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EU-Schulobstprogramm geht ins zehnte Jahr.Ausgabe | Mittwoch, 10. Oktober 2018

In Kärnten kommen die Kinder seit 2012 in den Genuss von frischem Obst und Gemüse an Schulen und Kindergärten. Kammerrätin Leopold wehrt sich gegen Kritik, nicht das ganze Obst komme aus Kärnten.

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Lavanttal. Geschätzte 20 Millionen übergewichtige Kinder europaweit veranlassten den Rat der Landwirtschaftsminister im November 2008, das EU-Schulobst- und Gemüseprogramm  zu beschließen. In Österreich kam es anfangs nicht so recht in die Gänge, bis eine AMA-Mitarbeiterin beim »small talk« bei der St. Andräer Agrarwoche der Lavanttaler Kammerrätin Helga Leopold von diesem Gesundheitsprogramm erzählte. Im Herbst 2012 wurde gemeinsam mit Landesobstbauverbandsobmann Dietmar Kainz und einigen Obst- und Gemüsebauern eine Initiative gestartet, die 43 Lavanttaler Volksschulen und Kindergärten mit frischem Obst und Gemüse versorgte. Bereits im Jahr darauf wurde die Aktion auf den Bezirk St. Veit und ein weiteres Jahr später auf ganz Kärnten ausgeweitet.

Fast 100 Prozent Abdeckung
Mittlerweile beteiligen sich schon 129 der 132 Kärntner Kommunen an der Aktion. Im abgelaufenen Schuljahr konnten dadurch 30.489 Kinder zwanzig Lieferungen an gesunden Pausensnacks genießen. Hauptfrucht war dabei der Apfel, es gab aber auch Birnen, Tomaten, Erdbeeren, Karotten, Kirschen, Minipaprika, Snackgurken und Zwetschken. Damit das frische Obst und Gemüse regelmäßig in den Bildungseinrichtungen ankommt, ist ein beträchtlicher logistischer Aufwand notwendig. Vor allem dann, wenn Früchte ausgeliefert werden, die nicht aus Kärnten kommen. Und genau diese »auswärtigen« Lebensmittel kritisieren manche Landwirte. »Wir haben genug Obst und Gemüse von Lavanttaler Produzenten, da kann es nicht sein, dass man es aus anderen Regionen bezieht«, meint ein Lavanttaler Landwirt. Dem tritt Leopold entgegen: »Grundsätzlich werden heimische Lebensmittel verwendet, aber manchmal gibt es halt leider Engpässe. Aus Österreich sind die Waren aber auf jeden Fall, denn man hat sich intern auf das AMA-Gütesiegel bzw. ›Gutes vom Bauernhof‹ als Qualitätskriterien geeinigt«, so Leopold. Mit strengem Kontrollsystem inklusive.  Praktisch jedes Jahr gibt es seitens der Agrarmarkt Austria als Förderstelle neue Vorgaben. »Aktuell wird das Schulfrucht- mit dem Schulmilchprogramm organisatorisch zusammengeführt. Wir haben diese Herausforderungen gemeinsam mit den Schulen und Kindergärten stets gut bewältigt. Besonders freut es mich, dass es in unserem Bezirk auch eine Reihe von Schulen gibt, die als Selbstzahler am Schulfruchtprogramm teilnehmen«, sagt Leopold.

Finanziert von EU und Gemeinden
Die Gesamtkosten der Schulobstaktion belaufen sich auf 247.000 Euro, die Hälfte wird über EU-Mittel finanziert, den Rest übernehmen Land Kärnten, die teilnehmenden Gemeinden sowie Schulen.

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