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Nach Streit um die Wolfsberger Pfarrfriedhöfe: Grabungsarbeiten werden jetzt ausgeschriebenAusgabe 37 | Mittwoch, 14. September 2022

Die Wolfsberger Rechtsanwaltskanzlei JuS wurde von der Stadtpfarre beauftragt, ein Unternehmen zu finden, das Gräber auf den Friedhöfen der Pfarre aushebt und schließt. Der Ausschreibung war ein Konflikt mit dem privaten Bestatter Kos vorausgegangen.

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Wolfsberg. Die Zusage wurde wahr gemacht: Die Stadtpfarre Wolfsberg hat jetzt die Arbeiten für Graböffnungen und -schließungen auf den von ihr verwalteten Friedhöfen öffentlich ausgeschrieben. Der Auftrag wird bis 31. Dezember 2024 vergeben, interessierte Firmen müssen bis 30. September ein Angebot bei der Wolfsberger Kanzlei JuS der Anwälte Herbert Juri und Thomas Schuster abgeben. »Nach Ablauf der Anbotsfrist erfolgt am 3. Oktober eine Anbotsöffnung«, heißt es in der Ausschreibung. Und weiter: »Die Vergabe bleibt ausschließlich der Stadtpfarre Wolfsberg vorbehalten.«

Streit als Auslöser
Wie berichtet hatte Stadtpfarrer Christoph Kranicki nach einem Beschluss des Finanzausschusses des Pfarrgemeinderats dem privaten Wolfsberger Bestattungsunternehmen Kos untersagt, Grabungsarbeiten auf allen Friedhöfen der Pfarre durchzuführen. Die Firma darf auf diesen Begräbnisstätten weiterhin Verstorbene beisetzen, die Gräber dafür auszuheben, ist sie aber nicht mehr berechtigt. Unternehmer Andreas Kos vermutete dahinter eine Bevorzugung der zu den Stadtwerken gehörenden Bestattung Wolfsberg.

»Im Finanzausschuss der Pfarre sitzen mit Hans-Peter Schlagholz und Klaus Penz zwei Männer, die früher hohe politische Ämter in der Stadt, dem Eigentümer der Stadtwerke, innehatten. Ich glaube, mit dem Verbot wird eine Firma ausgeschaltet, um eine andere zu stärken«, so Kos damals zu den Unterkärntner Nachrichten.

Die Genannten wiesen das ebenso zurück wie Kranicki, der als Begründung für das Verbot angab, nach Graböffnungen, die von oder im Auftrag der Firma Kos durchgeführt worden waren, seien Steine und Teile von Fundamenten bei den Gräbern oder auf den Friedhöfen liegen geblieben. Wäre dadurch ein Unfall verursacht worden, hätte die Pfarre haften müssen. Kos wiederum betonte, stets ordnungsgemäß gearbeitet zu haben.

»Damit die Ausschreibung objektiv und transparent durchgeführt wird, wurde die Kanzlei beauftragt«
Christoph Kranicki, Wolfsberger Stadtpfarrer

Kranicki kündigte an, er werde die Grabungsarbeiten, die nach dem »Aus« für Kos von den Stadtwerken übernommen worden waren, im Sinne einer objektiven Lösung öffentlich ausschreiben. Das ist nun geschehen.

Wird sich Kos beteiligen?
Der Stadtpfarrer in der Vorwoche: »Damit die Ausschreibung objektiv und transparent durchgeführt wird, wurde die Rechtsanwaltskanzlei damit beauftragt.« Das bestätigt Anwalt Juri. Und er sagt: »Die Ausschreibung ist sicher für einige Unternehmer interessant, daher rechne ich mit einigen Bewerbern.«
Kos meinte im Vorfeld, er werde sich »vielleicht« beteiligen. Zugleich meinte er aber auch, er gehe davon aus, dass die Stadtwerke den Auftrag erhalten werden.

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