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Lavamünd. Bei der Gemeinderatswahl im Jahr 2021 setzte der jetzige Bürgermeister Wolfgang Gallant (Liste Wolfgang Gallant) im Wahlkampf auf das Thema Umfahrung Lavamünd, um den Schwerverkehr aus dem Ortskern zu verbannen. Dieses Thema beschäftigt die südlichste Gemeinde des Lavanttals bereits seit Jahren. Da sich Gallant der Umfahrung annahm, wurde er 2021 zum Bürgermeister gewählt.
Nach der Wahl zum Bürgermeister machte sich Gallant sofort an die Arbeit, um sein Versprechen umzusetzen. Das Land Kärnten spielte aber nicht mit. Zu weit lagen die Vorstellungen zwischen Gemeinde und Land Kärnten auseinander. Im April 2022 wurden im Rahmen einer Gemeinderatssitzung Lösungsvorschläge diskutiert. Dabei meinte Martin Gruber (ÖVP), der damals zuständige Landesrat und heutige Landeshauptmannstellvertreter, dass man an Vorstellungen aus dem Jahr 2018 noch immer festhalte und es eine große Umfahrung des Orts aus Kostengründen nicht geben werde. Eine große Variante hätte laut Schätzung des Landes damals etwa 40 Millionen Euro gekostet, kleinere Umfahrungslösungen acht bis zehn Millionen Euro.
Die Gespräche wurden abgebrochen, die Fronten waren verhärtet. Seither wurde es recht ruhig um die Umfahrung. Die Unterkärntner Nachrichten haben daher nachgefragt, ob sich in dieser Angelegenheit mittlerweile etwas getan hat. Aus dem Büro von LHStv. Gruber hieß es: »Grundsätzlich ist der alte Stand immer noch aktuell. Es gab zuletzt im Dezember 2024 einen Termin mit Bürgermeister Gallant mit dem Ergebnis, dass es in der Gemeinde nach wie vor keine einheitliche Meinung zu den Umfahrungsvarianten gibt.«
Dabei wurde darauf verwiesen, dass eine kleinräumige Umfahrung aus Sicht des Landes machbar und finanzierbar wäre und das Land Kärnten weiterhin zu dieser Variante stehen würde. Allerdings sei die Voraussetzung, dass sich auch die Gemeinde einheitlich dafür ausspricht, was aber laut Büro Gruber nicht der Fall sei.
Das sagt der Bürgermeister
Bürgermeister Gallant sagt: »Wir sind mittlerweile auf einem guten Weg. Allerdings muss bei der kleinen Variante des Landes noch etwas mit der Einbindung der Umfahrung in die B80 bei Watzing überlegt werden. Das wurde bislang nicht zufriedenstellend gelöst. Es soll aber bald wieder Gespräche mit Landeshauptmannstellvertreter Gruber geben.«
Wichtig ist Gallant, dass trotzdem auch die große Umfahrungslösung im Auge behalten werde. »Aber es muss nun einmal ein erster Schritt erfolgen, um die Bürger vom Verkehr zu entlasten. Sollte eine kleine Lösung umgesetzt werden, kann sie noch immer in Richtung Staatsgrenze erweitert werden«, so Gallant.
Land war schon aktiv
Das Büro von LHStv. Gruber verwies darauf, dass bereits temporeduzierende Maßnahmen, die von der Gemeinde gewünscht waren, umgesetzt wurden. So gäbe es im Ortsgebiet Fahrbahnteiler und Markierungen sowie ein Radwegabschnitt. Außerdem sei die Errichtung eines zusätzlichen Fahrbahnteilers auf der B80 Lavamünder Straße in Richtung Staatsgrenze in Planung, um den Siedlungsbereich der Ortschaft Magdalensberg zu entlasten. All diese Maßnahmen seien auch mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit abgestimmt worden.
Gallant meint dazu: »Das stimmt, aber temporeduzierende Maßnahmen lösen das Problem nicht. Immerhin überqueren im Schnitt 600 Lkw pro Tag den Grenzübergang bei Lavamünd. Im Vergleich dazu sind es in Bleiburg gerade einmal 80 Lkw.«
Sorgen bereiten Gallant mittlerweile auch die zukünftigen Pläne für den Straßenanschluss von Slowenien an Österreich. Der Bürgermeister sagt: »Ich kenne nun die Pläne, dass in Slowenien die Strecke von Celje nach Windisch Graz vierspurig ausgebaut werden soll. Wenn das passiert, wird natürlich noch mehr Verkehr bei Lavamünd die Grenze überqueren und danach auch durch den Ort rollen. Ich hoffe, dass wir bis dahin eine Lösung für eine Umfahrung für unseren Ort finden werden, mit der alle zufrieden sind.« Daher werde Gallant in den kommenden Tagen erneut Kontakt mit dem Land Kärnten suchen, um auch die neuen Entwicklungen in Slowenien zu besprechen.
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