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Wolfsberger Kindergärten setzen ab sofort die Herkunftskennzeichnung ihrer Lebensmittel umAusgabe 10 | Mittwoch, 8. März 2023

Fünf von sieben Kindergärten der Stadtgemeinde Wolfsberg verfügen über eine eigene Küche. Diese fünf Einrichtungen kennzeichnen ab sofort die Herkunft ihrer Lebensmittel. Damit möchte man auch einen Beitrag zur Bewusstseinbildung leisten.

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Unterkärntner Nachrichten Redaktion Von Unterkärntner Nachrichten Redaktion officeno@spamunterkaerntner.at
LK-Präsident Siegfried Huber, Nicole Klade, Leiterin des Kindergartens St. Margarethen, Elke Maggauer-Hartl, Leiterin der Gemeindekindergärten der Stadtgemeinde Wolfsberg, Bürgermeister Hannes Primus und Landesrat Martin Gruber (v. l.) mit Kindergartenkindern. Foto: Tripolt

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Wolfsberg. Bereits Mitte dieses Jahres soll es zu einer gesetzlich vorgeschriebenen bundesweiten Herkunftsbezeichnung von Milch, Fleisch und Eiern in Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen kommen. In Kärnten loben bereits jetzt immer mehr Kantinen und Großküchen die Herkunft der Zutaten transparent aus. So auch fünf der sieben Gemeindekindergärten in Wolfsberg.

In den fünf Kindergärten der Stadtgemeinde, die über eine eigene Küche verfügen, werden aktuell rund 380 Kinder betreut. Pro Jahr kommen in diesen Kindergärten rund 77.000 Essen auf die Teller.

»Die regionale Herkunft der Lebensmittel war uns bisher schon ein großes Anliegen«, erklärt Elke Maggauer-Hartl, Leiterin der Gemeindekindergärten. Ab sofort wird die Herkunft von Milch, Fleisch und Eiern transparent auf den Speisekarten der Kindergärten ausgelobt. Dazu haben sich die Kindergärten nach der freiwilligen Herkunftskennzeichnung »Gut zu wissen« der Landwirtschaftskammer zertifizieren lassen. Eltern und Kinder können sich so davon überzeugen, woher die Lebensmittel im Mittagsmenü kommen. Wolfsbergs Bürgermeister Hannes Primus betont: »Die Verwendung heimischer Lebensmittel in den Kindergärten ist einer unserer Beiträge zur Stärkung der regionalen Landwirtschaft und zum Klimaschutz. Mit der Auslobung der Herkunft der Lebensmittel leisten wir auch einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung.« Nicole Klade, Leiterin des Kindergartens in St. Margarethen, betont, dass sich die Umsetzung der Herkunftskennzeichnung bereits nach kurzer Zeit eingespielt habe und einfach und unbürokratisch funktioniere.

»Mit der Auslobung der Herkunft leisten wir auch einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung«
Hannes Primus, Bürgermeister

Agrarlandesrat Martin Gruber (ÖVP) bezeichnet die Herkunftskennzeichnung in den Gemeindekindergärten als wichtigen Schritt, der hoffentlich auch Signalwirkung für andere Kindergartenbetreiber im Land habe. »Man kann nicht früh genug damit beginnen, auch schon bei den Kleinsten das Bewusstsein für gesunde, regionale Lebensmittel zu stärken. Unser gemeinsames Ziel ist es, mehr heimische Produkte in öffentliche Kantinen und Küchen zu bekommen. Dafür ist Transparenz bei der Herkunft der erste wichtige Schritt«, erklärt Gruber.

Kennzeichnung weiter forcieren
Das Agrarreferat unterstützt daher bei den Kosten für die Erstzertifizierung, und Gruber macht auch anderen Interessenten das Angebot, Kosten für die Erstkontrolle durch eine unabhängige Kontrollstelle zu übernehmen. »Ein Budget von rund 10.000 Euro steht für weitere Großküchenbetreiber und Gemeinden zur Verfügung, um die Herkunftskennzeichnung zu forcieren«, so der Agrarlandesrat.

Auch Landwirtschaftskammer-Präsident Siegfried Huber zeigt sich erfreut über die Teilnahme von Kindergärten an der freiwilligen Herkunftskennzeichnung: »Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen im Kindergarten und Bürgermeister Hannes Primus. Mit der Zertifizierung zeigt Wolfsberg vor, dass eine transparente Herkunftskennzeichnung auf der Speisekarte auch in Kindergärten einfach und unbürokratisch machbar ist.«

Ziel der Landwirtschaftskammer ist es, mit der Auslobung der Herkunft die Verwendung heimischer Lebensmittel in Großküchen auszubauen. »Kärnten importiert jährlich Milch, Fleisch und Eier im Wert von rund 130 Mio. Euro aus dem Ausland. Vieles davon landet auch auf den Tellern der Kindergärten. Diese Importe haben oft tausende Transportkilometer auf dem Buckel. In Zeiten des Klimawandels ist das ein Wahnsinn«, zeigt der LK-Präsident auf.

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