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Die Pack soll aus dem Dornröschenschlaf erwachenAusgabe 28 | Mittwoch, 8. Juli 2020

Wegen der Südautobahn ist die kleine steirische Gemeinde in einen Dornröschenschlaf verfallen. Ex-Möbelzar Werner Gröbl will unter anderem mit Gasthaus, Tankstelle und Lebensmittelgeschäft dafür sorgen, dass der Ort wieder zu neuem Leben erwacht.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Werner Gröbl mit Frau Karin, Bürgermeister Johann Schmid und Kilian Renhart (v. l.) vor dem Gasthaus »Packerhöhe«, dem wieder neues Leben eingehaucht werden soll. In die Aussicht, die die Pack bietet, hat sich Werner Gröbl schon als Kind verliebt. Foto: Gröbl

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Pack. »Ich war als Kind mit den Eltern oft auf der Pack. Gerade an heißen Tagen ist das Klima klasse, deshalb waren wir mit der ganze Familie oben«, beginnt Werner Gröbl. Vor über 40 Jahren entdeckte er seine Gefühle für die kleine Gemeinde knapp nach der Kärntner Landesgrenze. »Als ich zwölf oder 13 Jahre alt war, hat mein Vater uns oben zelten lassen. Damals war der See noch nicht rundherum mit dem Auto erreichbar, deswegen ist er mit uns mit dem Boot auf die andere Seite gerudert.«

Diese Beziehung zur kleinen Gemeinde in der Steiermark hat ihn bis heute nicht losgelassen. »Ich habe während der Coronakrise mit meiner Frau sehr viel Zeit am Packer Stausee verbracht und hatte dort auch Zeit zum Nachdenken. Das Fliegen wird in den nächsten Jahren nicht so einfach. Die Österreicher werden diese Massenabfertigung auch nicht lange hinnehmen. Österreich erhält dadurch zahlreiche Chancen.«

»Wir sind immer auf der Pack stehengeblieben. Es ist mir alles in positiver Erinnerung geblieben«
Werner Gröbl, Initiator

Und diese Chancen möchte der Ex-Möbelzar nutzen. »Die Sommerurlaube haben wir oft am Klopeiner See, oder alternativ in Jesolo, verbracht. Wir sind aber immer auf der Pack stehengeblieben. Es ist mir alles in sehr positiver Erinnerung geblieben. Vielleicht ist ja jetzt der richtige Zeitpunkt, um die Pack aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken?«

Ein Segen für den Ort
Der gebürtige Köflacher besitzt heute selbst ein altes Bauernhaus auf der Pack und möchte dem Ort neues Leben einhauchen. An Ideen mangelt es dem 57-Jährigen nicht, wie er verrät: »Die Südautobahn war dafür verantwortlich, dass die Pack in den Dornröschenschlaf verfallen ist, aber genauso kann sie dafür dienen, den Ort wieder zu erwecken.« Die Nähe zur Autobahn, die nur rund vier Fahrminuten entfernt ist, sei laut Gröbl »ein Segen und eine Chance, die Autos von der Autobahn zu holen«. Konkret geht es Gröbl in erster Linie um das Gasthaus »Packerhöhe, das seit vielen Jahren geschlossen ist: »Das Gasthaus muss so positioniert sein, dass die Leute gerne abfahren, weil sie hier gutes Essen um einen guten Preis bekommen.«

»Ich will die Seele des Ortes nicht gefährden, sondern sie erhalten«
Werner Gröbl, Initiator

Angedacht ist zudem die Errichtung einer Tankstelle, wie Gröbl verrät, denn: »Ohne Gasthaus und Tankstelle stirbt der Ort. Ich will die Seele des Ortes nicht gefährden, sondern sie erhalten.« Ebenso soll ein kleiner Lebensmittel-Shop entstehen. Gröbl: »Es gibt aktuell kein Geschäft, in dem die Gemeindebürger Lebensmittel kaufen können.«

Der Packer Stausee, die zahlreichen Motorradfahrer, Schwammerlsucher und Wanderer sollen ihren Teil zur Wiederbelebung beitragen.

Bis die ersten (sichtbaren) Schritte gesetzt werden, könnte es allerdings noch dauern. »Demnächst gibt es eine Gemeinderatssitzung. Ich werde mir anhören, was die Wünsche der Gemeinde sind. Der Ort kann nur dann gestärkt werden, wenn es im Einklang mit der Pack geschieht«, gibt Gröbl Einblick.

Sobald man sich über die einzelnen umzusetzenden Schritte einig ist, wird laut Gröbl ein Zeitplan erstellt.

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