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Das Land segnet die Verbauung des Langlbachs ab: St. Paul erhält Schutz vor 100-jährlichem Hochwasser Ausgabe 11 | Mittwoch, 12. März 2025

Die Landesregierung beschloss in der Vorwoche die Förderung des Hochwasserschutzprojekts, für das die Gemeinde im Vorjahr die Voraussetzungen schuf. Der Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens am Langlbach soll heuer starten und 2027 abgeschlossen sein.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.atÜberkategorie (Erscheinungsjahr)
So sah es im August 2023 in St. Paul aus. Dabei hatte die Gemeinde noch Glück: Wäre der Damm des Rückhaltebeckens gebrochen, hätte eine Katastophe gedroht. Die Verbauung des Langlbachs, die heuer startet, soll Schutz bieten und die Ortsentwicklung fördern. Polizei Kärnten

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St. Paul. Ein Hochwasserschutzprojekt sowie zahlreiche Instandhaltungsmaßnahmen der Schutzwasserwirtschaft hat die Landesregierung zuletzt beschlossen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 4,7 Millionen Euro, der Landesmittelanteil beträgt je nach Projekt zwischen 30 und 50 Prozent, gesamt sind es 1,7 Millionen Euro. Beim genannten Hochwasserschutzprojekt handelt es sich um den Langlbach in St. Paul, der zum Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser verbaut wird.

Wie berichtet entkam die Lavanttaler Gemeinde im August 2023 knapp einer Katastrophe. Der Damm des Rückhaltebeckens in Granitztal, ausgelegt für ein 100-jährliches Hochwasser,  drohte zu brechen. Glücklicherweise hielt er den Wassermassen letztlich doch stand – obwohl er unter der Belastung bereits knarrte.

Im April 2024 beschloss der St. Pauler Gemeinderat mehrere Vereinbarungen mit dem Benediktinerstift bezüglich des Hochwasserschutzes. Das wichtigste Projekt für die Marktgemeinde war dabei das Projekt Langlbach, das damals mit voraussichtlichen Kosten von rund vier Millionen Euro beziffert wurde. 

Durch dieses Vorhaben sollen die häufig von Überflutungen durch den Langlbach betroffenen Gebiete rund um die Trattenstraße, die Schießstattstraße und auch der Ortskern nachhaltig geschützt werden, dazu wird nach der Fertigstellung aller Hochwasserschutzmaßnahmen die zukünftige Erschließung des Fuchssteiner Ackers möglich – ein wichtiger Beitrag für die Weiterentwicklung der Gemeinde.

»Die Präventionsarbeit durch Verbauungen ist unerlässlich, um uns nachhaltig zu schützen« 
Daniel Fellner, Landesrat

Der St. Pauler Bürgermeister Stefan Salzmann (SPÖ) sagte im April des Vorjahrs: »Wir arbeiten nun mit höchster Priorität daran, die Genehmigungen und die Förderzusagen zu erlangen, um schnellstmöglich in die bauliche Umsetzungsphase zu kommen.«

Was nun gebaut wird

Jetzt scheint alles unter Dach und Fach: Laut dem Land Kärnten werden am Langlbach ein Hochwasserrückhaltebecken mit Sand- und Geschiebefang, eine Ablaufleitung, zwei lokale Rückhaltemaßnahmen sowie die zugehörigen Ableitungskanäle errichtet. Die Entwässerung des Retentionsraums erfolgt dabei über ein neues Ableitungsrohr in die Lavant, die lokalen Rückhaltebecken entwässern in den Regenwasserkanal. Die Umsetzung ist von 2025 bis 2027 geplant.

Neben dem Vorhaben in St. Paul hat die Landesregierung außerdem 21 Instandhaltungsmaßnahmen in den Bezirken Wolfsberg, Völkermarkt, Klagenfurt-Land, Hermagor und St. Veit beschlossen. Umgesetzt werden unter anderem Ausfreiungen, Entfernung von Verklausungen oder Wiederherstellung von Ufersicherungsmaßnahmen.

Es geht um die Sicherheit

Der Lavanttaler Landesrat Daniel Fellner (SPÖ), zuständig für Schutzwasserwirtschaft und Katastrophenschutz, sagt zum Hochwasserschutzprojekt beim Langlbach: »Um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, sind diese Verbauungsmaßnahmen notwendig, und es ist auch wichtig, sie kontinuierlich und rasch umzusetzen.« Generell habe die Kärntner Bevölkerung in den vergangenen Jahren wiederholt Bedrohungsszenarien durch Extremwetterereignisse erlebt. »Wir werden auch in Zukunft nicht von Naturkatastrophen wie Hochwasser verschont bleiben. Die konsequente Präventionsarbeit durch Verbauungen und weitere Maßnahmen ist unerlässlich, um uns nachhaltig zu schützen«, so der Landesrat.

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