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LKH Wolfsberg: Sieben Operationen auf einen StreichAusgabe 9 | Freitag, 4. März 2022

Der Eingriff an einer Steirerin dauerte fünf Stunden

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Wolfsberg. In einer fünfstündigen Operation behoben Ärzte der Abteilungen für Chirurgie und Gynäkologie am LKH Wolfsberg einen Gebärmutterscheidenprolaps, einen Mastdarmprolaps sowie einen Leistenbruch und eine Ovarialzyste. „In der Form haben wir so eine Operation noch nie durchgeführt“, erzählen Prim. Dr. Maurus Demmel, Abteilungsvorstand der Gynäkologie und Geburtshilfe, Prim. Dr. Thomas Roskaric, Leiter der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Oberarzt Dr. Wolfgang Werkl. „Freilich kommen sowohl Scheiden-, Gebärmutter- und Mastdarmprolaps in der Bevölkerung häufig vor. Auch Leistenbrüche und Zysten. Aber das alles in einer OP zu beheben, war etwas ganz Besonderes“, betonen die Wolfsberger Mediziner.

„Ich litt schon seit mehreren Jahren an einer Gebärmuttersenkung. Ich hatte zwei Geburten und habe mich in meinem Leben nie geschont, ja, oftmals schwer gehoben“, berichtet Patientin Gabriele P., die eine OP lange hinauszögerte. Die Folge: Bindegewebe und Muskeln, die die inneren Organe im Becken fest miteinander verbinden und am Platz halten, wurden geschwächt. Die Gebärmutter senkte sich immer weiter nach unten. „Kurz vor der OP bin ich gar nicht mehr spazieren gegangen, nach wenigen Schritten habe ich schon gemerkt, wie meine Organe nach draußen kommen“, schildert die 58-jährige Steirerin.

„Im LKH Wolfsberg wurde schließlich nicht nur ein Vorfall der Scheide und Gebärmutter festgestellt“, berichtet Demmel. Des Weiteren wurde durch die Chirurgen ein Mastdarmprolaps verifiziert. Als Nebendiagnose noch ein Leistenbruch, zudem litt die Patientin unter einer schmerzhaften Ovarialzyste. In einer fünfstündigen Operation wurden Schritt für Schritt sieben medizinische Probleme der Frau behoben. „Zum Großteil erfolgten die Eingriffe bei der Operation minimalinvasiv über den Bauchnabel“, teilt Oberarzt Dr. Werkl mit und betont die ausgezeichnete Zusammenarbeit der Gynäkologischen, Anästhesiologischen und Allgemeinchirurgischen Abteilung, wodurch eine solche Operation in einem kleinen Krankenhaus überhaupt erst möglich ist.

Gabriele P.: „Jetzt, einige Wochen nach dem Eingriff, geht es mir sehr gut. Ich habe keine Probleme mehr und bin meinem OP-Team unglaublich dankbar. Ich würde jederzeit wieder ins LKH Wolfsberg kommen, man hat sich so fürsorglich um mich gekümmert.“ Sie hat ihre Lebensfreude wieder: „Ich gehe wieder regelmäßig walken. Darauf musste ich so lange verzichten.“

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