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BZÖ wirft viele Fragen aufAusgabe | Donnerstag, 2. Mai 2019

Zehn Jahre ist es her, seit Landeshauptmann Jörg Haider mit seinem Pkw tödlich verunglückte. Für die Staatsanwaltschaft war es ein Unfall, das BZÖ zweifelt daran. Mit der Vortragsserie wolle man keine Mutmaßungen anstellen, sondern Ungereimtheiten aufzeigen.

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Wolfsberg. Viele Fragen seien rund um den Tod Jörg Haiders vor mehr als zehn Jahren nach wie vor offen. Die Umstände, unter denen der Politiker starb, seien mysteriös – zumindest wenn es nach Vertretern des BZÖ geht. Aus diesem Grund tourt die Partei mit einer Veranstaltungsreihe unter dem Titel »Jörg Haider – Selbstmord, Mord, Unfall oder Attentat?« durchs Land.

In Wolfsberg folgten rund zwei Dutzend Interessierte der Einladung ins Hotel Hecher. Zunächst begrüßte BZÖ-Landesobmann Helmut Nikel die Besucher und erläuterte die Gründe der Vortragsreihe. »Es war ein mysteriöser Unfall, es gibt 45 Gigabyte Daten, 2.800 Dateien, 550 Fotos und 100 Videos. Trotzdem sind viele Fragen ungeklärt«, meinte Nikel. Danach griff  Generalsekretär Karlheinz Klement zum Mikrofon.

»Wir wollen keine Mutmaßungen anstellen, sondern lediglich offene Fragen aufzeigen«, so Klement. Laut Klement und Nikel gäbe es unzählige Widersprüche und offene Fragen. So stellte Klement folgende Fragen: »Warum war die Tatortgruppe der Polizei schon vor dem Notarzt an der Unfallstelle?« Oder: »Warum sind auf den Fotos des Autowracks trotz der schweren Verletzungen, die Haider erlitten hatte, keine Blutspuren zu sehen?« Weiters: »Warum passt der gemessene Alkoholgehalt des Blutes nicht zu jenem des Magens« Dann: »Und warum haben Menschen heute noch Angst, über den Tod Haiders zu sprechen?« Schließlich: »Was ist mit Jörg Haiders Handy passiert?« 

Mit verschiedenen Farben wurde der Fahrweg des Unfall-Phaetons auf der Straßenkarte eingezeichnet, entsprechend den Gutachten, die den Unfall nachzeichneten. »Physikalisch unmöglich«, meinte Klement dazu. Weiters herrsche auch über die Zeitabfolge des Abends Unklarheit, dazu seien Aussagen von Personen, mit denen Haider an seinem letzten Abend unterwegs war, geändert worden bzw. würden sie keinen Sinn ergeben.

Mysteriöse Todesfälle

Aufgeworfen wurden auch Fragen zu zwei Todesfällen von Polizisten, die mit den Ermittlungen im Fall Haider zu tun hatten. Und laut Klement sei auch der damalige Betreiber des »Stadtkrämers« – jenem Klagenfurter Lokal, das Haider am Unglücksabend besucht hatte, verschwunden, nachdem er zunächst in einem Interview die Vorwürfe, Haider sei betrunken gewesen, als unfassbar abtat.

Während des Vortrags wurden zahlreiche Fragen aufgeworfen, Antworten gab es keine. Zum Abschluss meinte Klement: »Es scheint, man wollte das Bild eines rasenden, betrunkenen, schwulen Landeshauptmanns zeigen.«

Schließlich gab es eine Umfrage unter den Besuchern, ob Haiders Tod durch Mord, Selbstmord, Unfall oder ein Attentat verursacht worden war. Das Ergebnis wurde nicht bekannt gegeben. 

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