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Nicht alle Wirte waren mit Schönsonntagmarkt zufrieden Ausgabe 26 | Mittwoch, 28. Juni 2023

Kritik am diesjährigen Schönsonntagmarkt kommt von der Gastronomie: »Die Stadt war zu lange gesperrt, die Standgebühren waren heuer viel zu hoch.«

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Wolfsberg. Groß war die Freude nach dem Schönsonntagmarkt von Seiten der Stadtwerke und Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ). Es wurde von 40.000 Besuchern, toller Stimmung und einem vollen Erfolg gesprochen. Einige der teilnehmenden Wirte sehen das allerdings anders. Sie kritisieren, dass die Standplatzgebühren enorm gestiegen seien und die Stadt wegen der Auf- und Abbauarbeiten zu lange gesperrt gewesen sei.

Die Wolfsberger Stadtwerke treten der Kritik entgegen. Marktleiterin Andrea Primus sagt: »Der Schönsonntagmarkt in der Innenstadt war glücklicherweise auch dieses Jahr wieder gut besucht. Einige der teilnehmenden Betriebe – wie Monte Lupo, Sixties, Café-Bar Embassy und Festzelt Christian Kehraus, um nur einige zu nennen – bestätigten uns, dass der Schönsonntagmarkt für sie wirtschaftlich erfolgreich verlief. Durch die zentrale Organisation des Sicherheitskonzepts, der infrastrukturellen Versorgung, sowie des gesamten Veranstaltungsprogramms und der Medienkommunikation konnten die an die Unternehmer weitergegebenen Kosten durch die erreichten Skaleneffekte vergleichsweise gering gehalten werden.«

Kritik der Wirte

»Für mich ist der Schönsonntagmarkt in der Innenstadt gelaufen. Ich mache nächstes Jahr sicher nicht mehr mit«, meint Michael Scharf von »Scharf‘s Deli« am Weiher kurz und bündig. Der Aufwand, den er betreiben musste – Scharf war neben seinem Lokal mit einem Zelt sowie zwei Pavillons am Markt vertreten – habe sich bei weitem nicht gelohnt. »Es war weniger los, und auch die achttägige Verkehrssperre in der Innenstadt war sehr mühsam und hat sich auf die Anzahl der Gäste ausgewirkt. Schließlich waren dadurch die Parkplätze in unserer Umgebung nicht verfügbar«, so Scharf.

Enttäuscht zeigte sich Danny Pessot vom »Il Gelato«, der eine Rechnung von 1.920 Euro erhielt. »Ich frage mich, warum? Im Vorjahr musste ich rund 1.600 Euro zahlen, und man hat mir dann versprochen, dass ich heuer nichts zahlen müsse. Und dann bekomme ich erneut eine Rechnung«, ärgert sich Pessot. Gebracht habe ihm der diesjährige Markt auch nichts: »Es war weniger los als an Tagen ohne Markt. Durch die Sperre der Straße vor und nach dem Markt, gab es an diesen Tagen Umsatzeinbußen.«

Bezüglich der Sperre meint Andrea Primus: »Die teilweise Sperrung der Innenstadt an einigen Werktagen ist notwendig, um einen sicheren und zügigen Auf- und Abbau des Markts zu gewährleisten. Natürlich wird versucht, diese Zeitspanne so kurz wie möglich zu halten.«

Abrechnung abwarten

Peter Mosgan vom Gasthof Torwirt kann derzeit noch nicht sagen, ob sich der Markt für ihn finanziell rechnete. »Ich musste über 2.800 Euro für meinen Gastrobereich am Weiherplatz bezahlen. Und man benötigt während des Markts auch mehr Personal. Außerdem war, wohl auch wegen des Wetters, weniger los. Ich muss noch auf die Endabrechnung warten. Aber wenn das  Ergebnis positiv ist, viel übrig bleibt sicher nicht«, meint Mosgan, der im Vorjahr lediglich 1.800 Euro bezahlen musste. Ein weiterer Wolfsberger Gastronom meinte, er werde die geforderte Marktgebühr nicht bezahlen, da es keine Rechtsgrundlage dafür gäbe.

Ein Wirt ärgerte sich, dass er 1.920 Euro bezahlen musste und das, obwohl keine Musikbühne neben seinem Standplatz war. »Dafür haben hunderte Menschen unsere WC-Anlagen benutzt. Eigentlich müssten wir dafür von der Stadtgemeinde eine Entschädigung erhalten«, so der Gastronom.

Zu den Standgebühren meint die Marktleiterin: »Die Pakete für im verordneten Marktgebiet tätige Gastronomiebetriebe, die neben den Standplatzgebühren unter anderem auch Sicherheits- und Veranstaltungsleistungen enthielten, wurden mit jedem einzelnen Betrieb besprochen.«

Diskussion bezüglich der Zukunft

Nicol Hecher vom gleichnamigen Hotel-Café-Konditorei: »Es muss jetzt genau besprochen werden, wer künftig was zu bezahlen hat. Außerdem sollten Wirte von außerhalb anders behandelt werden als die Innenstadtwirte.« Sie musste einen Unkostenbeitrag für Aufnahme in den Flyer, Reinigung und Müllentsorgung von 200 Euro pro Markttag bezahlen.

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