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Wolfsberg. Jetzt wird bei einer anderen Partei angedockt: Die Wolfsberger Neos Michael Holzer, Thomas Auer und Giovanni Buftea sind aus ihrer eigenen Partei ausgetreten, wie sie am Donnerstag, 6. April, bekanntgaben. »Wir waren mit dem Gesamtergebnis der Landtagswahl nicht zufrieden«, begründete Holzer den Schritt.
Am Dienstag, 11. April, wurde ein weiteres Kapitel in der Causa aufgeschlagen: Laut dem Wolfsberger FPÖ-Bezirksobmann Christian Ragger ist bereits fixiert, dass »mehrere Personen, die bisher den Neos angehörten, künftig mit uns kooperieren«. Es sind Holzer und Buftea, Auer ist nicht Teil der neuen Zusammenarbeit.
Holzer, Buftea und Auer waren auf der Neos-Landesliste für die jüngste Landtagswahl am 5. März vertreten, Holzer sogar kärntenweit an fünfter Stelle. Den Wahlkreis 2, der Wolfsberg einschließt, führte Holzer an erster Stelle an, gefolgt von Buftea als Zweiter und Auer am dritten Platz. Der Wahlerfolg wollte sich aber nicht einstellen: In Kärnten errang die Partei 7.840 Stimmen oder 2,59 Prozent und steigerte sich damit nur um 0,45 Prozent im Vergleich zur Landtagswahl 2018.
Im Wahlkreis 2 fuhren die Neos 1.586 Stimmen (1,88 Prozent) ein – sechs Stimmen weniger als vor fünf Jahren. Und in der Stadt Wolfsberg machten 327 Wähler (2,46 Prozent) ihr Kreuz bei den Pinken – statt 220 wie 2018. »In Wolfsberg hatten wir einen Zugewinn«, so Holzer am 6. April, allerdings war ihm das Kärnten-Ergebnis zu dürftig: »Daher habe ich meine Position als Regionalkoordinator der Neos Wolfsberg bereits vor drei Wochen zurückgelegt. Jetzt folgte der Austritt aus der Partei.«
Nach der Niederlage gab es innerhalb der Neos-Landespartei einigen Wirbel. Letztlich setzte sich Neos-Landessprecher Janos Juvan durch, vier Mitglieder, die ihm offen Widerstand geleistet hatten, wurden aus der Partei ausgeschlossen.
Juvan als Auslöser?
Frage an Holzer: War er mit Juvan nicht zufrieden? »Über ihn will ich nichts sagen«, so der bisherige Wolfsberger Neos-Chef. Bereits vor der Landtagswahl gab es Gerüchte über einen bevorstehenden Wechsel der Neos Wolfsberg zu den Freiheitlichen, die in der Vorwoche wieder hochkochten.
Am Dienstag kam die Bestätigung: Christian Ragger teilte den Abschluss der »Kooperation« mit, ließ aber durchklingen, dass nicht alle drei Ex-Neos Platz in der FPÖ finden werden. Näher kommentierte er das nicht. Ragger sagte nur: »Sie werden sich mit den Bereichen Soziales, Bildung, Bau und Infrastruktur befassen.« Werden die Ausgewählten der FPÖ beitreten? Ragger: »Wahrscheinlich.« Holzer war am vergangenen Donnerstag noch vage geblieben: »Einen Übertritt zur FPÖ kann ich nicht kommentieren, es gibt Verhandlungen, auch mit anderen Parteien.« Am Dienstag wurde er deutlich. »Buftea und ich treten der FPÖ bei«, sagte er zu den Unterkärntner Nachrichten. Als Aufgaben nannte er soziale Infrastruktur, Bildung und die familienfreundliche Gemeinde.
Und Thomas Auer?
Was passiert mit Ex-Parteikollegen Auer? Holzer dazu: »Ich weiß nicht, wie er weitermacht. Ich denke aber, er wird mit seiner Liste wieder aktiv werden.«
Auer war bei der Gemeinderatswahl im Jahr 2021 als »Team Wolfsberg – Liste Auer« angetreten, schaffte den Einzug in den Wolfsberger Gemeinderat aber nicht. Im September 2021 wechselte er zu den Neos.
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