Artikel
Wolfsberg. Wenig Zeit zum Genießen und Feiern blieb dem WAC nach dem zweiten Auswärtssieg in der Meisterrunde bei Sturm Graz, steht doch schon am Mittwoch die Auswärtspartie gegen den Meister und aktuellen Tabellenführer Red Bull Salzburg auf dem Programm. Nach dem 3:1-Sieg in St. Pölten und dem 2:1-Erfolg bei Sturm sind die Lavanttaler momentan die beste Auswärtsmannschaft in der Meistergruppe. Mit dem doch etwas überraschenden Sieg in Graz hat der WAC den dritten Platz in der Tabelle gefestigt und Selbstvertrauen getankt. Sollte es den Mannen von Trainer Christian Ilzer gelingen auch beim Ligakrösus in der Mozartstadt jene Leistung abzurufen, die in der zweiten Hälfte gegen Sturm auf das Spielfeld gezaubert wurde, dann ist man gegen das Red-Bull-Team durchaus nicht chancenlos. Spielt man allerdings so behäbig und zurückhaltend wie in den ersten 45 Minuten gegen die Steirer, wird man wohl keinen Punkt ergattern können.
Die Gründe für den überraschenden Auswärtserfolg bei den Grazern sind rasch aufgezählt. Zum einen war Tormann Alexander Kofler, obwohl er den Elfer, der zum 1:0 für Graz führte, verschuldete, ein starker Rückhalt, der in kritischen Phasen einen durchaus höheren Rückstand verhinderte. Zum anderen setzte Trainer Ilzer in der zweiten Halbzeit voll auf Angriff, brachte mit Kevin Friesenbichler (für Sven Spranger) auch den dritten offensiven Neuzugang, zusätzlich zu den vom Anpfiff an aufgestellten Stürmern Romano Schmid und Sekou Koita. Koita machte seinen dritten Treffer im WAC-Dress, den ersten in der Meisterrunde, und Kevin Friesenbichler holte den Elfer heraus, den Michael Lindl zum 2:1-Sieg verwandelte. Dazu kommt noch, dass in der Schlussphase die Führung souverän verteidigt wurde, Sturm Graz keine Ausgleichschance mehr vorfand.
Der Kampf um Rang drei in der Meisterrunde bleibt spannend, auch wenn der WAC derzeit recht gute Karten hat, diesen Platz, der das internationale Geschäft in der nächsten Saison bedeuten würde, erfolgreich zu behaupten. Für die Lavanttaler kommt es in den nächsten drei Runden ganz »dick«. Zuerst auswärts gegen Salzburg, dann das Heimspiel gegen dieselbe Mannschaft, dann muss die Ilzer-Truppe beim LASK antreten. Da könnte der Vorsprung von derzeit zwei Punkten auf St. Pölten, vier Zählern auf Sturm Graz und fünf Punkten auf die Wiener Austria rasch schmelzen und die Mitbewerber um Platz drei in der Tabelle sogar vorbeiziehen.
Ein Blick in die Statistik der Spiele gegen Salzburg und LASK in dieser Saison ist ernüchternd für den WAC. In den beiden Spielen gegen Meister Red Bull und gegen die Linzer auswärts gab es keinen Punkt für die Lavanttaler (Torverhältnis 1:9). »In den bisherigen Spielen gegen die beiden Top-Klubs hatten wir auch kaum Spielanteile, wesentlich weniger Ballkontrolle und kaum Torchancen«, so Ilzer. Hoffnung macht die Tatsache, dass Salzburg derzeit nicht so souverän spielt wie im Grunddurchgang. Am Sonntag erreichten die roten Bullen in St. Pölten nur ein 1:1, der LASK siegte bei den Niederösterreichern 3:1.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!