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Bad St. Leonhard. Die Autobahnabfahrt Bad St. Leonhard sorgte immer wieder für Schrecksekunden bei Verkehrsteilnehmern. Trotz eines absoluten Überholverbots kam es auf der Abfahrt regelmäßig zu Überholmanövern. Nun wurde das Gefahrenpotenzial auf der Abfahrt zusätzlich entschärft. Die Asfinag, zuständig für Planung, Bau und Betrieb der österreichischen Autobahnen, hat auf der 4,2 Kilometer lange Abfahrt Leitlinien, die noch sichtbar waren, entfernt. Walter Mocnik, Pressesprecher des Asfinag dazu: »Wir haben bereits im Vorjahr die Leitlinien abgefräst. Zuerst wurden die Linien übermalt, aber das hat leider nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat.«
Die Leitlinien waren nach dem Übermalen zwar schwächer, aber immer noch sichtbar. Deshalb entschloss man sich, die Linien abzufräsen. Mocnik: »Wir haben uns dazu entschlossen, damit eine klare Führung der bestehenden Markierung besteht und Verkehrsteilnehmer durch durchschimmernde Markierungen nicht irritiert werden.«
Auf der Abfahrt, auf der es auf zwei Teilstücken möglich war, andere Verkehrsteilnehmer zu überholen, wurde im Herbst 2021 ein komplettes Überholverbot eingerichtet. Neben einer durchgehenden, doppelten Sperrlinie wurden zusätzlich noch Überholverbots-Schilder installiert.
Die Gefahrensituation wurde dadurch allerdings teilweise noch verschärft. Immer wieder kam es auf den beiden Teilstücken nach dem Errichten des kompletten Überholverbots zu Überholmanövern – vorwiegend von ortsunkundigen Verkehrsteilnehmern, die sich von den noch sichtbaren Leitlinien zum Überholen hinreißen ließen. Ortskundige Fahrer konnten sich auf das Überholverbot auf der Gegenseite nur bedingt verlassen, kam es doch immer wieder zu gefährlichen Situationen, da die Verbotsschilder und die Sperrlinien ignoriert wurden.
»Wir haben uns dazu entschlossen, damit eine klare Führung der Markierungen besteht«
Walter Mocnik, Pressesprecher Asfinag
Wie Mocnik bereits vor einem Jahr bestätigte, war der Auslöser für die Aufhebung der Überholmöglichkeiten ein Unfall, der sich am 18. Juni 2021 auf der Autobahnabfahrt zutrug. Ein 23-Jähriger war damals gegen 4.45 Uhr mit seinem Pkw auf der Abfahrt Richtung B78 unterwegs. Entgegen kam ihm ein Fahrzeug, gelenkt von einer 16-Jährigen aus dem Bezirk Murtal, die im Zuge ihrer L17-Ausbildungsfahrt mit ihrer 32 Jahre alten Schwester auf dem Beifahrersitz und deren fünfjähriger Tochter, die angeschnallt auf der Rückbank saß, unterwegs war. Ein Sekundenschlaf des 23-Jährigen war die Ursache für den folgenschweren Frontalcrash. Die Fünfjährige erlag ihren Verletzungen im LKH Graz.
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