Artikel
Reichenfels. Der geplante Bildungscampus in Reichenfels bleibt, trotz der zumindest vorübergehend ausgesetzten Fördergelder, weiterhin ein stark diskutiertes Thema. Das wurde auch in der Sitzung des Reichenfelser Gemeinderats am Dienstag, 13. Mai, ersichtlich. Ein Dringlichkeitsantrag der ÖVP-Fraktion wurde eingereicht. Um die Verwendung der zugesagten Finanzmittel für den geplanten Schulcampus zu gewährleisten, muss ein Finanzplan erstellt werden. Bürgermeister Manfred Führer (ÖVP): »Die Fortführung des Projekt muss beschlossen werden, um die Zusagen nicht zu verlieren.« In der Folge wurde diskutiert, ob man das Projekt neu ausschreiben sollte (Anm.: es wurden bereits rund 130.000 Euro an Planungskosten investiert), welche Wege Sinn machen würden und ob man aufgrund der schulischen Tagesbetreuung das bestehende Konzept überarbeiten müsse. »Es gibt neue Herausforderungen, deshalb dürfen wir nicht stur am bestehenden Plan festhalten«, sagte Vizebürgermeister Pletz (SPÖ). Führer: »Ich möchte eine Beschlussfassung. Wenn die Mehrheit möchte, dass das Projekt weitergeführt wird, dann können wir uns hinsetzen und besprechen, wie es weitergeht. Aber das muss in Abstimmung mit dem Land geschehen, weil wir Fördergeld bekommen.« Schließlich gab es einen einstimmigen Beschluss zur Weiterführung des Projekts, das mit rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt ist. Der Eigenmittelbedarf der Gemeinde beläuft sich auf rund 500.000 Euro.
Ab dem Schuljahr 2025/26 gibt es in Reichenfels außerdem eine zweite Gruppe für die schulische Tagesbetreuung. Das war unter anderem auch ein Grund für die folgende Diskussion, ob und in welcher Form man die bestehenden Pläne für den Bildungscampus adaptieren sollte.
»Die Fortführung muss beschlossen werden, um die Förderzusage nicht zu verlieren«
Manfred Führer über den Bildungscampus
Beschlossen wurden außerdem die Errichtung und Führung einer zweiten KITA-Gruppe in der Obdacher Staße 1. Bürgermeister Führer dazu: »Es hat eine Zeit gebraucht, um alle Freigaben zu bekommen. Die Eltern haben hart darauf gewartet.« Die Nutzung ist vorab für ein Jahr, im Bedarfsfall für zwei Jahre, vorgesehen. Um den ehemaligen Friseursalon zu adaptieren, soll es laut Führer aber »keine große Baustelle« geben: »Möbel, die wir anschaffen, sollen dann im Campus verwendet werden.«
Mehrheitlich haben sich die 15 Mandatare gegen eine Erhöhung ihres Sitzungsgelds ausgesprochen. Statt der derzeitigen 164,60 Euro wären es 172,20 gewesen. Gemeinderat Martin Brunner (SPÖ) sagte: »Wir haben die Vereinsförderungen gestrichen, dann können wir auch aussetzen.« Vizebürgermeister Pletz: »Ich war in der Vorstandssitzung für die Erhöhung. Es sind nur ein paar Euro, aber wenn ich meine Stunden für die Gemeinde zusammenzähle ...« Nur zwei Mandatare sprachen sich für die Erhöhung aus.
Glasfaserausbau
In der Gemeinde Reichenfels besteht, wie auch in anderen Gemeinden des Bezirks, derzeit die Möglichkeit, sein Interesse an einem Glasfaserausbau zu bekunden. Umgesetzt wird das Projekt nur, wenn eine Mindest-Anmeldezahl vorliegt. Führer: »Wir erhalten laufend neue Anmeldungen, aber es fehlen noch einige. Bis Ende Mai haben wir Zeit. Den zugesagten Förderanteil würden wir bekommen, wenn sich die geforderten 40 Prozent der Haushalte anmelden. Wir kriegen diese Fördersumme, damit wir in der Gemeinde etwas weiterbringen. Nach diesem Call wird es so schnell keine Breitbandförderung mehr geben.« Auch Vize Pletz appellierte: »Wir verpassen hier eventuell eine große Chance, vor allem für junge Leute. Jeder Mandatar sollte in seinem Umfeld auf diese Möglichkeit hinweisen.«
Auch der Rechnungsabschluss stand in der Sitzung auf der Tagesordnung. Der Reichenfelser Ergebnishaushalt weist ein Plus von 286.079,54 auf, der Finanzierungshaushalt ein Plus von 19.133,50 Euro.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!