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Im Lavanttal liegt man bei den Straftaten noch klar unter den Werten vor der Corona-PandemieAusgabe 11 | Mittwoch, 15. März 2023

Der Bezirk Wolfsberg weist in der Kriminalstatistik für das Jahr 2022 lediglich ein Plus von drei Prozent auf – österreichweit gibt es ein Plus von 19 Prozent. Auch bei der Aufklärungsquote von über 60 Prozent liegen die Beamten im Lavanttal über dem Österreichschnitt.

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Wolfsberg. Das Ende der Corona-Pandemie und damit die Aufhebung der Reisebeschränkungen und Lockdowns haben sich auch auf das Kriminalitätsgeschehen ausgewirkt. Österreichweit wurden im Vorjahr 488.949 Anzeigen erstattet, was einem Zuwachs von 19 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021 entspricht. Man liegt damit wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie. 2019 wurden 488.912 Delikte angezeigt.

Im Bezirk Wolfsberg gab es allerdings nur ein Plus von drei Prozent. Gab es 2021 1.624 Anzeigen, wurden 2022 1.672 Straftaten angezeigt. Im Vergleich dazu gab es 2019 1.759 Delikte.

Von den 1.672 strafrechtlichen Delikten konnten im Bezirk Wolfsberg 1.016 geklärt werden, womit eine Aufklärungsquote von 60,1 Prozent erreicht wurde. Im Vergleich dazu liegt die bundesweite Aufklärungsquote lediglich bei 52,2 Prozent.

Körperverletzungen
378 strafbare Handlungen gegen Leib und Leben wurden 2022 angezeigt, das ist eine mehr als im Jahr davor. Auffallend ist jedoch, dass die Gewalt gegen Exekutivbeamte um 75 Prozent gestiegen ist. Kriminalreferent Herbert Schweiger: »Ich glaube, es handelt sich dabei um ein gesellschaftliches Problem. Autoritäten werden heutzutage einfach nicht mehr so akzeptiert. Ich denke auch, dass oftmals die Vermischung von Alkohol mit illegalen Drogen die Menschen ausrasten lässt.«

Eigentumsdelikte gestiegen
Bei den Eigentumsdelikten gab es einen Anstieg um 5,4 Prozent. Eine leichte Steigerung von 190 im Jahr 2021 auf 202 Anzeigen im Vorjahr gab es bei den Sachbeschädigungen. »Viele davon richteten sich gegen öffentliches Eigentum. Aufgefallen ist auch, dass vermehrt Sachbeschädigungen durch Brände verübt wurden«, erzählt Schweiger.

Bei den Autodiebstählen gab es im Vorjahr lediglich einen im Bezirk.

Cybercrime verdoppelt
Cybercrime-Delikte sind bereits in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Sie unterliegen einem steten Wandel und stellen die  Ermittler tagtäglich vor neue Herausforderungen.

Die Cybercrime-Delikte im engeren Sinn – also Angriffe auf Daten- und Computersysteme, Hacking oder Datenbeschädigung – sind von 37 Anzeigen auf 78 Anzeigen gestiegen.  Mit der Steigerung von 113,5 Prozent liegt man voll im Bundestrend.

Bei Betrugshandlungen im Internet hielt sich die Steigerung in Grenzen und beträgt 16,3 Prozent.

Einen Rückgang auf null Fälle von zehn Fällen im Jahr 2021 gab es außerdem im Bereich der Kinderpornographie im Bezirk.

Rückgang bei Suchtmitteldelikten
»Wohl auch dadurch, dass wir in den Vorjahren einige Dealer im Bezirk aus dem Verkehr ziehen konnten, gab es bei der Suchtmittelkriminalität einen Rückgang von 227 Anzeiten im Jahr 2021 auf 162 Anzeigen im Vorjahr«, sagt Schweiger. Auch zwei Outdoor- und zwei Indoor-Plantagen konnten im Vorjahr ausgehoben werden. Hauptsächlich im Umlauf sind im Bezirk Wolfsberg Cannabis, Kokain und Tabletten.

Im Lavanttal gibt eine eigene Kriminalgruppe in Wolfsberg mit sechs Beamten. Dazu kommen noch Spezialisten auf allen Gebieten, die allerdings nicht nur Kriminaldienst leisten, sondern auch reguläre Dienste in den Dienststellen des Bezirks machen.

»Neben der Bekämpfung der Kriminalität waren die Exekutivbeamten in den vergangenen beiden Jahren auch durch weitere Aufgaben belastet, wie Tätigkeiten für Gesundheitsbehörden im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Auch die sich rasch ändernden Rechtslagen stellen eine große Herausforderung für die Exekutivbeamten dar«, so Schweiger abschließend.

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