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Magdalena Guggi nimmt mit ihrem Therapiekater Oskar den Schülern die Angst und den StressAusgabe 08 | Mittwoch, 19. Februar 2025

Die St. Michaelerin Magdalena Guggi ließ ihren Siamkater Oskar zum Therapiekater ausbilden. Er geht zu den Schülern hin, um ihnen die Prüfungsangst und den -stress zu nehmen. Das Schulmaskottchen wird von Schülern und Lehrern gleichermaßen geliebt.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Lehrkräfte der Caritas-Schule für Sozialberufe in Wolfsberg: Gabriele Ernst, Daniel Sturm, Oskars Frauchen Magdalena Guggi, Direktor Wolfgang Kogler, Sarah Klarmann, Brigitte Opetnik und Claudia Eberhard (v. l.) mit Oskar. Der Kater wird nicht nur von den Schülern, sondern auch von den Lehrkräften geschätzt und geliebt. Fotos: Tripolt

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Wolfsberg. »Eigentlich wollten wir einen Hund«, lacht Magdalena Guggi auf die Frage, wie sie zu Siamkater Oskar gekommen ist. »Doch ein Hund war mir und meiner Familie zu viel Arbeit. Ich hatte in meiner Kindheit eine Siamkatze und dachte, dass es nicht so aufwendig sein würde. Jetzt habe ich eine Katze, die wie ein Hund ist.«

Magdalena Guggi (41) ist Lehrerin an der Fachschule für Sozialberufe in Wolfsberg und unterrichtet in den Fächern »Gesundheits- und Krankenpflege«, »Gesundheits- und Krankenlehre« und »Pflegeassistenz«. Die St. Michaelerin  absolviert außerdem nebenbei den Lehrgang »Pädagogik für Gesundheitsberufe« an der FH Kärnten. Ihre Masterthesis trägt den Titel »Prüfungsstress adieu« – und genau hier kommt Siamkater Oskar ins Spiel. Der vier Jahre alte Kater zeigte sich gegenüber Elisabeth (15) und Johanna (12), den beiden Kindern von Magdalena Guggi, sehr einfühlsam. »Immer wenn sie unter Stress gestanden sind, hat er dem entgegengewirkt. Es wurde zu einem Ritual, zum Beispiel, dass sie Oskar fünfmal streicheln, damit eine Schularbeit gut ausgeht«, erklärt Guggi, die sich daraufhin informiert hat, was man daraus machen könnte. Sie ist schließlich auf »Tiere als Therapie« (TAT) in Wien gestoßen und machte dort mit Oskar die Ausbildung zur Therapiekatze. Den praktischen Teil der Prüfung muss Oskar jährlich wiederholen, damit die Gültigkeit seines Therapiepasses verlängert wird. Das ist in Klagenfurt möglich und umfasst unter anderem die Simulation einer tierärztlichen Kontrolle, Futter von der Handfläche zu fressen oder auch das Reagieren auf optische Reize.

Demnächst ist Oskar aber nicht die einzige Therapiekatze im Hause Guggi. Denn auch Oskars »bessere Hälfte«, Siamkatze Kleopatra, befindet sich derzeit in der Ausbildung zur Therapiekatze. Sie wird nach positiv abgelegter Prüfung ebenfalls in der selben Schule zum Einsatz kommen.

Oskars Aufgaben
Doch welche Aufgabe hat Oskar genau? Magdalena Guggi nimmt den Kater zwei- bis dreimal in der Woche mit in die Schule. Sie sagt: »Er setzt sich morgens schon in seinen Korb, weil er weiß, dass wir jetzt in die Schule fahren.« Dort angekommen, erhalten die Schüller in Guggis Klasse grüne und rote Karten. »Hebt ein Schüler seine grüne Karte, signalisiert er damit, dass er Oskar bei sich haben möchte, die rote Karte zeigt an, dass er wieder abgeholt werden kann«, erklärt Guggi. Der Kater geht zu den Schülern hin, lässt sich streicheln, beruhigt sie auf diese Weise und soll ihnen damit den Stress nehmen. »Innerhalb weniger Minuten merkt man, wie sich die Atmosphäre in der Klasse beruhigt«, sagt Guggi.

Wolfgang Kogler, Direktor der Schule, stand dem Projekt von Anfang an positiv gegenüber: »Ich habe gesagt, dass wir es probieren sollen, es geht schließlich um die Schüler. Die Auswirkungen auf den Prüfungsstress sind im positivsten Sinn bemerkbar. Wenn Oskar in einer Klasse ist, sind die Schüler weniger angespannt.«

Zwischen den Unterrichtsstunden ist Oskar im Lehrerzimmer untergebracht. »Die Schüler im Werkunterricht fertigen jetzt auch einen Kratzbaum und ein Körbchen für ihn an«, sagt seine Besitzerin. Freigängerkatze Oskar begleitet sie übrigens auf Schritt und Tritt – im wahrsten Sinn. Er wandert mit auf den Geierkogel, sitzt beim Radfahren im Korb hinten drinnen, geht mit Schlittenfahren. Auch bei der Weihnachtsmesse der Schule war er mit in der Kirche. »Er liebt es außerdem auf dem Staubsaugerroboter zu sitzen und durch das Haus zu fahren«, so Guggi.

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