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Wolfsberg muss sparen: Jetzt wird der Ostermarkt verkleinert, den Osterkalender streicht die Stadt Ausgabe 08 | Mittwoch, 21. Februar 2024

»Aufgrund der angespannten budgetären Situation der Stadtgemeinde« können mehrere Aktionen nicht mehr durchgeführt werden, teilt Finanzstadtrat Stückler mit. Der Ostermarkt wird nur mehr aus der Verkaufsausstellung bestehen. Weitere Einsparungen könnten folgen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Bürgermeister Hannes Primus drehte im Vorjahr am Ostermarkt eine Runde mit dem Lastenrad. Heuer wird der Markt laut Stadtrat Christian Stückler (2. v. l.) in der bisherigen Form nicht mehr stattfinden. Foto: Pulsinger

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Wolfsberg. Mit einem veranschlagten Minus von 8.458.400 Euro im Finanzierungshaushalt ging die Stadt Wolfsberg ins Jahr 2024 (wir berichteten). Zwar hofft man, dass Bundesgeld in die Stadtkasse fließen und so das Budgetloch verkleinert wird – allerdings bekommen jetzt die Bürger den Sparzwang zu spüren: Der Ostermarkt vor dem Rathaus wird heuer nicht stattfinden, es wird keinen Osterkalender mit den Betrieben der Wolfsberger Innenstadt geben und der »Tag des Buches« am Hohen Platz ist in seiner ursprünglichen Form abgesagt.

Der Wolfsberger Finanzreferent Christian Stückler (SPÖ) teilte den heimischen Betrieben in der Vorwoche die Veränderungen in einem E-Mail mit. »Aufgrund der derzeit angespannten budgetären Situation der Stadtgemeinde Wolfsberg«, schreibt er, wird es vor dem Rathaus keinen Ostermarkt geben, die Verkaufsausstellung wird aber durchgeführt. »Aussteller haben die Möglichkeit, ihre Produkte im Zuge der Osterverkaufsausstellung im Rathaus oder im Zuge des KuKuMa (Ostern am KuKuMa) anzubieten«, so Stückler, der bei Interesse um Rückmeldung an eva.schatz@wolfsberg.at ersucht. Und: Während der Osterkalender ersatzlos gestrichen ist, wird für den »Tag des Buches« im April eine Alternative angeboten: Beim KuKuMa ist ein »AutorInnen-Frühstück« vorgesehen.

»Diese Maßnahmen gelten für das erste Halbjahr«, sagt der Stadtrat, »was im zweiten geschieht, ist eine andere Sache. Wir warten noch auf Zahlen zu den Bundesmitteln, dann werden wir entscheiden, was wir im zweiten Halbjahr machen.« Man muss aber mit weiteren Einsparungen rechnen, die Pflichtausgaben gehen laut Stückler vor.

»Die Maßnahmen gelten für das erste Halbjahr, was im zweiten geschieht, ist eine andere Sache«
Christian Stückler, Finanzstadtrat Wolfsberg

Für den Ostermarkt vor dem Rathaus, der im Vorjahr zum elften Mal stattfand, hätte die Stadt 14.000 Euro aufwenden müssen. »Jetzt wird es nur die Verkaufsausstellung geben, die fast keine Kosten verursacht. Das freut mich«, sagt Stückler. Der Osterkalender verursachte 10.000 Euro Ausgaben, 1.500 Euro wurden damit eingenommen. Der Finanzreferent: »Das ist zu teuer. Ich sehe nicht ein, dass wir für die Geschäfte, die darin Aktionen anbieten, mitzahlen sollen.«

Schiefer Haussegen?
Bei Ostermarkt- und -kalender war bisher auch die Werbegemeinschaft Wolfsberg an Bord. Hängt der Haussegen schief? Stückler: »Sie ist nicht unberechtigt, diese Frage. Gezahlt und organisiert wurden Markt und Kalender immer von der Stadt, die Werbegemeinschaft war mit ihrem Logo dabei, hat aber weder mitfinanziert noch -organisiert. 100 Euro pro Fenster zahlten die Unternehmen, von der Werbegemeinschaft kam kein Geld.«

Für den »Tag des Buches« am 23. April wurden rund 4.000 Euro aufgewendet. »Da kam von den Autoren selbst der Vorschlag, ihn in anderer Form durchzuführen«, so der Finanzreferent. Stattdessen wird jetzt ein »AutorInnen-Frühstück« am KuKuMa organisiert. Stückler freut sich darüber: »Es ist gut, dass nun neue Ideen kommen, mit denen der gleiche Zweck erfüllt wird, der Stadt aber weniger Kosten entstehen.

Auf die Frage, wie die Reaktionen auf die Sparmaßnahmen bisher aussehen, sagt er: »Es ist interessant, aber bisher kamen nur wenige. Beim Kalender gab es ein bis zwei Rückfragen«, die aber mehr auf die Erforschung der Ursachen abzielten. Sind die Maßnahmen den Wolfsbergern gleichgültig? »Das weiß ich nicht«, antwortet der Stadtrat.

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