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Ein historisches Kleinod in Lavamünd erstrahlt nach Jahren des Verfalls wieder in neuem GlanzAusgabe 21 | Mittwoch, 21. Mai 2025

Die Scharfeneck-Kapelle: Einst im Auftrag der Familie Woltsche als Familiengrab gewünscht, scheiterte der Plan und das Bauwerk geriet über die Jahrzehnte mehr und mehr in Vergessenheit und verfiel. Nun wurde die Kapelle vom Abwehrkämpferbund saniert.

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Lavamünd. Die Scharfeneck-Kapelle an der Ortseinfahrt von Lavamünd in Watzing wurde 1961 im Auftrag der Familie Woltsche von Stefan Rurej erbaut. Die Kapelle wurde von Brigitte Woltsche in Auftrag gegeben und sollte ursprünglich als Familiengrab genutzt werden, was aber nicht möglich war. Nach dem Tod der Eigentümerin ging die Liegenschaft mit der Kapelle in die Hände der katholischen Kirche Lavamünd über und wurde letztlich von der Diözese an das Land Kärnten verkauft. Das nutzte die Liegenschaft um die Watzing-Kreuzung in diesem Bereich ausbauen. Dazu wurden zwei Gebäude abgerissen, die Kapelle ließ man aber unangetastet. Dennoch kümmerte sich niemand mehr um die Kapelle und so begann der  Verfall des Kulturdenkmals.

»Wir vom Kärntner Abwehrkämpferbund hatten Angst, dass dieses Kapelle abgerissen werden würde und haben uns daher entschlossen, sie zu restaurieren«, erzählt Siegfried Brudermann, Kassier und Chronist der KAB-Ortsgruppe Lavamünd-Neuhaus.  Unter der Leitung von Obmann Robert Novak und dem unermüdlichen Einsatz von Siegfried Brudermann nahm das Projekt Fahrt auf. Mit dem Ziel, ohne öffentliche Gelder auszukommen, ging man auf Sponsorensuche und konnte einige Gönner ins Boot holen. Als Hauptförderer stellte die Familie Lackner ihre Unterstützung zur Verfügung, während die Raiffeisenbank die Farbkosten trug. Der Großteil der Arbeiten wurde von Mitgliedern des Abwehrkämpferbunds durchgeführt. Insgesamt wurden weit über 700 Arbeitsstunden geleistet. Mit viel Engagement und Zusammenarbeit wurde das Fundament erneuert, der Zugang neu gestaltet – auf dem Weg zur Kapelle wurde nun auch eine Sitzbank aufgestellt –, die Außenanlagen grundlegend saniert, ein Schmiedeeisentor eingebaut und die Kapelle von einer Kette umgeben.

Auch die Bilder der Außenfassade erstrahlen in neuem Glanz, während im Inneren akribisch alles aufgefrischt und geputzt wurde. Kunstmaler Roland Mutter aus Viktring übernahm den Auftrag, die farbliche Pracht wieder herauszubringen und sorgte damit für einen besonderen optischen Eindruck der Kapelle. Der kleine Altar und die zwölf Heiligenbilder aus dem Jahr 1961 wurden gereinigt, leicht ausgebessert, aber in ihrem ursprünglichen Charakter belassen.

Eine ständig brennende elektrische Kerze im Inneren wird künftig für eine stimmungsvolle Beleuchtung sorgen. Gespeist wird die Kerze mit Strom aus der neu installierten Photovoltaikanlage.

Segnung am 29. Mai 

Die feierliche Segnung der restaurierten Kapelle findet am Donnerstag, 29. Mai, um 16 Uhr statt. Den feierlichen Akt wird Ortspfarrer Bhasker Reddimasu leiten, der auch die Segnung vornehmen wir.  Begleitet wird die Veranstaltung von einem Quartett der Marktkapelle Lavamünd. Im Anschluss wird noch zu einem kleinen Imbiss mit Getränken geladen.  

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