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Wilde Gerüchte um das Stift St. Paul: Antworten gibt es jetzt von Abtpräses Johannes PerkmannAusgabe 21 | Mittwoch, 22. Mai 2024

Die finanzielle Lage des Stifts sei wenig rosig, heißt es unter anderem im Lavanttal. Dem widerspricht der Leiter der Österreichischen Benediktinerkongregation. Er äußert sich auch zur Anzahl der Mönche, die das Stift im Herbst haben wird, und zu weiteren Fragen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Abtpräses Johannes Perkmann (links) ernannte zuletzt einen interimistischen Nachfolger für den zurückgetretenen Administrator des Stifts St. Paul, Pater Marian Kollmann (rechts). Im Bezirk ist das Kloster Gegenstand heftigen Gemunkels, nicht nur über die Finanzen, auch über seine Zukunft ist vieles zu hören. Abtei Michaelbeuern, Emhofer, UN-Archiv

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St. paul. Die Gerüchteküche brodelt: Seit Pater Marian Kollmann als Administrator des Stifts St. Paul zurückgetreten ist, wird über den Hintergrund der Entscheidung und die Zukunft des Klosters ausgiebig diskutiert. Johannes Perkmann, Abt der Benediktinerabtei im Salzburger Michaelbeuern und Abtpräses, also Leiter der Österreichischen Benediktinerkongregation, gibt auf Anfrage der Unterkärntner Nachrichten Antwort. 

Wie berichtet wurde Gerhard Hafner, Abt des obersteirischen Stifts Admont am 6. Mai, dem Tag von Kollmanns Rücktritt von Perkmann nach einem Beschluss des Kongregationspräsidiums zum interimistischen Administrator des Stifts St. Paul ernannt. Auf die Frage, warum Hafner ernannt wurde, während Kollmann ein von den Mönchen gewählter Vertreter war, antwortet der Abtpräses: »Unsere Satzungen sehen vor, dass hier das Präsidium entscheidet.«

Zuletzt wurde medial berichtet, die Zahl der Mönche im Lavanttaler Stift werde in Kürze auf vier sinken. Dem widerspricht Perkmann: Laut ihm befinden sich drei von neun Mönchen in einem Austrittsverfahren – »aus verschiedenen Gründen und teilweise schon länger«. Das bedeute, im Herbst werde es noch sechs Mitbrüder im Kloster geben. Ihre Zahl soll »hoffentlich durch neue Eintritte« erhöht werden, nicht aber durch die Verlegung von Geistlichen aus anderen Klöstern. Der Abtpräses verwahrt sich auch ein weiteres Mal gegen Gerüchte, das Lavanttaler Stift könnte von einem anderen »übernommen« werden: »St. Paul ist ein selbstständiges Kloster und bei uns Benediktinern gibt es keine Außenstellen.«

Das Stift St. Paul betreut vier Pfarren und stellt Geistliche für diözesane Pfarren. Dass die derzeitige personelle Lage Probleme in diesem Bereich mit sich bringt, ist aus einer weiteren Antwort Perkmanns ablesbar. Auf die Frage, ob das Stift diese Aufgaben noch bewältigen kann, sagt er: »Dazu laufen derzeit Gespräche mit den Zuständigen; wie in allen Diözesen gibt es auch hier verschiedene Lösungsmöglichkeiten.«

Die finanzielle Lage

Derzeit wird auch über die Finanzsituation des Klosters gemunkelt: Es habe einen »Kassasturz« gegeben, der ein »vernichtendes Ergebnis« erbracht hätte, ist zu hören. Wie ist es um die finanzielle Situation des Stifts St. Paul bestellt? Perkmann dazu: »Diese Gerüchte sind deutlich zurückzuweisen!« 

In diesem Zusammenhang wird ein Name genannt: Helmuth Neuner, früherer Wirtschaftsdirektor des Stifts Admont, solle ausgeschickt werden, um St. Paul zu »sanieren«. »DI Neuner ist der Kongregationsökonom, der mit dem Wirtschaftsrat der Kongregation regelmäßig alle Klöster überprüft«, meint Perkmann dazu lediglich. Seinen Antworten schließt er eine Aufforderung an: »Bitte Fakten schreiben, keine Gerüchte!«

»Bitte Fakten schreiben, keine Gerüchte!«
Johannes Perkmann, Abtpräses der Benediktiner

Wie berichtet gab der bisherige Administrator Kollmann im April seinen bevorstehenden Rücktritt bekannt, der mit 6. Mai vollzogen wurde. Ursache seien »persönliche Gründe«, er werde sich ab Oktober eine mehrmonatige Auszeit in einem anderen Kloster der Kongregation nehmen.

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