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Wolfsberg, St. Andrä. Nein, die Baufirma »Granit« wird ihren neuen Standort nicht auf jenem Areal errichten, auf dem im Vorjahr das St. Andräer Unternehmen »K Industries« ein Auge geworfen hatte. Bleibt die Frage: Was wird mit dem Gelände, das vor einigen Monaten die Wolfsberger Gemüter erregte? Denn damals hieß es, auch andere Betriebe hätten sich angetragen, dort ihr Quartier aufzuschlagen.
Erst das Grundsätzliche: »Granit« ist zurzeit in der Wolfsberger Auenfischerstraße beheimatet, möchte aber nicht mehr zur Miete residieren. Daher entschloss sich der Betrieb, dessen Zentrale in Graz liegt, zu einem Standortwechsel: Er wird nach St. Marein übersiedeln, in die Nähe des Flugplatzes. Nachdem das bekannt geworden war, wurde spekuliert, ob »Granit« nun jenen Grund beziehen werde, auf dem »K Industries« sein Hauptquartier aufschlagen wollte.
»Aber damit ein Projekt angesiedelt werden kann, muss es seriös sein und passen«
Bürgermeister Hannes Primus zur Nutzung des Grundstücks
Der Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ): »Nein, es ist nicht der selbe Grund. Das ›Granit‹-Gebäude wird im Stichweg neben dem Kreisverkehr errichtet, wo das Unternehmen einen Privatgrund gekauft hat. Dabei handelt es sich aber weder um das Grundstück, das die Stadt von der im Mai 2021 verstorbenen Margarethe Simak geerbt hat, noch um jenes, wo seinerzeit ›K Industries‹ einen Produktionsstandort bauen wollte.«
Wie geht es jetzt mit dem Acker neben dem Flugplatz, der teils der Stadt gehört, nach der »K Industries«-Absage weiter? Primus meinte dazu im Juni des Vorjahrs: »Für jedes Projekt gibt es neue Perspektiven. So haben wir auch für die Gründe in St. Marein andere Interessenten, wir haben keinen Zeitdruck.«
»Immer wieder Anfragen«
Jetzt sagt der Bürgermeister: »Wir haben immer wieder Anfragen und Interessenten. Aber damit ein Projekt angesiedelt werden kann, muss es seriös sein und passen.« Zwischen diesen Zeilen steht zu lesen: Derzeit gibt es keine konkreten Nutzungspläne.
Wie berichtet wurde im April des Vorjahrs bekannt, dass der Industrieanlagenbauer »K Industries« von St. Andrä nach Wolfsberg ziehen wollte. In St. Marein sollte eine Fläche von 5,3 Hektar Ackerland gekauft werden, um darauf eine Werkshalle mit rund 9.600 Quadratmetern Grundfläche und einen zweigeschossigen Verwaltungstrakt zu bauen. Wenig später sprach die FPÖ-Stadträtin Isabella Theuermann von einem »Skandal«, denn die Stadt hatte mit dem Grundbesitzer einen Optionsvertrag geschlossen, der dem Mann nicht nur eine hohe Kaufsumme, sondern auch ein beinahe gleich großes Grundstück zu einem sehr niedrigen Preis zusicherte. Theuermann fürchtete finanziellen Schaden für die Stadt und kündigte an, das Vorhaben abzulehnen. Als Bürgermeister Primus darauf pochte, dass alle im Stadtrat vertretenen Parteien zustimmen müssten, zog sich »K Industries« zurück und verzichtete dankend auf den Umzug nach Wolfsberg ...
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