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Kika-Gebäude-Besitzer Orasch trennte sich von Immobilien: Was in Wolfsberg geschieht, ist geheim Ausgabe 25 | Mittwoch, 21. Juni 2023

Nachdem der Lilihill-Chef den Klagenfurter Flughafen verloren hatte, wurde bekannt, dass das Unternehmen mehrere Immobilien in der Landeshauptstadt verkauft hatte. Die Frage: Was wird mit Oraschs Besitz in Wolfsberg, dem Kika-Haus, das 2022 gekauft wurde?

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Wolfsberg. Das Interesse von Lilihill-Chef Franz Peter Orasch an seinen Immobilien in Klagenfurt ist merkbar erlahmt. Nun stellt sich die Frage, ob das auch auf seinen Besitz in Wolfsberg, das frühere Kika-Gebäude in der Paul-Hackhofer-Straße 20, zutrifft. Ein Blick ins Grundbuch vor wenigen Tagen zeigte: Das Haus befindet sich weiter im Besitz der »Paul-Hackhofer-Str. 20 Immobilien GmbH« mit Geschäftsführer Franz Peter Orasch. Ansässig ist die Gesellschaft in der Seilerstätte 13/23 im ersten Wiener Bezirk, wo auch die Lilihill Group residiert.

Der Völkermarkter hatte mit seiner Unternehmensgruppe ab dem Jahr 2018 mit 74,9 Prozent die Mehrheit am Flughafen Klagenfurt gehalten. Im heurigen Mai entschied die Kärntner Landesregierung, die Mittel für das Ziehen der Call-Option freizugeben. Nun befindet sich der Flughafen wieder im Besitz der öffentlichen Hand.

»Wir dürfen Sie über weitere Entwicklungen zeitnahe informieren«
Alexander Khaelss-Khaelssberg im Namen von »Lilihill«

Kurz später wurde bekannt, dass Lilihill Teile seiner Immobilien in der Landeshauptstadt, darunter bedeutende Bauten wie das Hotel Moser Verdino, verkauft hat. Die hochfliegenden Pläne von einst scheinen ausgeträumt. Klagenfurt werde in naher Zukunft keine relevante Rolle bei den Planungen von Lilihill spielen, wurde ein Sprecher des Unternehmens medial zitiert. Und Wolfsberg?

Kurz und bündig

Die Unterkärntner Nachrichten fragten nach, ob das frühere Kika-Gebäude ebenfalls zum Verkauf steht und wenn nicht, welche Pläne Lilihill damit verfolgt? Alexander Khaelss-Khaelssberg von der Wiener Agentur »Leisure communication« antwortete namens Lilihill: »Wir dürfen Sie über weitere Entwicklungen zeitnahe informieren.« Weitere Details verriet er nicht.

Allerdings: Auf der Lilihill-Homepage ist Wolfsberg immer noch gelistet. Unter dem Kürzel »PHS 20«, das das Kika-Haus meint, findet sich der Text: »Wenn Sie Interesse am Entwicklungskonzept haben, bitte kontaktieren Sie unser Team.« Anders in der Unterrubrik »Das Moser Verdino«, jenem Klagenfurter Gebäude, von dem sich Lilihill getrennt hat. Hier steht zu lesen: »Das Look-Book unserer Immobilie wird gerade überarbeitet.«

Das sagt der Bürgermeister

Der Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) sagt: »Sollte das Unternehmen von Franz Peter Orasch das frühere Kika-Gebäude verkaufen wollen, ist mir davon nichts bekannt.« Er habe mehrere Gespräche – vor den jüngsten Ereignissen in Klagenfurt – mit Lilihill-Vertretern über die Zukunft des Hauses geführt, über deren Inhalt Stillschweigen vereinbart wurde. »Mein Wunsch ist natürlich, dass das Gebäude saniert und belebt wird und darin wieder etwas stattfindet«, so der Bürgermeister.

Wie berichtet gab Lilihill am 16. März des Vorjahrs bekannt, man habe wenige Tage zuvor die Kaufverhandlungen abgeschlossen und das ehemalige Kika-Gebäude erworben. Der Preis wurde nicht genannt, laut Grundbuch beträgt der Pfandrecht-Höchstbetrag 1,4 Millionen Euro. Verkäufer war eine Tochtergesellschaft der Signa Holding des Tiroler Multimilliardärs René Benko, der Kika/Leiner 2018 übernommen hatte. Der jüngste Wiederverkauf der Möbelkette sorgte für gehörigen Wirbel.

Das Haus in der Paul-Hackhofer-Straße wurde 1987 als Kika-Filiale errichtet. 31 Jahre später, im März 2018, kurz vor dem Verkauf an Benko, wurde die bevorstehende Schließung der Zweigstelle gemeldet. Seither steht das Gebäude leer.

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