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Wasserbacherhaus in St. Paul droht der Abriss: Familie des Vorbesitzers ist schockiert über Plan Ausgabe 39 | Mittwoch, 25. September 2024

Christa Chuma, die Tochter des Vorbesitzers des Gebäudes, betont, dass es bis zum Verkauf gepflegt wurde. Auch wurde es von einer Verwandten bewohnt: »Es bestand in unserer Familie nie die Absicht, es abtragen zu lassen.« Jetzt aber zeigen sich deutliche Schäden.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
An einer Ecke sind unter dem Dach tiefe Risse in der Fassade des Wasserbacherhauses (Bild) zu sehen. Der Besitzer spricht nicht zu Unrecht von »Gefahr in Verzug«. Foto: UN

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St. Paul. »Das Haus stand keineswegs 40 Jahre lang leer. Bis vor drei Jahren hat mein Vater darauf geschaut.« Das sagt Christa Chuma, deren Familie das Wasserbacherhaus in St. Paul bis 2021 besaß. Sie hat aus den Unterkärntner Nachrichten erfahren, dass die Absicht besteht, es abzureißen. Ihre Meinung dazu: »Ich bin darüber schockiert. Es bestand in unserer Familie nie die Absicht, es abtragen zu lassen, wir wollten, dass es erhalten bleibt.«

Wie berichtet schrieb der Architekt Josef Klingbacher zuletzt einen öffentlichen Brief an das Wasserbacherhaus, in dem er seine Befürchtung des bevorstehenden Abrisses und seine Sorge über die danach klaffende Baulücke äußerte. Klingbacher im Schreiben: »Du warst ein stolzes bürgerliches Geschäftshaus mit einem gutgeführten Schreibwarengeschäft. Ehemals! Nunmehr gefühlte 40 Jahre leerstehend. Nun naht dein Ende, du, das Wasserbacherhaus solltest (sic) abgebrochen werden.« Damit werde »sich das Ortsbild von St. Paul gewaltig und unwiederbringlich verändern«, was Klingbacher betroffen machte.

Kein Parkplatz
Das Gebäude gehört der S&C Stempfer Holding GmbH, ein Gesellschafter ist Chris Stempfer. »Ein Parkplatz kommt sicher nicht«, sagte er zu den Unterkärntner Nachrichten. Man habe alles versucht, um das Wasserbacherhaus zu erhalten. »Die Baustruktur und der Untergrund sind aber so schlecht, dass es abgerissen werden muss«, so Stempfer.

»Das Haus stand nicht 40 Jahre lang leer. Bis vor drei Jahren hat mein Vater darauf geschaut«
Christa Chuma, Tochter des Vorbesitzers

Das gehe auch aus dem Gutachten eines Statikers hervor. Die Kosten der Erhaltung wären extrem hoch und wirtschaftlich nicht tragbar. Laut dem Gesellschafter ist ein Neubau mit unterschiedlicher Nutzung geplant, die Frage, wie lange eine Baulücke nach dem Abriss des Hauses bestehen werde, konnte er nicht beantworten.

Stempfer betonte auch, derzeit sei Gefahr in Verzug: »Die Fassade hat Risse, teilweise hängt sie herab, es sind bereits Teil zu Boden gefallen.« Das bestätigte sich bei einem Lokalaugenschein: An einer Ecke sind unter dem Dach tiefe Risse im Verputz zu sehen, Teilstücke stehen bereits hervor (siehe Bild oben). Vor dem Haus lag ein Fassadenteil am Boden.

»Drei Jahre nichts gemacht«
Christa Chuma sagt dazu: »Das kommt davon, weil seit drei Jahren nichts mehr gemacht wurde.« Das Gebäude sei bis zu seinem Verkauf gepflegt worden, auch der dahinter liegende Garten. »Vor seinem Tod hat mein Vater noch das Dach gemacht. Das Geschäftslokal stand 40 Jahre lang leer, das Haus selbst nicht. Eine Verwandte lebte lange Zeit darin«, sagt Chuma. Laut ihr wurde das Wasserbachhaus mit der Absicht verkauft, dass es erhalten bleiben würde, »worüber auch die Nachbarn froh waren«. Nach dem Verkauf wurde der Garten, »der letzte Naturgarten in St. Paul«, zu einem Parkplatz umgewandelt. 

Der jetzt drohende Abbruch des Wasserbacherhauses trifft sie hart, wird aber wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen: Am Dienstag, 17. September, fand die Bauverhandlung für die Errichtung eines neuen Hauses statt.

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