Lavanttal. Geboren wurde die Idee von der »Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaft Lavanttal« bereits im Jänner 2024 am Stammtisch. Aus einem unverfänglichen Plausch unter einigen Freunden entstand die Erkenntnis, dass man für eingespeisten Strom oft kaum etwas zurückbekommt – ein Missstand, der den Anstoß für die Gründung der Energiegemeinschaft gab. Und so wurde im April des Vorjahrs der Verein »Erneuerbare Energie Gemeinschaft Lavanttal« gegründet. Seither steht Christopher Sand aus St. Margarethen dem Verein vor, als Stellvertreter fungiert Matthias Urach aus Neuhaus. 

Sein Zweck ist, dass Bürger von Reichenfels bis Lavamünd Zugang zu Ökostrom aus dem Lavanttal erhalten. Außerdem sollen Lavanttaler, die zu viel Strom produzieren, diesen gegen eine faire Bezahlung einspeisen können. »Wir möchten aktiv an der Energiewende mitarbeiten, die heimische Wertschöpfung stärken und das Stromnetz entlasten. Mitmachen kann bei der EEG jeder, egal ob reiner Einspeiser, Bezieher oder Kombinationsmitglied«, sagt Urach.

Mittlerweile zählt man rund 300 Mitglieder im gesamten Lavanttal. Strom-Einspeiser bekommen eine Vergütung von 9,75 ct/kWh (netto), der Bezugspreis für Strom liegt bei 13,50 ct/kWh (netto). Zudem spart man sich durch den Wegfall der Netznutzungskosten bis zu 28 Prozent pro kWh. 

 Für den Beitritt ist eine einmalige Gebühr von 50 Euro zu bezahlen, danach gibt es einen Mitgliedsbeitrag, der 20 Euro beträgt.  Für Strombezieher ist weiters ein Smartmeter mit einer viertelstündlichen Auslesung notwendig. »Sollte jemand über ein solches Smartmeter nicht verfügen, braucht er nur mit dem Netzbetreiber Kontakt aufnehmen. Der muss das Smartmeter dann kostenlos einbauen«, sagt Urach, der weiters meint: »Wir haben ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen. Bei uns gibt es aber nicht nur Teilnehmer mit Photovoltaik-Anlagen, mittlerweile haben wir auch vier Einspeiser mit Klein-Wasserkraftwerken.«

Die Mitgliedschaft kann online auf www.eeg-lavanttal.at beantragt werden. Mitglieder können sich auf diesem Portal ihre Verbrauchs- bzw. Einspeisdaten ansehen. Eine Kündigung ist jederzeit möglich. Die Abrechnung sowohl für Einspeiser als auch Bezieher erfolgt quartalsweise. »Was viele Leute, die bereits bei einer Energiegemeinschaft oder -genossenschaft sind, nicht wissen:  Man kann auch bei mehreren Energiegemeinschaften Mitglied sein«, sagt Urach.