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Grüne Vision für den Hohen Platz: Fußgängerzone mit Bäumen statt Parkplätzen als Herz der StadtAusgabe 37 | Mittwoch, 14. September 2022

In einem 16-seitigen Konzept legen die Wolfsberger Grünen dar, wie sie sich den Platz vorstellen: Bäume, mobile Pflanzungen und begrünte Fassaden sollen Kühlung bringen, die sieben Parkplätze würden entfernt. Bürgermeister Hannes Primus ist skeptisch.

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Wolfsberg. Nach der kurzzeitigen Sperre im Vormonat lebte die Diskussion wieder auf: Wie soll es mit dem Hohen Platz weitergehen? Die Wolfsberger Grünen legten kürzlich ein Konzept vor, mit dem der Platz einer völligen Wandlung unterzogen würde: Er soll wieder zur Fußgängerzone werden. Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) sagt dazu: »Wir müssen eine vernünftige Lösung finden und nicht von einem Extrem ins andere  fallen.«

Tatsächlich schlägt das Grüne-Konzept einen gänzlich anderen Weg als den bisherigen ein. Auf 16 Seiten werden erst die Probleme des Hohen Platzes dargelegt: fehlende Begrünung und Kühlung sowie Belastung durch den Verkehr. Dadurch sei »mittel- bis langfristig mit einer sinkenden Besucherfrequenz am Platz« zu rechnen, heißt es. Vorgeschlagen wird eine »weitere Bepflanzung mit zusätzlichen Bäumen«: gesetzte Bäume, aber auch fixe wie mobile Pflanzungen von Kräutern, Blumen oder insektenfreundlichen Pflanzen. Dazu sollen die Fassaden begrünt werden: »Am Hohen Platz ließen sich sowohl öffentliche Gebäude wie das Gemeindeamt (Alte Post) und/oder zumindest Teile des Rathauses wie auch Häuser in Privatbesitz begrünen«, steht im Konzept. Die Gemeinde soll den Hauseigentümern dafür »finanzielle Anreize« bieten.

Keine Parkplätze mehr
Doch woher soll der Platz für die neuen Pflanzen kommen? Da die derzeitige Begegnungszone zu keiner Verringerung des Verkehrs geführt habe, schlagen die Grünen die Errichtung einer Fußgängerzone vor. Lediglich Anrainer und Radfahrer sollen im Bereich zwischen Trafik Bardel und dem südlichen Teil des Rathauses unterwegs sein dürfen – auf einem verschmälerten Fahrstreifen. Nicht mehr geben würde es die derzeit sieben Parkplätze, wodurch »über 150 Quadratmeter für potenzielle Begrünung frei« würden.

Den Grünen ist klar, dass es die »Fuzo« bereits unter Bürgermeister Manfred Kraxner (SPÖ) gab – und sie aufgrund des Drucks der Unternehmer wieder aufgelöst wurde. Daher schreiben sie: »Die bloße Errichtung einer Fußgängerzone allein ist noch nicht zielführend, es kommt maßgeblich darauf an, wie ein Platz sich (teils neu) erfindet«. Er soll sich »zum lokalen Zentrum, zum Herz der Stadt« entwickeln.

»Das Konzept stammt überwiegend von mir«, sagt Michael Hirzbauer, Bezirkssprecher der Wolfsberger Grünen. Er weiß, dass sich nicht das gesamte Konzept umsetzen lassen wird: »Es ist klar, dass nicht alles kommt. Aber schauen wir, was man davon verwirklichen kann. Wir sind auch kompromissbereit.« Es werden Gespräche mit den Gemeinderatsfraktionen geführt, von deren Zustimmung das weitere Vorgehen abhängt. »Eventuell bringen wir Teile des Konzepts im Oktober als Antrag im Gemeinderat ein«, sagt Hirzbauer, »aber ob das möglich sein wird, ist noch die Frage.«

Bürgermeister Primus sagt zur Vision der Grünen: »Wir müssen einen Kompromiss finden. Der Hohe Platz ist nicht die Mariahilfer Straße in Wien (Anm.: Nach anfänglich heftigen Protesten gegen die Umgestaltung ist sie heute eine vielbesuchte Fußgängerzone), in Wolfsberg leben wir im Grünen.« Er spricht sich für eine Begrünung aus, allerdings sei der Getreidemarkt dafür vorgesehen. Und: »Den Hohen Platz wieder völlig aufreißen und alle Parkplätze entfernen – das geht nicht«, so der Bürgermeister.

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