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Ferdinand Schwaiger steht der Dorfgemeinschaft St. Marein seit einem halben Jahrhundert vorAusgabe 04 | Mittwoch, 26. Januar 2022

Als Ferdinand Schwaiger nach seiner Ausbildung zum Lehrer ins Lavanttal zurückkehrte, gründete er die Theatergruppe St. Marein, die später zur Dorfgemeinschaft wurde. Heuer feiert er sein 50. Jahr als Obmann der Gruppe und blickt auf ereignisreiche Zeiten zurück.

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Wolfsberg. Seit mittlerweile 50 Jahren ist Ferdinand Schwaiger Obmann der Dorfgemeinschaft St. Marein. »Dazu animiert wurde ich durch meine Ausbildung als Lehrer«, erklärt Schwaiger, der seine Ausbildung von 1970 bis 1972 in Klagenfurt absolvierte. »Damals war noch die Rede vom Volksbildner, der Kultur- und Bildungsarbeit geleistet hat«, so Schwaiger, der in seiner Jugend Mitglied der katholischen Jugend war, wo er auch seine Frau Ottilie kennengelernt hat. Sie feierten im Vorjahr die Goldene Hochzeit.

Als der heute 71-Jährige im Jahr 1972 nach St. Marein als junger Lehrer zurückkehrte, wurde die Theaterszene belebt. »Gemeinsam mit elf anderen Personen haben wir beschlossen, ein Stück zu spielen«, blickt der St. Mareiner auf den Beginn der Theatergruppe zurück. 1973 begann Schwaiger Vortragsabende zum Thema Mengenlehre abzuhalten und im Herbst des selben Jahrs wurde mit den »Fitmärschen« ein weiteres Standbein der heutigen Dorfgemeinschaft geschaffen. Beim ersten Fitmarsch konnten bereits 139 Teilnehmer begrüßt werden. 13 Jahre lang wurden die Fitmärsche in Kooperation mit der Stadtgemeinde Wolfsberg durchgeführt. Am Höhepunkt verzeichnete die Dorfgemeinschaft 360 Teilnehmer.

Ebenfalls im Herbst 1973 erfolgte schließlich die Umbenennung der Theatergruppe in Dorfgemeinschaft. Schwaiger: »Wir sind im Prinzip ein universeller Verein. Was wir nicht gemacht haben, muss erst noch erfunden werden.«

»Was wir nicht gemacht haben, muss erst noch erfunden werden«
Ferdinand Schwaiger über die Dorfgemeinschaft

Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte hat die Dorfgemeinschaft nahezu alles angeboten, eines der Standbeine war aber immer das Theater. »Im Laufe der 50 Jahre habe ich 370 Aufführungen geleitet und 70 Stücke selbst produziert. Wir hatten in etwa 65 unterschiedliche Darsteller und in all den Jahren immer Mitglieder, die mitgeholfen haben«, erzählt Schwaiger. 2018 war aber Schluss mit dem Standbein Theater. Schwaiger: »Es ist zu perfektionistisch geworden, deshalb habe ich beschlossen, dass ich damit aufhöre. Ein Nachfolger dafür hat sich leider nicht gefunden.«

Wie einen Betrieb geführt
Er selbst habe die Dorfgemeinschaft »wie einen Betrieb geführt«, erklärt der pensionierte Volksschuldirektor. Aktuell hält der Verein bei 190 Mitgliedern, Höchststand waren 315 Mitglieder. In den 50 Jahren verwirklichte Schwaiger zahlreiche Ideen für die Mitglieder: Turngruppen, Jugendchor, Sängersextett, Taufpaten des Eishockeyclubs St. Marein, Klausurtagungen, das Narzissendorf St. Marein, »Das spielende Dorf«, Kultur- und Bildungswochen – die Liste der ehrenamtlichen Tätigkeiten, die Schwaiger mit den Mitgliedern umgesetzt hat, ist schier endlos.

»Dafür danke ich allen Mitgliedern und ganz besonders meiner Frau. Ohne sie wäre das alles nicht machbar gewesen«, so Schwaiger.

Zukünftig hat sich der dreifache Vater und sechsfache Großvater die »Pflege einer kleinen, überschaubaren Dorfgemeinschaft« als Ziel gesetzt.

Auf die Frage, wie lange er als Obmann noch weitermachen will, antwortet Schwaiger: »Gewählt bin ich bis 2025 – sofern es gesundheitlich passt, Aktivitäten unternommen werden und die Akzeptanz gegeben ist. Aber irgendwann muss Schluss sein.«

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