantwortungsvoll für Kontinuität in der Stadtführung sorgen, und selbstverständlich auch meiner Familie und allen Freunden.«
Nähere Details, etwa wo er derzeit behandelt wird, nannte der Bürgermeister nicht.
»Leider verläuft die Genesung nicht so schnell, wie ich es mir wünschen würde«
Hannes Primus, Bürgermeister
Im April des Vorjahrs hatte Primus gewartet, bis die Kamera, die die Gemeinderatssitzung live überträgt, abgeschaltet war, ehe er mit ruhiger Stimme seine Erklärung abgab: Im Dezember 2023 sei eine Lähmung des Gesichts aufgetreten, nach der der Verdacht eines Schlaganfalls bestand. Bei Untersuchungen zeigten sich Auffälligkeiten im Blutbild. Im Februar 2024 folgte eine Knochenmarkuntersuchung, im Monat darauf stand die Diagnose fest: myelodysplastisches Syndrom. Danach litt er an einer schweren Lungenentzündung, deren Ursache in der festgestellten Erkrankung lag. Die »einzige Lösung« bestehe in einer Stammzellen-Knochenmarktransplantation, wofür sich seine Schwester zur Verfügung stelle, wie der Bürgermeister sagte. Danach trat er weiter öffentlich auf, ehe er in der Sitzung des Gemeinderats am 20. Juni 2024 mitteilte, die Transplantation werde in den nächsten Tagen stattfinden.
Transplantation erfolgreich
Sie verlief erfolgreich. Nach wochenlanger Isolation und der Rückkehr im August ging er seiner Arbeit im Rathaus zwischenzeitlich wieder nach, ehe im Oktober der Rückschlag kam.
Im heurigen Feber meldete er sich auf seiner Facebook-Seite: »Die Hauptkrankheit, die mich in diese Lage gebracht hat, ist besiegt! Meine Kraftspeicher werden wieder ›aufgetankt‹ und es geht bergauf.« Er müsse aber noch einige Zeit im Krankenhaus bleiben, »um die körperlichen Nachwirkungen der medizinischen Behandlungen zu überstehen«.
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