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Sonnensegel am Hohen Platz: Statiker sagen »njet«Ausgabe 25 | Mittwoch, 23. Juni 2021

Eigentlich sollten sie schon seit April die Menschen vor der Sonne schützen. Weil aber Statiker für die geplanten Verankerungen keine Freigabe erteilten, wird jetzt nach anderen Befestigungsmöglichkeiten gesucht. Ob es sich heuer noch ausgeht, steht in den Sternen.

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Wolfsberg. Jetzt ist es heiß. Jetzt wäre also die richtige Zeit, die beiden angekündigten Sonnensegel am Hohen Platz zu hissen. Allein, von den Schattenspendern ist nichts zu sehen. Der Grund: Statiker haben sich dagegen ausgesprochen. Die Segel könnten an den Gebäuden nicht vernünftig verankert werden, weshalb keine Freigabe erteilt wurde. Nun wird nach Lösungen gesucht, wie sie doch noch befestigt werden könnten. 

»Ich bin sehr verärgert, dass es nicht funktioniert hat. Ich hätte die Segel längst montiert«
Hannes Primus, Wolfsberger Bürgermeister

»Die Statiker waren da, wir haben ein Problem mit den Wänden«, sagt der Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ). »Die Gemäuer am Hohen Platz sind alt, die Verankerungen würden in den Steinen nicht halten. Daher gab es kein Okay.« Er sei nun sehr verärgert, weil der ursprüngliche Plan nicht funktioniere, »ich hätte die Segel schon längst montiert. Ich hoffe aber auf eine Lösung«, so der Bürgermeister. Jetzt wird eine alternative Befestigungsmöglichkeit erarbeitet, vorstellbar wäre eine Stahlkonstruktion.

Die Hausbesitzer

Primus: »Wenn wir eine Variante gefunden haben, werden wir mit den Hausbesitzern darüber sprechen.« Ob die mit so intensiven Arbeiten an ihren Gebäuden einverstanden sein werden, steht freilich in den Sternen. Ebenso die Antwort auf die Frage, wann die Sonnensegel endlich kommen werden. Wird es sich noch heuer ausgehen? »Das weiß ich nicht«, bekennt der Bürgermeister.

Wie berichtet hatte Primus im September des Vorjahrs die Sonnensegel im Gespräch mit den Unterkärntner Nachrichten vorgestellt und für das heurige Frühjahr angekündigt.

Geplant waren zwei doppelte gekrümmte Vierpunkt-Membransegel mit einer Größe von 150 bzw. 200 Quadratmetern, mit denen der Hohe Platz von der Mariensäule bis zur Apotheke Weißer Wolf überdacht werden soll. 

In den Fassaden sollten die Segel mit Anschlussbauteilen aus verzinktem Stahl befestigt werden, was in Abstimmung mit den Hausbesitzern über die Bühne gehen sollte, so Primus damals. Für die habe damals schon eine erste Präsentation stattgefunden, zu der fast alle Betroffenen erschienen waren. Die Rückmeldungen seien laut dem Bürgermeister durchwegs positiv gewesen. Primus im September: »Mir ist wichtig, dass die Sonnensegel in das gesamte Ensemble des Hohen Platzes passen und dass die Hausbesitzer miteingebunden sind.«

Auch über die Entwässerung hatte man sich schon Gedanken gemacht: Sie sollte entlang der als Regenleitlinien aufgesäumten Membranränder über die Eckpunkte und weiter über Fallrohre ins Kanalsystem des Platzes erfolgen. Die Segel sollten von April bis Oktober aufgezogen und danach eingewintert werden. Zu den Projektkosten gibt es noch keine Informationen. 

Corona verhinderte mehr Grün

Auch die Begrünung wollte der Bürgermeister angehen. Im September meinte er, die Coronakrise hätte geplante Maßnahmen verhindert, in diesem Jahr werde »aber sicher« etwas kommen. 

Wie berichtet wurde der Hohe Platz um rund 1,3 Millionen Euro neu gestaltet und im September 2019 eröffnet. Die geplanten Sanierungen des Getreidemarkts und der Johann-Offner-Straße haben sich nach hinten verschoben

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