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Globasnitz. Einen Eklat gab es in der vergangenen Gemeinderatssitzung in Globasnitz. Während alle anderen Tagesordnungspunkte einstimmig beschlossen wurden, kam es beim Grundsatzbeschluss für das Konzept des energetischen Parks mit dem Namen »Heilende Wege« am Hemmaberg zum Auszug der sechs SPÖ-Gemeinderäte. Im Vorfeld beantragten sie die Absetzung dieses Punkts von der Tagesordnung, dies wurde jedoch abgelehnt.
Die Vorgeschichte
Zur Vorgeschichte: Der engergetische Park ist Teil des neuen Gesamtkonzepts für den Hemmaberg, das auf vier Säulen beruht. Dazu gehören die archäologischen Ausgrabungen, das Hemma-Pilgerzentrum mit der Wallfahrtskirche und dem Meditations- und Pilgerweg, die Rosaliengrotte mit dem Rosalienheilwasser, die heuer saniert werden soll und als Leitprojekt der energetische Park. Dieser soll eine Art energetischer Rundgang sein, mit Stationen an besonders energiereichen Stellen, an denen sich die Besucher selbst in die Energie hineinfühlen können. Einen einstimmigen Grundsatzbeschluss für das neue Konzept erteilte der Gemeinderat bereits 2017.
In der jüngsten Sitzung ging es nun um den Grundsatzbeschluss für das Konzept »Heilende Wege«. Die Idee dazu stammt vom Aura- und Chakrenmeister Christian Buchacher aus Klagenfurt, der sich seit fast einem Jahrzehnt mit dem Hemmaberg beschäftigt. »In diesem Punkt ging es darum, ob wir die Idee annehmen oder nicht«, erklärt Bürgermeister Bernard Sadovnik (EL). Warum sich die SPÖ nun dagegen stellt, obwohl sie beim ersten Grundsatzbeschluss dafür gestimmt hat, kann er nicht nachvollziehen. »Wir haben zuerst zugestimmt, in der Meinung, dass der energetische Park im Einklang mit dem Hemmaberg und der Rosaliengrotte stehen würde«, erklärt SPÖ-Fraktionsobmann und zweiter Vizebürgermeister Wolfgang Wölbl. Dies sei nun aber nicht der Fall. Buchacher präsentierte sein Konzept vor einiger Zeit vor den Gemeinderäten. »Es gab keine Kostenaufstellung und keine Informationen über die weiterführenden Kosten«, kritisiert Wölbl, »es gibt so viele Projekte in der Gemeinde, wie das löchrige Dach der Volksschule, die wichtiger sind. Wir können dieser Geldverschwendung und Naturverschandelung in dieser Fassung nicht zustimmen.«
Falsche Informationen im Umlauf
»Kostenfragen können erst in der Detailplanung genau beantwortet werden, soweit sind wir noch nicht«, betont Bürgermeister Sadovnik. »Für den energetischen Park werden auch keine neuen Straßen angelegt, sondern bestehende Wege, die ohnehin von der Gemeinde gepflegt werden müssen, genutzt.« Auch der kirchliche Bereich und die Ausgrabungen werden nicht berührt. »Hier sind einige falsche Informationen im Umlauf«, ist Sadovnik enttäuscht. Wenn es zur Umsetzung des Projekts kommen sollte, will es der Bürgermeister »zum überwiegenden Teil« aus Fördergeldern und Spenden finanzieren. Landesrat Ulrich Zafoschnig sagte bereits in einer Presseinformation im Juni 2018 zu, dass das Projekt vom Tourismusreferat des Landes unterstützt wird. »Wir wollen aufwerten, was wir in der Gemeinde haben und damit die Zukunft gestalten«, so Sadovnik.
Durch den Auszug der SPÖ-Mandatare war der Gemeinderat nicht mehr beschlussfähig. Laut den gesetzlichen Bestimmungen muss der Bürgermeister binnen 14 Tagen nun eine erneute Gemeinderatssitzung einberufen, um einen Beschluss über den nicht behandelten Tagesordnungspunkt zu treffen. Diese findet heute, Mittwoch, 3. April, statt. Über das Ergebnis dieser Sitzung werden die Unterkärntner Nachrichten in der nächsten Ausgabe berichten.
Einstimmige Beschlüsse
Einstimmig fielen vergangenen Mittwoch folgende Beschlüsse: Die Gemeinde Globasnitz will plastikfrei werden und evaluiert nun, wo Plastik vermieden werden kann, auch im Hinblick auf das jährliche Farant-Straßenfest. »Hier geht es in erster Linie um Bewusstseinsbildung«, so Sadovnik.
Durch die Bundesförderung für Ganztagsschulen wird der Spielplatz bei der Volksschule erweitert und soll zukünftig auch außerhalb der Schulzeiten geöffnet sein.
Weiters kauft die Gemeinde ein Grundstück der Posojilnica Bank an (zwischen Zadruga und der Tagesstätte), an dem zukünftig Infrastrukturprojekte umgesetzt werden könnten.
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