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Wolfsberg. 2010 schloss mit dem Sparmarkt am Hohen Platz der letzte Nahversorger in der Innenstadt. Nach einer Idee von pro mente-Geschäftsführer Paul Streit und mit Unterstützung der Stadtgemeinde Wolfsberg, des Landes Kärnten und der Adeg gelang es, ein Nachfolgegeschäft ins Leben zu rufen. Am 22. April 2012 war es so weit und nach fast zwei Jahren Leerstand öffnete der »altstadtmarkt« am Hohen Platz seine Pforten. Neben der Funktion eines innerstädtischen Nahversorgers ist der »altstadtmarkt« auch eine überbetriebliche Lehrwerkstätte, die sechs Ausbildungsplätze anbietet.
So fanden dort in den vergangenen zehn Jahren 36 Jugendliche einen Ausbildungsplatz. Projektleiterin Irmgard Albrecht, die Leiterin des Markts, erzählt: »Unser großes Ziel war die Weitervermittlung unserer Jugendlichen noch während der Lehrzeit. Bei zahlreichen Jugendlichen ist uns das gelungen. Der ›altstadtmarkt‹ wurde für viele zum Sprungbrett in die freie Wirtschaft.« Wichtig dafür sind auch die engagierten Mitarbeiter wie Marktleiterin Ulrike Zippusch Ulrike und ihre drei Kolleginnen. Aktuell werden von den vier Mitarbeiterinnen sechs Lehrlinge ausgebildet: Mit Unterstützung der psychosozialen Begleitung von Susanne Dohr werden die Jugendlichen auf die Berufswelt vorbereitet.
Umfangreiches Angebot
Der »altstadtmarkt« ist mehr als nur ein Nahversorger, es werden auch zusätzliche Dienstleistungen angeboten. So gibt es an bestimmten Tagen einen Verkaufsstand in zwei Altersheimen des Bezirks, und auch Einrichtungen von pro mente kärnten werden mit Lebensmitteln beliefert. Außerdem gibt es in der Innenstadt von Wolfsberg einen kostenlosen Lieferdienst. Weiters werden nicht mehr zum Verkauf zugelassene Produkte an den SOMA Markt weitergegeben oder in den Kühlschrank für Bedürftige der Pfarre Wolfsberg gebracht. Einmal im Monat findet ein Markttag statt, dienstags gibt es warmen Schweinsbraten. Wöchentlich selbst gemachte Kuchen, Aufstriche, Geschenkkörbe bzw. Weihnachtsgeschenke auf Bestellung runden das Angebot ab.
»Man sieht hier, was erreicht werden kann, wenn Politik, Wirtschaft und pro mente kooperieren«
Arno Riedl, Geschäftsführer Adeg
Zu besonderen Anlässen wie zum Muttertag, Ostern und Weihnachten gibt es immer wieder spezielle Angebote, etwa Reindlinge oder selbst gebackene Weihnachtskekse.
Um Müll zu vermeiden, ist der »altstadtmarkt« auch Partner des Refill-Programms. Dabei können Wasserflaschen kostenlos mit Wasser aufgefüllt werden.
Jubiläumsfeier
Am Donnerstag der Vorwoche wurde im Rahmen einer Jubiläumsfeier auf zehn erfolgreiche Jahre zurückgeblickt. Adeg-Geschäftsführer Arno Riedl zeigte sich stolz, Teil des Projekts zu sein: »Man sieht, was erreicht werden kann, wenn Politik, Wirtschaft und ein Verein wie pro mente zusammenarbeiten. Wir stehen auch für die kommenden Jahr als Partner parat.« Erfreut zeigte sich auch der Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ): »Ich danke allen, die vor zehn Jahren dieses Projekt gestartet haben. Die Stadtgemeinde Wolfsberg hat er kürzlich beschlossen, das Projekt weitere fünf Jahre mit 20.000 Euro pro Jahr zu unterstützen.«
Lob gab es auch von Georg Spiel, dem Gründer und Obmann von »pro mente: kinder jugend und familie«: »Bei der Gründung war es eine der ersten Formen einer solchen Kooperation. Und man sieht, es lebt und gedeiht und zeigt, was auf lokaler Ebene erreicht werden kann, wenn die Gemeinde und Wirtschaftstreibende zusammenarbeiten.«
Im Anschluss an die Grußworte der Ehrengäste wurden von den Lehrlingen der »altstadtmarkt« und seine Angebote den Gästen ausführlich präsentiert. Mit einem gemütlichen Beisammensein bei Brötchen, Prosecco und interessanten Gesprächen klang die Jubiläumsfeier aus.
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