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Wie viel die Lavanttaler verdienen, welche Tiere erlegt wurden und wo es die meisten Unfälle gab Ausgabe 1 | Mittwoch, 3. Januar 2024

All das und viel mehr steht im Statistischen Handbuch 2023 des Landes. Demnach sind die Arbeiter im Bezirk Wolfsberg die am besten bezahlten in ganz Kärnten, Arbeiterinnen aber nicht. Die Lavanttaler besitzen 54.379 Fahrzeuge, 47 erhielten ein Betretungsverbot.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Thomas Graf, Leiter der Landesstelle für Statistik, und LH Peter Kaiser bei der Präsentation des Jahrbuchs. Es zeigt, dass im Lavanttal im Berichtszeitraum 408 Kinder geboren wurden, 207 Buben und 201 Mädchen. Zugleich sind aber auch 669 Menschen verstorben: 324 Männer und 345 Frauen. LPD Kärnten/Just

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Wolfsberg. Ein Lavanttaler schnappte das Hantavirus auf, das von Nagetieren auf Menschen übertragen wird. Dagegen erkrankten 20.778 Bewohner des Bezirks Wolfsberg an Corona, 42 von ihnen starben. Oder: Das LKH Wolfsberg mit seinen 200 Betten verzeichnete 56.876 Belegstage, nahm 9.193 Patienten auf und behandelte 49.578 Personen ambulant. Sowie: Männliche Arbeiter erhalten im Tal das höchste beitragspflichtige Monatseinkommen (Median) von ganz Kärnten. Ihre weiblichen Kolleginnen allerdings nicht.

All das geht aus dem Statistischen Handbuch 2023 des Landes Kärnten hervor, das sich mit den Daten des Jahres 2022 befasst und im Dezember erschienen ist. Herausgegeben vom Amt der Kärntner Landesregierung und der Landesstelle für Statistik, gibt es darin eine Menge über das Lavanttal und seine Menschen zu lesen. 

Nicht alles ist positiv: Hatte der Bezirk im Jahr 1971 noch 57.520 Einwohner, waren es Anfang 2023 nur noch 52.283. Zum Vergleich: Die Kärntner Bevölkerung stieg im gleichen Zeitraum von 526.759 auf  568.984 Personen. Die Bewohnerzahl der Stadt Wolfsberg wuchs von 2022 auf 2023 um 77 Personen (0,31 Prozent) an, St. Georgen verlor dagegen 35 Menschen (–1,8 Prozent), in Reichenfels waren es 19 Einwohner (–1,09 Prozent).

408 Geburten, 669 Todesfälle

Die Geburten hielten mit den Verstorbenen nicht Schritt: Im Bezirk kamen 408 Kinder zur Welt (207 Buben, 201 Mädchen), 669 Menschen verstarben (324 Männer, 345 Frauen). Nur in Preitenegg standen zehn Geburten neun Todesfällen gegenüber, in der Stadt Wolfsberg wurden 203 Kinder geboren, 293 Einwohner mussten begraben werden.

Zwischenmenschlich scheint es generell im Lavanttal aber besser zu funktionieren: 2022 wurden kärntenweit 875 Betretungsverbote nach Konflikten zwischen Partnern ausgesprochen, davon 221 in der Stadt Klagenfurt. Im Bezirk Wolfsberg waren es 47 – dritter Platz hinter Hermagor (7) und Feldkirchen (43).

2022 wurden in Kärnten 2.488 Unternehmen gegründet, 179 entfielen auf den Bezirk Wolfsberg. Insgesamt zählte man im Bezirk 5.303 Arbeitsstätten, die 26.766 Mitarbeiter beschäftigten. Allein die Stadt Wolfsberg wies 2.806 Betriebe und 14.169 Mitarbeiter aus.

Männliche Arbeiter erhalten im Lavanttal ein beitragspflichtiges Monatseinkommen von 3.236 Euro – erster Platz in Kärnten –, Arbeiterinnen aber lediglich 1.857 Euro (vorletzte Stelle vor Spittal). Männliche Angestellte verdienen 3.948 Euro, ihre Kolleginnen 2.332 Euro. In Villach-Stadt gibt es für Angestellte 4.920 Euro bzw. 2.500 Euro. Das mittlere Jahresnettoeinkommen beträgt bei Männern im Bezirk Wolfsberg 28.730 Euro, bei Frauen 18.469 Euro. Nur in Villach-Land verdienen Männer mit 29.034 Euro mehr, Frauen bekamen in sechs anderen Kärntner Bezirken mehr Geld.  

Mit ihren Einkommen finanzierten die Lavanttaler 54.379 Fahrzeuge, darunter 36.361 Pkw und Kombi sowie 5.263 Motorräder. Mit ihnen wurden 278 Unfälle »gebaut«, 17 auf Autobahnen, 71 auf Bundes-, 61 auf Landesstraßen. Auf Gemeindestraßen krachte es 129 Mal. Bei 15 Unfällen war Alkohol im Spiel.

Der Umgang mit dem Wald

Gerodet wurde im Tal kräftig: Für die landwirtschaftliche Nutzung mussten 17,3 Hektar Wald weichen, für den Wohnbau 0,3 Hektar, für Straßen und Wege 2,1 Hektar. Insgesamt verschwanden 20,3 Hektar Wald. Spitzenreiter in Kärnten war allerdings der Bezirk St. Veit mit 68,8 Hektar.

Der Bezirk Wolfsberg verfügt laut dem Handbuch über Jagdgebiete im Ausmaß von 96.822 Hektar, die sich auf 29.522 Hektar Eigenjagden und 67.300 Hektar Gemeindejagdgebiete aufteilen. 1.314 Jahresjagdkarten wurden ausgestellt, 53 gingen an Gäste. Erlegt wurden 518 Stück Rotwild (davon 133 Hirsche), 3.773 Stück Rehwild (1.430 Böcke, 1.379 Geißen, 964 Kitze) und 224 Stück Gamswild. 

Im Sommerhalbjahr 2022 wurden im Bezirk Wolfsberg 46.233 Gästeankünfte registriert, davon 20.086 Ausländer. Es gab 182.169 Übernachtungen, 84.712 von Gästen aus dem Ausland. Zum Vergleich: Im Bezirk Völkermarkt kamen 161.168 Gäste an, 47.949 aus dem Ausland. Sie sorgten für 1.082.522 Nächtigungen, wovon 272.653 auf ausländische Gäste entfielen. Die Stadt Wolfsberg verzeichnete in diesem Sommerhalbjahr 18.251 Ankünfte, darunter 7.570 Ausländer. Es gab 65.822 Nächtigungen, 29.256 von Nicht-Österreichern.

2022 studierten 997 Lavanttaler: 133 in Wien, 768 in Graz, 325 in Klagenfurt, sechs in Innsbruck, vier in Salzburg, 17 in Linz und 19 in Leoben. Weil sich das mit der Zahl 997 nicht ausgeht: Studierende, die an mehreren Universitäten studieren, wurden nur einmal gezählt. Es gab 779 Vereine und 37 Feuerwehren – davon 35 Freiwillige – mit 1.516 aktiven Mitgliedern.

Wenn Sie jetzt von Zahlen noch nicht genug haben: Das Handbuch gibt es unter https://www.ktn.gv.at/Verwaltung/Amt-der-Kaerntner-Landesregierung/Abteilung-1/Organisation/Statistik/Publikationen zum Downloaden.

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