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Eisenkappel unter Kuratel: »Wir konnten keine Anträge stellen, da wir keine Finanzierung hatten«Ausgabe 29 | Mittwoch, 17. Juli 2019

Der Sonderrevisor soll in den nächsten Tagen seine Arbeit aufnehmen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteurin Simone Jäger Von Simone Jäger jaegerno@spamunterkaerntner.at
Die Gemeinde Eisenkappel-Vellach steht nun unter Gemeindeaufsicht, da die Kassen leer sind. Foto: KK
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Eisenkappel-Vellach. Das war ein Paukenschlag in der vergangenen Woche. Die Gemeinde Eisenkappel-Vellach wird unter Aufsicht eines Sonderrevisors der Gemeindeaufsicht gestellt, wie der ORF am 12. Juli berichtete. Der Grund: Der Gemeinde drohe die Pleite, da Förderanträge für die großen Unwetterschäden in den Jahren 2017 und 2018  nicht rechtzeitig gestellt wurden und die Sanierung des Kindergartens statt ursprünglich 900.000 Euro nun rund 2,3 Millionen Euro kosten würde. Nun zog das Land Kärnten mit dem zuständigen Landesrat Daniel Fellner die Notbremse. Bereits am Montag voriger Woche gab es ein Gespräch mit den Gemeindevertretern. „Wenn unzählige schriftliche Anträge fehlen und wir darauf in mehreren Gesprächen bei der Gemeindeaufsicht darauf hinweisen und trotzdem nichts passiert, dann ist das ein Zustand den wir nicht gelten lassen, daher hat es auch das persönliche Gespräch gegeben«, so Fellner im Interview mit dem ORF.

Bürgermeister Franz Josef Smrtnik (EL) äußerte sich in den ersten Tagen nicht zu den Ereignissen. »Ich habe Zeit gebraucht, um die Sachen in Ruhe zu durchdenken«, sagte Smrtnik am Dienstag zu den Unterkärntner Nachrichten, »Vor den Stürmen stand Eisenkappel-Vellach nicht schlecht da.«

Den Kindergarten verteidigt Smrtnik vehement: »Der Umbau wurde im Gemeinderat 2018 mit 1,942 Millionen Euro beschlossen. Wir liegen  nur 6,54 Prozent über den Kosten.« Die 900.000 Euro wären von einem ersten Finanzierungsplan aus dem Jahr 2015: »Wir haben erst danach erfahren, dass auch der obere Stock des Gebäudes dringend sanierungsbedürftig ist.«

Was die Sturmkatastrophen angeht, gibt der Bürgermeister »Kommunikationsfehler« zu, verteidigt sich aber auch hier: »Wir konnten keine Anträge stellen, da wir keine Finanzierung hatten. Diese können wir nur mit Hilfe des Landes aufstellen.« Smrtnik betont, dass das Land bei den Sturmkatastrophen »großartig« geholfen habe und er kein Problem mit einem Revisor hat: »So kann alles aufgeklärt werden. Wir haben nichts zu verbergen.«

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