Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Sozialmarkt Wolfsberg hat immer mehr Zulauf: Andrang bei Obst, Gemüse und haltbarer Nahrung Ausgabe 44 | Mittwoch, 2. November 2022

Diese Waren sind es auch, die laut Soma-Kärnten-Geschäftsführerin Theres Leber als Spenden benötigt werden. Auch in Wolfsberg hat sich die Kundenfrequenz deutlich gesteigert, vor allem Pensionisten kommen vermehrt. Frühere Hemmschwellen sind gefallen.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Artikel

Wolfsberg. Die hohe Inflation samt gewaltiger Teuerung hinterlässt auch in der Bezirkshauptstadt ihre Spuren. Besuchten vor der Krise täglich etwa 25 bis 30 Personen den Sozialmarkt in der Wolfsberger Burgergasse 2, ist ihre Zahl mittlerweile auf 40 Menschen angestiegen. »Vor allem Pensionisten kommen jetzt vermehrt zu uns«, sagt Theres Leber, Geschäftsführerin von Soma Kärnten, »denn für viele geht es ohne uns nicht mehr.« Nicht nur in Wolfsberg, kärntenweit sei eine Zunahme an Kunden zu verzeichnen.

»Vor allem Pensionisten kommen jetzt vermehrt zu uns, denn für viele geht es ohne uns nicht mehr«
Theres Leber, Soma-Geschäftsführerin

Mussten früher viele eine Hemmschwelle überwinden, um den Laden zu betreten, ist die laut Leber aufgrund der Teuerung nun weggefallen. »Und es braucht sich auch niemand zu genieren, wenn er unser Angebot in Anspruch nimmt«, so die Geschäftsführerin, »denn wir sind wie Tante-Emma-Läden: Bei uns ist jeder erwünscht und gerne gesehen. Es geht uns auch darum, dass wir ein Treffpunkt sein wollen, in dem miteinander kommuniziert wird.«

Was gebraucht wird

Die Soma-Märkte geben Waren weiter, die von Unternehmen und Privatpersonen gespendet werden. Besonders benötigt werden Obst und Gemüse sowie lange haltbare Lebensmittel. Leber: »Viele Private machen sich die Mühe, Obst zu pflücken und uns zu bringen, wofür wir sehr dankbar sind. Wir brauchen aber generell mehr Obst und Gemüse, das bei unseren Kunden sehr gefragt ist. Außerdem kommen zu wenig Nahrungsmittel, die lange haltbar sind, etwa Reis, Nudeln, Mehl, Speiseöl oder Butter. Da würden wir mehr benötigen.«

»Wir wollen die Menschen unterstützen, über die Runden zu kommen und sich gesund zu ernähren«
Dieselbe, über die Ziele von Soma

Ziel der Sozialmärkte, auch jenes in Wolfsberg, sei es, den Kunden zu helfen. Leber: »Wir wollen sie dabei unterstützen, über die Runden zu kommen und sich gut und gesund zu ernähren. Außerdem retten wir Waren vor der Verschwendung, womit unsere Kunden und wir beitragen, das Klima zu retten.«

Wer kommen kann

In den Sozialmärkten einkaufen darf allerdings nicht jeder, für Kunden gibt es eine Einkommensgrenze: Die Einkaufskarte wird Einzelpersonen dann ausgestellt, wenn ihr monatliches Netto-Einkommen maximal 1.200 Euro beträgt. Ehepaare dürfen bis 1.700 Euro verdienen, für jedes Kind kommen weitere 150 Euro dazu. Leber: »Wer unsere Karte haben möchte, kann sie mit einem Lichtbildausweis, einem Verdienstnachweis und dem Meldezettel im Markt beantragen.« Ohne Karte geht es nicht, sie muss bei jedem Einkauf vorgelegt werden. Wer sie besitzt, darf pro Woche um maximal 30 Euro einkaufen. Klingt wenig, doch für diesen Betrag gibt es im Sozialmarkt einiges zu holen.

Der Wolfsberger Markt, der im Februar 2002 eröffnet wurde, hat Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr geöffnet.

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren